Kein "Plan B" bei der Herstellung von Generika: Für die
wichtigsten Wirkstoffe der Deutschen gibt es auf dem Markt jeweils
nur einen Hauptanbieter. Das ergab eine Analyse des
Marktforschungsinstituts INSIGHT Health im Auftrag von Pro Generika.
- In ihrer Erhebung gingen die Experten der Frage nach, wie hoch
der Marktanteil des Marktführers bei den 200 absatzstärksten
generischen Wirkstoffen war.
- Das Ergebnis: Bei über der Hälfte dieser Wirkstoffe trägt ein
Konzern die Hauptlast der Versorgung - schultert also 50 % und
mehr.
- Das aber ist gefährlich, denn: Im Fall, dass der Hauptanbieter
ausfällt, können die anderen Hersteller den Ausfall der
Produktion nicht kompensieren.
Drei Beispiele, die das konkret illustrieren:
1. Die Wirkstoffkombination Tilidin+Naloxon, die bei starken
Schmerzen eingesetzt wird: Davon wurden 2018 mehr als 5 Millionen
Packungen abgegeben - und ein Konzern sicherte 87 % der Versorgung .
Die übrigen 5 Anbieter stellten hingegen nur 13 % der benötigten
Mengen bereit.
2. Das Beruhigungsmittel Diazepam: Davon wurden 2018 rund 865.000
Packungen abgegeben - und ein Konzern stellte 76 % her. Für die
verbleibenden (wenigen) Prozente waren weitere 8 Konzerne zuständig.
3. Das Herzmittel Molsidomin: Davon wurden 2018 mehr als 656.000
Packungen abgegeben - und ein Konzern schulterte 75 %. Die Produktion
der restlichen Packungen teilten 8 weitere Konzerne unter sich auf.
Bei den absatzstarken Medikamenten ist es somit zu einer
Versorgungssituation gekommen, die schon vor Jahren in kleineren
Wirkstoffmärkten begann: Aufgrund der Rabattvertragsgestaltung der
Krankenkassen und des damit einhergehenden Preisdrucks sind immer
weniger Unternehmen an der Versorgung beteiligt. So aber kann es
passieren, dass Patienten nicht die Medikamente bekommen, die sie
brauchen.
Die beigefügte Grafik zeigt die Konzentration bei den zweihundert
absatzstärksten generischen Wirkstoffen. Es wird deutlich: Nicht
selten liegt der Marktanteil bei 50 % - und mehr!
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