Im Frühjahr 2019 erschien in einer der
weltweit renommiertesten Medizinzeitschriften, dem LANCET, eine
wissenschaftliche Auswertung zu den weltweiten
Ernährungsgewohnheiten. Dabei wurden vor allem die Empfehlungen
berücksichtigt, die von internationalen Experten als besonders sicher
bzw. vielversprechend für eine Prävention von chronischen Krankheiten
des Herz-Kreislaufsystems, von Diabetes und Krebs wirksam sind. Dabei
wurde auch berücksichtigt, wie nachhaltig und klimaneutral die
empfohlene Ernährung ist. "Und das Interessante daran", betont Prof.
Gerd Glaeske, "diese Empfehlungen stimmen mit den Zielen von "Länger
besser leben." bestens überein." Mit "Länger besser leben." meint der
Leiter des gleichnamigen Institutes an der Universität Bremen das
Präventionsprogramm der Krankenkasse BKK24. Bei Initiierung des
Programms wurden die Ergebnisse der europaweiten EPIC-Studie zugrunde
gelegt, dass Bewegung, Rauchverzicht, reduzierter Alkoholkonsum und
eine Ernährung mit viel Gemüse und Obst bis zu 14 Jahren an
zusätzlicher Lebenserwartung bringen können.
Die aktuelle Auswertung im LANCET ergänzt diese Empfehlungen
jetzt: Danach sollten besonders stärkehaltige Gemüse möglichst
reduziert oder vermieden werden. Außerdem sollte der Verzehr von
Produkten, die aus Getreide hergestellt werden, wie beispielsweise
Brot, Nudeln und Kuchen verringert werden, aber auch Kartoffeln,
Reis, Mais und getrocknete Hülsenfrüchte. Sinnvoller seien dagegen
nicht-stärkehaltige Gemüse, nämlich zum Beispiel grünes Blattgemüse
und grüne Bohnen, Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Kohl, Karotten,
Tomaten, Paprika, Zucchini, Lauch, Artischocken, Sellerieknollen,
Steckrüben und Kohlrabi. Zuzulegen gilt es auch bei "fettem" Fisch
und bei Obst, während "rotes Fleisch" je nach Empfehlung noch immer
zu viel gegessen wird. Dazu gehört Fleisch von Rind, Schwein und
Schaf.
"Schon seit längerer Zeit gibt es Studien zum Zusammenhang
zwischen Fleischverzehr, vor allem von rotem Fleisch, und dem Risiko,
an Krebs zu erkranken. Zudem ist es ja auch schon seit langem
bekannt, dass die intensive Fleischproduktion, vor allem von
Rindfleisch und Schweinefleisch, auch unsere Umwelt belastet und
schädigt", bewertet Prof. Glaeske. Auch die Rodung großer (Ur-)
Waldgebiete, um notwendige Weideflächen anzulegen oder Viehfutter wie
Soja anzubauen, sieht er kritisch. "Wenn die "Länger besser
leben."-Initiative der BKK24 also empfiehlt, eher Gemüse als Fleisch
zu verzehren und dann weißes Fleisch oder Fisch zu bevorzugen, wenn
gleichzeitig stärkearmes Gemüse und unverarbeitete, zuckerreduzierte
Lebensmittel begünstigt werden, ist das nicht nur ein Vorteil für
unsere persönliche Gesundheit, sondern trägt auch zum Schutz unseres
Klimas bei."
Zusammenfassend sieht Prof. Glaeske in Prävention ein "wirksames
Rezept", vor allem wenn die übrigen Tipps zu Bewegung, Ernährung,
Alkohol und Rauchen des "Länger besser leben."-Programms der BKK24
berücksichtigt würden.
Pressekontakt:
"Länger besser leben."-Institut
an der Universität Bremen
Wissenschaftlicher Leiter Prof. Gerd Glaeske
E-Mail: glaeske@uni-bremen.de
Telefon: 0421 218 58558
www.socium.uni-bremen.de
www.bkk24.de/lbl-institut
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