Die DFSI Ratings GmbH hat auch 2019 - wie schon in den vergangenen
Jahren - alle 33 in Deutschland aktiven Privaten Krankenversicherer
hinsichtlich Substanzkraft, Produktqualität und Service untersucht.
Beim diesjährigen DFSI-Qualitätsrating kam die Allianz mit der
Gesamtnote "Sehr Gut" auf Platz 1, knapp dahinter Signal Iduna und
Barmenia beide ebenfalls mit "Sehr Gut".
Die Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles
nichts." Dieses Bonmot des Philosophen Arthur Schopenhauer kann jeder
bestätigen, der schon einmal krank war. Kein Wunder, dass daher für
viele eine möglichst gute Krankenversicherung unverzichtbar ist. Doch
die meisten Bundesbürger müssen sich in Gesetzlichen Krankenkassen
(GKV) versichern, so will es der Gesetzgeber. Und dass, obwohl man
sich nur bei Privaten Krankenversicherungen exakt den
Krankenversicherungsschutz zusammenstellen kann, den man für sich und
seine Familie möchte. Nicht zuletzt deshalb entschieden sich rund
8,74 Millionen Deutsche, denen die Politik die Wahl zwischen privater
und gesetzlicher Absicherung gelassen hat, für die Private
Krankenversicherung (PKV). Doch auch alle, die nicht komplett zur PKV
wechseln können, haben zumindest die Möglichkeit, mit privaten
Zusatzversicherungen in bestimmten Bereichen ihr Schutzniveau zu
erhöhen - etwa beim Zahnarzt oder bei stationären Behandlungen im
Krankenhaus.
Allerdings sollte man sich unbedingt vor Vertragsabschluss über
den Krankenversicherer informieren. Denn die Unterschiede zwischen
den einzelnen Gesellschaften sind groß. Während einige grundsolide
dastehen, kämpfen andere mit finanziellen Schwierigkeiten. Ein
wichtiger Grund dafür: Die gesamte PKV-Branche ist von der immer noch
andauernden Niedrigzinspolitik der Europäischen Notenbank betroffen.
Denn auch PKV-Anbieter legen einen Teil ihrer Kundengelder am
Kapitalmarkt an - inzwischen insgesamt rund 270 Milliarden Euro.
Werfen die Anlagen nicht mehr die prognostizierten Renditen ab,
müssen Versicherer ihre PKV-Tarife neu kalkulieren, so fordert es der
Gesetzgeber. Die Folge: Die Versicherten müssen höhere Beiträge
zahlen.
"Es gibt daneben noch zwei weitere Faktoren, die zu
Kostensteigerungen in der PKV führen: die stetig steigende
Lebenserwartung und teure Innovationen im Gesundheitswesen. Dies
führt unterm Strich dazu, dass die Kosten im Medizinsektor seit
Jahren schneller steigen als die allgemeine Inflation", sagt
Sebastian Ewy, Senior Analyst der DFSI Ratings GmbH. "Auch dies muss
die PKV auffangen." Und das geht nur über die Höhe der Beiträge.
Leistungen zu streichen, ist - anders als in der GKV - in der PKV
nicht möglich. Denn die Leistungen sind in jedem Tarif dauerhaft
fixiert.
"Alle, die sich erstmals in der PKV absichern oder ihren privaten
Krankenversicherer wechseln wollen, sollten sich daher ausführlich
über Qualität und Substanzkraft der einzelnen Privaten
Krankenversicherer informieren. Denn die Kosten der Versicherungen -
und damit die zu zahlenden Beiträge - hängen entscheidend von der
Substanzkraft des Anbieters ab", weiß Experte Ewy. Sie gibt
Aufschluss darüber, wie wahrscheinlich es ist, ob ein Versicherer
auch künftig stabile oder moderat steigende Beitragssätze bieten
kann. Übrigens: In den vergangenen zehn Jahren stiegen die Beiträge
in der PKV durchschnittlich um insgesamt 38,2 Prozent, in der GKV
waren es sogar 45,6 Prozent. Dies entspricht Steigerungen von 3,29
Prozent (PKV) beziehungsweise 3,83 Prozent (GKV) pro Jahr.
Um Verbrauchern und Versicherungsvermittlern beim Abschluss
Privater Krankenversicherungen oder beim Wechsel ihrer Versicherung
Hilfestellung zu geben, hat die DFSI Ratings GmbH, eine Ausgründung
des Deutschen Finanz-Service Instituts (DFSI) in Köln, auch 2019
wieder Qualitätsratings zu allen 33 in Deutschland aktiven Privaten
Krankenvollversicherern erstellt. Dafür wurden die Versicherer in den
drei Bereichen finanzielle Substanzkraft, Produktqualität sowie
Kundenservice akribisch durchleuchtet.
