fit und munter - Diskussion um eine längere Lebensarbeitszeit - Rente mit 69

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Diskussion um eine längere Lebensarbeitszeit - Rente mit 69

Erst die Rente mit 67, künftig mit 69 Jahren? Ein aktueller Diskussionsbeitrag der Deut-schen Bundesbank bewegt und erhitzt die Gemüter. Kein Wunder, denn der professionell-nüchternen Betrachtung von demografischer Entwicklung und medizinischem Fort-schritt in Deutschland stehen Menschen gegenüber, die wegen ihrer berufsbedingt hohen körperlichen Belastungen den Job häufig schon viel früher an den Nagel hängen müssen.
„Die Rente ist sicher“, so warb die Politik bereits vor vielen Jahren bei den Bürgern um Vertrauen in die gesetzliche Rentenversicherung. Deren System wurde über die Jahrzehnte durch große und kleine Maßnahmen reformiert, um wahlweise zukunftsfest zu bleiben oder zu werden. Grundsätzlich wurde dieses Ziel erreicht, allerdings um den Preis eines teils deutlich sinkenden Rentenniveaus. Maßnahmen wie der Auf- bzw. Ausbau staatlich geförderter Altersvorsorge sollen den Betroffenen Möglichkeiten bieten, finanziell gegenzusteuern.
Abseits der emotional geführten Debatten kann unstrittig festgehalten werden, dass längerer Lebenserwartung und medizinischem Fortschritt zum Trotz die Arbeitsbelastung Berufstätiger über praktisch alle Branchen hinweg deutlich zugenommen hat. Steigende Krankenstände und Bewilligungen von gesetzlicher Erwerbsminderungs- bzw. privater Berufsunfähigkeitsrenten können als Indizien herangezogen werden und liefern Meinungsgegnern der Bundesbankstudie Munition.
„Gute Mitarbeiter sind und bleiben die wichtigste Ressource in vielen Unternehmen, erst recht an Hochtechnologie-Standorten wie Deutschland“, so Dorothée Remmler-Bellen, Vorstand beim Berufsverband der Präventologinnen und Präventologen in Berlin. „Sinnvolle Investitionen in die Gesundheit und das Wohlbefinden ihres Humankapitals können Betrieben helfen, ihre Mitarbeiter nicht nur gesund, sondern auch zufrieden und langfristig im Unternehmen zu halten“. Denn inzwischen geht es verantwortungsbewussten Arbeitgebern nicht mehr ausschließlich um die Reduzierung von Fehlzeiten. Sondern auch darum, Mitarbeitern Arbeits- und damit letztlich Lebensqualität zu ermöglichen. Pluspunkte sind dabei ein gutes, die Zufriedenheit am Arbeitsplatz beförderndes Betriebsklima sowie eine wertschätzende Unternehmensführung, die attraktive Arbeitsbedingungen schafft und gesundheitsbewusstes Verhalten ihrer Mitarbeiter aktiv fördert. „Unternehmer, die hier langfristig erfolgreich sein wollen, holen sich mit einer Betriebspräventologin oder einem Betriebspräventologen die Expertise direkt in die Firma“, empfiehlt Remmler-Bellen. „Eine enge Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung kann dabei beschleunigend wirken. Etwa wenn es darum geht, belastende Arbeitsprozesse alters- bzw. gesundheitsgerecht zu strukturieren oder ein zugeschnittenes Sportangebot zu entwickeln, das idealerweise in den (Berufs)alltag integriert werden kann“. Gesunde und zufriedene Mitarbeiter liefern Arbeitgebern messbare Mehrwerte – womöglich irgendwann bis zu ihrem 69. Lebensjahr.
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