- Diabetes kann mit zahlreichen Folgeerkrankungen einhergehen,
unter anderem mit der Augenerkrankung diabetisches Makulaödem
(DMÖ)
- Die diabetische Schädigung der kleinen Netzhautgefäße ist heute
in der westlichen Welt die häufigste Ursache für eine
Sehbehinderung bei Personen unter 65 Jahren
- Aufklärung ist besonders wichtig, damit die Erkrankung
frühzeitig erkannt und behandelt werden kann
- Informationen finden Betroffene, Angehörige und Interessierte
auf www.das-diabetische-auge.de. Das Angebot wird ergänzt durch
eine Facebook-Seite, auf der sich Betroffene untereinander
austauschen können
Weltweit sind etwa 382 Millionen Menschen von Diabetes mellitus betroffen. Diese
Zahl wird sich in den nächsten Jahren drastisch erhöhen: Experten erwarten, dass
bis zum Jahr 2035 etwa 592 Millionen Menschen mit der sogenannten
"Zuckerkrankheit" leben müssen. Alleine in Deutschland gibt es über 6 Millionen
Menschen mit Diabetes - Tendenz aufgrund der demografischen Entwicklung
steigend. Der Weltdiabetestag macht jedes Jahr am 14. November auf die
chronische Stoffwechselerkrankung aufmerksam und möchte Betroffene, Angehörige
und Interessierte weltweit darüber aufklären. Denn ein dauerhaft erhöhter
Blutzuckerspiegel hat negative Folgen auf den gesamten Körper.
Viele denken bei Folgeerkrankungen von Diabetes oft zunächst an ein gesteigertes
Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Weniger bekannt ist hingegen, dass die
Volkskrankheit auch wortwörtlich ins Auge gehen kann. Die diabetische Schädigung
der kleinen Netzhautgefäße ist heute in der westlichen Welt die häufigste
Ursache für eine Sehbehinderung bei vergleichsweise jungen Menschen, d. h.
Personen unter 65 Jahren. Das wichtigste diabetische Gefäßleiden mit Beteiligung
der Netzhaut ist die diabetische Retinopathie.
"Im Laufe der Zeit kann sich als Folge einer diabetischen Retinopathie ein
diabetisches Makulaödem (DMÖ) entwickeln. Dabei kommt es zu krankhaften
Einlagerungen von Flüssigkeit an der Stelle des schärfsten Sehens im hinteren
Auge", erläutert Prof. Dr. Focke Ziemssen, Facharzt für Augenheilkunde aus
Tübingen. "Die Makula ermöglicht das zentrale Sehen, wie das Erkennen von
Gesichtern oder das Lesen. Eine frühe Diagnose und Therapie ist wichtig, um eine
bleibende Sehverschlechterung zu verhindern."(1) Deshalb sollten Menschen mit
Diabetes regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt durchführen lassen. Zudem sollten
die Blutzuckerwerte und der Blutdruck optimal eingestellt und kontrolliert
werden. Ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend
Bewegung ist darüber hinaus wichtig. Auf Nikotin sollte auch verzichtet werden.
Es gibt verschiedene Symptome, die auf ein DMÖ hinweisen können: Konturen
verschwimmen, Farben verblassen, Kontraste verflachen, die zentrale Sehschärfe
lässt nach oder im Sichtfeld treten Flecken auf. Die gute Nachricht: Ein DMÖ
kann medikamentös behandelt werden. Die Therapie erfolgt mit einer Substanz, die
den sogenannten Wachstumsfaktor VEGF im Auge hemmt. Damit kann das unerwünschte
Gefäßwachstum aufgehalten werden. Das Medikament wird mit einer kleinen Spritze
direkt in das Auge gespritzt - ein ambulanter Routineeingriff, der in der Regel
völlig schmerzfrei abläuft.
Betroffene mit ansprechenden Informationen aufklären
"Die Herausforderung besteht darin, dass Menschen mit Diabetes sich oft in
falscher Sicherheit wähnen", so Prof. Ziemssen. "Auch ohne Beschwerden bleibt
aber die regelmäßige Kontrolle im Verlauf besonders wichtig." In der
Vergangenheit fehlten häufig auch patientenverständliche und anschauliche
Informationen. Das wiederum führt dazu, dass Menschen mit Diabetes nur
unzureichend über die Erkrankung aufgeklärt werden. Verbesserte und auf die
Zielgruppe abgestimmte Informationsmaterialien, die beispielsweise
nutzerfreundliche Webseiten, YouTube-Videos und Facebook-Seiten umfassen, können
dem entgegensteuern.
