Künstliche Intelligenz, moderne Sensortechnik und
Digitalisierung sind Tools, die Menschen mit Hörverlust mehr
Lebensqualität im Alltag ermöglichen. Der 64. Internationale
Hörakustiker-Kongress findet im Oktober 2019 in Nürnberg statt. Dort
wird die Vielfalt moderner Hörlösungen präsentiert: Telefonieren und
Musikhören mit Hörsystemen, Sprachübersetzung, Steuerung von
Haushaltsgeräten und automatische Programmwahl für verschiedene
Bewegungsarten sind nur einige davon.
Es gibt viele Situationen, in denen gutes Hören und Verstehen
gefragt sind, im Café oder Restaurant, beim Sport oder im
Straßenverkehr. Hier erweisen sich moderne Hörsysteme als
unverzichtbare Alltagshelfer: Mithilfe künstlicher Intelligenz (KI)
können die smarten Geräte aus dem Verhalten ihres Nutzers Erfahrungen
sammeln, wiederkehrende Muster erkennen und daraus Regeln für
künftige Hörsituationen ableiten. "Das Hörsystem lernt zum Beispiel,
dass seine Trägerin beim Radfahren gerne eine
Windgeräuschunterdrückung nutzt", erklärt EUHA-Präsidentin Beate
Gromke. "Es erkennt außerdem die für das Radeln typische
Geräuschkulisse." Fortan aktiviert es in diesen Situationen
automatisch die Windgeräuschunterdrückung, ohne dass die Trägerin
selbst etwas einstellen muss. Voraussetzung für den Einsatz von
künstlicher Intelligenz in Hörsystemen ist eine optimale und
bedarfsgerechte Programmierung der Geräte durch den Hörakustiker.
Dieser passt die Systeme individuell an und berücksichtigt dabei
sowohl einen eventuell vorhandenen Hörverlust wie auch die ganz
spezifischen Präferenzen des Kunden. "Diese Feinjustierung ist
Grundlage dafür, dass die Algorithmen in den Hörsystemen Hörvorlieben
erkennen und bevorzugte Einstellungen abrufen können", betont Gromke.
Zuhören in Vortrags- oder Klassenräumen, Konzertsälen oder
vergleichbaren Situationen kosten Menschen mit eingeschränktem
Hörvermögen oft große Anstrengung. Abhilfe schaffen können
ausgebildete Hörakustiker, die Experten auch für drahtlose akustische
Übertragungsanlagen (DAÜ) sind. Hierbei wird ein Sendermikrofon
drahtlos mit dem Empfängergerät - einem modernen Hörsystem -
gekoppelt. So kommen die akustischen Signale des Sprechenden direkt
und in exzellenter Qualität im Gehör des DAÜ-Nutzers an. Hörakustiker
informieren nicht nur über die aktuell am Markt verfügbaren Lösungen
und die Möglichkeiten zur Installation einer solchen Anlage, sie
beraten auch zu Fragen der Kostenübernahme und unterstützen bei
entsprechenden Anträgen. Vor Ort überprüfen sie die Funktion der DAÜ
und können Optimierungen vornehmen. "Nicht nur für Menschen mit einer
Hörminderung, sondern auch für Normalhörende können
Vortragssituationen mithilfe einer DAÜ sehr viel entspannter sein",
verspricht Beate Gromke, Hörakustikmeisterin und Präsidentin der
Europäischen Union der Hörakustiker e. V. (EUHA). Die EUHA hat eine
Leitlinie herausgegeben, die Hörakustiker und -akustikerinnen in der
Praxis dabei unterstützt, Funktion und Nutzen einer Anlage
bestmöglich zu überprüfen. Diese Leitlinie kann online unter
www.euha.org/leitlinien abgerufen werden.
Zu künstlicher Intelligenz in Hörsystemen, zu drahtlosen
akustischen Übertragungsanlagen und vielen weiteren Themen
informieren sich Hörakustiker aus der ganzen Welt auf dem 64.
Internationalen Hörakustiker-Kongress. Dieser findet vom 16. bis 18.
Oktober 2019 in der Messe Nürnberg statt. In über 20
wissenschaftlichen Fachvorträgen können sich Akustiker für ihre
professionelle Arbeit mit den Kunden weiterbilden. Auf der
begleitenden Fachausstellung zeigen zudem mehr als 140 internationale
Aussteller ihre Produktneuheiten.
Pressekontakt:
Europäische Union der Hörakustiker e. V.
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Tel: +49 (0) 61 31 / 28 30-14
Fax: +49 (0) 61 31 / 28 30-30
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