"Während es noch vor einigen Jahren bei PKV-Versicherern kaum
größere Unterschiede in der Substanzkraft gegeben hat, stellen wir
heute wegen der langen Niedrigzinsphase große Unterschiede fest",
erläutert Ewy. Die Folgen für die Kunden können gravierend sein:
"Eine Private Krankenversicherung läuft oft über Jahrzehnte. Da
sollte man schon beim Abschluss unbedingt überprüfen, ob der
Versicherer auch dann, wenn der Versicherte im Alter höhere
Gesundheitskosten verursacht - also in 20, 30 oder 40 Jahren -, die
eingegangenen Verpflichtungen mit hoher Wahrscheinlichkeit erfüllen
kann. Und das bitte ohne den Beitrag überdurchschnittlich erhöhen zu
müssen."
Einen Hinweis darauf, ob das möglich sein wird, liefert die
Substanzkraftquote. Diese wird für das DFSI-Qualitätsrating aus
Kennzahlen wie Eigenkapital, Rückstellungen für
Beitragsrückerstattungen (RfB), Stillen Reserven/Lasten sowie der
Summe der Alterungsrückstellungen errechnet. Bei der Bewertung der
Substanzkraft wird zu guter Letzt auch die von Aufsichtsbehörden
geforderte Solvency-II-Quote (kurz SCR-Quote) berücksichtigt. Liegt
die bereinigte SCR-Quote unter 100 Prozent, werden von der
ermittelten Substanzkraft 50 Punkte abgezogen. "Dies ist - wie wir
meinen - gerechtfertigt, da diese Unternehmen die eigentlich
geforderten gesetzlichen Vorgaben derzeit nicht ohne
Übergangsmaßnahmen erfüllen", erläutert Ewy.
Zudem wird untersucht, wie rentabel die Versicherer ihre
Kundengelder anlegen. "Dafür betrachten wir die Nettoverzinsung der
Kapitalanlagen", berichtet Experte Ewy. "Denn ein schlechtes
Kapitalanlageergebnis kann schnell zu höheren Beiträgen führen." Auch
das versicherungstechnische Ergebnis - vereinfacht gesagt der Saldo
aus Einnahmen und Ausgaben -, der Marktanteil und sogar die
Entwicklung der Versichertenanzahl werden im DFSI-Qualitätsrating
berücksichtigt. Denn über die Jahre macht es einen gravierenden
Unterschied, ob ein Versicherer Kunden hinzugewinnt oder verliert.
Das Fazit des DFSI-Experten: "Trotz des herausfordernden Umfeldes
ist die Finanzkraft der in Deutschland aktiven Privaten
Krankenversicherer meist solide. Das kommt dann auch den Produkten
zugute. Denn Substanzkraft und Produktqualität bedingen sich
gegenseitig." Eine fehlerhafte Produktgestaltung senkt mittel- und
langfristig die Finanzkraft des Versicherers. Und fehlende
Finanzkraft kann zu suboptimalen Produktgestaltungen führen. Zur
Ermittlung der Produktqualität greift das Qualitätsrating auf
Produkttests Privater Vollkostentarife, Privater
Kranken-Zusatzpolicen sowie Pflegeversicherungen zurück, die vom DFSI
in den vergangenen zwölf Monaten durchgeführt worden sind. Zudem wird
die Vielfalt des Produktangebots bewertet.
Der Kundenservice ist die dritte Komponente der umfassenden
Qualitätsbeurteilung durch das DFSI. Ein guter Service gegenüber
Vermittlern und Versicherten ist für transparente und innovative
Versicherer wichtig, um sich positiv von der Konkurrenz abzuheben.
Hier nutzte die DFSI Ratings GmbH die Bafin-Beschwerdestatistik sowie
DFSI-Tests zu Gesundheitsservices als Datenbasis.
In der aktuellen DFSI-Studie zur Qualität aller 33 in Deutschland
aktiven PKV-Anbieter werden Substanzkraft und Produktqualität jeweils
mit 40 Prozent gewichtet. Der Bereich Service fließt mit 20 Prozent
in das Qualitätsrating ein.
Die Ergebnisse des Qualitätsratings: Platz 1 geht wie in den
Vorjahren an die Allianz Private Krankenversicherung. Sie erzielte -
ebenso wie die zweitplatzierte Signal Iduna - die Gesamtnote "Sehr
Gut (1,2)". Dahinter auf Platz drei die Barmenia mit "Sehr Gut
(1,3)". Weitere drei Versicherer erhielten jeweils die Note "Sehr Gut
(1,5)": HanseMerkur, ARAG und DKV Deutsche Krankenversicherung. 23
PKV-Anbieter erhielten ein "Gut" und vier ein "Befriedigend".
DFSI Ratings GmbH ist eine unabhängige Agentur für
Qualitätsratings im Versicherungssektor. DFSI Ratings GmbH bietet
seit 2014 Qualitätsratings an, die aus Sicht von Privatkunden die
Unternehmensqualität von Versicherern und Gesetzlichen Krankenkassen
darstellen. Dabei werden keine Bonitätsratings für Investoren
und/oder Anleger erstellt. DFSI Ratings GmbH hat bei Versicherern und
Gesetzlichen Krankenkassen mit über 100 Ratings die höchste Abdeckung
veröffentlichter Qualitätsratings im deutschen Markt.
Pressekontakt:
Sebastian Ewy
Senior Analyst
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