Die Aufklärungsinitiative von Bayer, dem Zentrum für berufliche Bildung blinder
und sehbehinderter Menschen (BFW Düren) und der Initiativgruppe "Früherkennung
diabetischer Augenerkrankungen" (IFDA) sowie der Arbeitsgemeinschaft Diabetes
und Auge (AGDA) setzt hier an. Gerade nach der Diagnose haben Patienten und ihre
Angehörigen viele Fragen wie "Was ist ein DMÖ?", "Wie wird ein DMÖ behandelt?"
und "Wie kann ich mit möglichen Seheinschränkungen im Alltag umgehen?".
Antworten auf diese und weitere Fragen finden sie auf der Webseite
www.das-diabetische-auge.de.(2)
Die Internetseite beinhaltet umfassende Informationen zur Vorbeugung,
Früherkennung, Diagnose und Behandlung des DMÖ sowie zahlreiche wertvolle
Hilfestellungen zum besseren Umgang mit möglichen Sehbeeinträchtigungen im
Alltag und Beruf. Außerdem finden Patienten eine Reihe von persönlichen Videos,
die aufklären und motivieren, sich mit der Erkrankung und ihren Folgen zu
beschäftigen - von regelmäßigen Augenarztbesuchen bis hin zu Beratung zu
Hilfsmitteln. Die umfangreiche Webseite wird ergänzt durch einen
Facebook-Auftritt mit aktuellen Themen rund um das Sehen. Alle Betroffenen,
Angehörigen und Interessenten können auf der Website www.das-diabetische-auge.de
oder auf der Facebook-Seite mit diskutieren.
Dass die Aufklärungsangebote tatsächlich genutzt werden, zeigen aktuelle
Auswertungen. "Wir haben festgestellt, dass eine ansprechende Präsentation und
auch unterschiedliche Formate die Zielgruppen besser erreichen", erläutert Prof.
Ziemssen. So erreichte der YouTube Kanal mehr als 100.000 Menschen. Die
Facebook-Gemeinde hat mittlerweile über 12.000 Follower und erreichte über die
verschiedenen Postings über 1,6 Millionen Menschen. "Die Aufklärungsangebote
schaffen es, Informationen verständlich zu illustrieren. Betroffene können so
besser motiviert werden, sich um Untersuchungstermine zu kümmern und
Entscheidungen auf Augenhöhe zu treffen", so der Experte.
Literatur
(1) Kollias AN et al: Diabetische Retinopathie. Frühzeitige
Diagnostik und effiziente Therapie. Deutsches Ärzteblatt (2010).
http://www.aerzteblatt.de/archiv/67564 (zuletzt abgerufen am
3.10.2019)
(2) www.das-diabetische-auge.de (zuletzt abgerufen am 3.10.2019)
Über Bayer
Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den
Life-Science-Gebieten Gesundheit und Ernährung. Mit seinen Produkten und
Dienstleistungen will das Unternehmen den Menschen nützen, indem es zur Lösung
grundlegender Herausforderungen einer stetig wachsenden und alternden
Weltbevölkerung beiträgt. Gleichzeitig will der Konzern seine Ertragskraft
steigern sowie Werte durch Innovation und Wachstum schaffen. Bayer bekennt sich
zu den Prinzipien der Nachhaltigkeit und steht mit seiner Marke weltweit für
Vertrauen, Zuverlässigkeit und Qualität. Im Geschäftsjahr 2018 erzielte der
Konzern mit rund 117.000 Beschäftigten einen Umsatz von 39,6 Milliarden Euro.
Die Investitionen beliefen sich auf 2,6 Milliarden Euro und die Ausgaben für
Forschung und Entwicklung auf 5,2 Milliarden Euro. Weitere Informationen sind im
Internet zu finden unter www.bayer.de
Die Bayer Vital GmbH vertreibt die Arzneimittel der Divisionen Consumer Health
und Pharmaceuticals sowie die Tierarzneimittel der Geschäftseinheit Animal
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mz (2019-0299)
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