fit und munter - AOK-Gesundheitsatlas Diabetes vorgestellt: Große regionale Unterschiede in Schleswig-Holstein (FOTO)

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AOK-Gesundheitsatlas Diabetes vorgestellt: Große regionale Unterschiede in Schleswig-Holstein (FOTO)



Zwischen den Regionen in Schleswig-Holstein gibt es deutliche Unterschiede beim
Anteil der Diabetiker in der Bevölkerung. Das geht aus dem ''AOK-Gesundheitsatlas
Diabetes mellitus Typ 2'' hervor, der heute in Kiel vorgestellt wurde. Während in
der Landeshauptstadt 6,1 Prozent der Einwohner einen vom Arzt diagnostizierten
Typ-2-Diabetes hatten, lag der Anteil in Neumünster bei 8,3 Prozent. Im
Vergleich mit den anderen Bundesländern schneidet Schleswig-Holstein mit einem
Diabetikeranteil von nur 7,3 Prozent erfreulich gut ab und liegt damit deutlich
unter dem bundesweiten Durchschnitt von 8,6 Prozent. Nur in Hamburg sind weniger
Menschen an Diabetes erkrankt. "Dieses positive Ergebnis zeigt, wie gut die
Angebote zur Diabetesprävention in Schleswig-Holstein sind und bestärkt uns in
unserem Weg, entsprechende Maßnahmen mit unseren Partnern vor Ort passgenau auf
die Bedürfnisse der Menschen auszurichten", sagte AOK-Vorstandsvorsitzender Tom
Ackermann. Ein gutes Beispiel dafür sei das neue AOK-Modelprojekt ''ComanD'' zur
Behandlung von Diabetes-Patienten, das der AOK-Chef heute ebenfalls vorstellte.

Mithilfe neuer Berechnungsverfahren hat das Wissenschaftliche Institut der AOK
(WIdO) in Zusammenarbeit mit der Universität Trier erstmals die Häufigkeit des
Diabetes mellitus Typ 2 für die elf Kreise und vier kreisfreien Städte im
nördlichsten Bundesland dargestellt. Danach leben laut AOK-Gesundheitsatlas
insgesamt 211.000 Menschen in Schleswig-Holstein mit Typ-2-Diabetes. Mehr als
die Hälfte sind über 70 Jahre alt. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko an
der sogenannten ''Zuckerkrankheit'' zu erkranken deutlich an. In den Altersgruppen
zwischen 80 und 90 Jahren sind in Schleswig-Holstein rund 30 Prozent der
Menschen davon betroffen. "Das Alter ist einer der bestimmenden Risikofaktoren
für die Entwicklung der Erkrankung", sagt AOK-Chef Ackermann. Dabei fällt auf,
dass über alle Altersgruppen hinweg Männer häufiger an Diabetes Typ 2 erkranken
als die Frauen.

Adipositas ist ein bedeutender Risikofaktor für Diabetes Adipositas
(Fettleibigkeit) gilt als bedeutender Risikofaktor für die Entstehung eines
Typ-2-Diabetes. Im AOK-Gesundheitsatlas wurde für die Bevölkerung in
Schleswig-Holstein auch die regionale Adipositashäufigkeit bestimmt. Diese
wurden in fünf gleich große Kategorien eingeteilt. Das Ergebnis: Die meisten
Kreise und kreisfreien Städte sind den Kategorien mit einer durchschnittlichen
Adipositashäufigkeit zuzuordnen. Die niedrigste besteht in Kiel und in den
Kreisen Nordfriesland, Pinneberg, Plön und Stormarn, der höchsten Kategorie ist
keine Kommune zuzuordnen.

Diabetes nimmt weiter zu

Aus dem AOK-Gesundheitsatlas geht hervor, dass derzeit bundesweit insgesamt rund
7,1 Millionen Menschen an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt sind, bis zum Jahr
2040 könnte die Anzahl auf bis zu zwölf Millionen Menschen ansteigen. "Die
Lebensqualität der Betroffenen ist oft erheblich eingeschränkt. Häufig treten
Nierenschädigungen, Erblindungen oder Amputationen als diabetesbedingte
Komplikationen auf", so Ackermann. Folgeerkrankungen wie Herzinfarkte und
Schlaganfälle können dazu führen, dass Patienten frühzeitig versterben. Studien
gehen davon aus, dass die Behandlungskosten inklusive Folgekosten für
Typ-2-Diabetes Patienten doppelt so hoch liegen im Vergleich zu Patienten ohne
Diabetes.

Ursachen für Diabetes mellitus Typ 2 sind komplex

Die Ursachen sind komplex: An einer genetischen Disposition kann man nichts
ändern. Anders ist das bei Übergewicht und mangelnder Bewegung. "Wir können die
Diabetes-Epidemie nur wirksam bekämpfen, wenn es uns gelingt, die Menschen vor
dem Auftreten einer Erkrankung zu schützen", so Ackermann. Geeignetes Mittel
sind vor allem Lebensstiländerungen wie ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung
und der Abbau von Übergewicht. Experten gehen davon aus, dass sich dadurch mehr
als 50 Prozent der Diabetes-Erkrankungen verhindern ließen. Um das zu erreichen,
hilft die AOK NORDWEST ihren Versicherten mit speziellen Angeboten im Rahmen
ihres Kursprogramms ''Gesund leben''. Die Angebote sind exklusiv und kostenfrei
für AOK-Versicherte und werden vor Ort oder als Liveonline-Angebote im Internet
von qualifizierten Fachkräften durchgeführt.

Passgenaue Versorgungsangebote

Darüber hinaus engagiert sich die AOK NORDWEST seit Jahren für eine bessere und
strukturierte medizinische Versorgung von Typ-2-Diabetikern in
Schleswig-Holstein. So ist beispielsweise das Disease-Management-Programm (DMP)
''AOK-Curaplan'' für Diabetiker ein fester Bestandteil der Versorgung. Insgesamt
haben sich derzeit über 40.000 AOK-Versicherte für dieses Programm entschieden.
Im DMP sind unter anderem regelmäßige Kontrolluntersuchungen zur Vermeidung von
Folge- und Begleiterkrankungen vorgesehen.

Neues AOK-Versorgungsprojekt ''ComanD''

Ein neues AOK-Versorgungsprojekt ist ''ComanD (Control and manage Diabetes), das
in den nächsten Wochen flächendeckend in ganz Schleswig-Holstein eingeführt
werden soll. Dabei lernen an Diabetes-Typ-2 erkrankte AOK-Versicherte in dem
interdisziplinären Programm ihre Krankheit besser zu managen mit dem Ziel,
dauerhaft sogar auf Antidiabetika zu verzichten. Mithilfe einer kostenfreien
Medizin-App können die Patienten ihre persönlichen Werte wie Blutzucker, Gewicht
und Bewegung eingeben und auf dieser Basis mit dem behandelnden Arzt die
Behandlungsziele festlegen und weitere Schritte besprechen.

Diese Projekte zeigen aus Sicht von Ackermann, wie gut medizinische Versorgung
in Schleswig-Holstein funktioniert. "Gute und passgenaue Versorgungsverträge
entstehen nur dort, wo Ortskenntnis, hoher Marktanteil und regionales Engagement
vorhanden sind. Deshalb müssen auch die Gestaltungsspielräume der Beteiligten
vor Ort weiter gestärkt werden", so Ackermann. Allerdings unterlaufen die
zunehmenden Zentralisierungstendenzen der Bundesregierung diesen Gedanken.



Pressekontakt:
Jens Kuschel, Pressesprecher
AOK NORDWEST - Die Gesundheitskasse.
Kopenhagener Straße 1, 44269 Dortmund
Telefon 0800 2655-505528
Mobil 01520-1566136
E-Mail presse@nw.aok.de

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