Im Rahmen seiner Rathausgespräche hatte Dr. Christian Moerchel am
28.10.2019 ins Abgeordnetenhaus des Landtags in Mainz eingeladen.
Gesundheitspolitiker, Ärzte, Kassenvertreter und Patientenorganisationen
diskutierten über das Thema Lifestyle-Erkrankungen. In diesem Rahmen empfahlen
anwesende Experten eine Schadstoff-adaptierte Bewertung von alternativen
Produkten zur Reduktion des Zigarettenkonsums
Zu den Lifestyle-Erkrankungen, die vor allem durch einen ungesunden Lebensstil
verursacht sind, gehören Herzinfarkte, Gefäßerkrankungen und bestimmte Arten von
Krebs. So werden das Rauchen, das Übergewicht und die mangelnde Bewegung schon
seit mehreren Jahrzehnten als Risikofaktoren angesehen und kritisiert. An die
Impulsvorträge schloss sich eine angeregte Diskussion an. Die Vertreter der
Gesundheitspolitik und der Kassen setzen bei der Prävention von
Lifestyle-Erkrankungen auf Aufklärung und Schulung die schon bei den Kindern und
Jugendlichen ansetzen muss. Ein Beispiel für Aufklärung, um der Adipositas
entgegenzuwirken, ist der neue Nutri-Score, der ab 2020 zur Kennzeichnung von
Lebensmitteln eingeführt werden soll. Einig waren sich alle Teilnehmer, dass
dieser Weg richtig aber langfristig ist und nur die erreicht, die für Aufklärung
empfänglich sind. Dies sind meist die Gebildeteren und Besserverdienenden in der
Gesellschaft.
Diese langfristig angelegten Projekte helfen den Ärzte/-innen bei ihren
aktuellen Problemen nicht. So konzentrierte sich der zweite Teil der Diskussion
um die Frage: Was sollen die Ärzte/-innen z.B. einem Raucher empfehlen, der
gerade seine Gefäßoperation hinter sich gebracht hat, auf Kosten der GKV teure
Medikamente zu Sekundärprävention einnimmt und trotz mehrfacher Gespräche weiter
raucht? Hier könnte nach Meinung anwesender Ärzte, dem Tabakerhitzer bzw. der
E-Zigarette eine sinnvolle Rolle in der Sekundärprävention zukommen. Das
geplante Werbeverbot für Zigaretten in Deutschland zum Schutz der Jugend wird
begrüßt. Sinnvoll wäre es aus medizinischer Sicht aber auch,
schadstoffreduzierte Alternativen für Raucher wie E-Zigaretten und Tabakerhitzer
von diesem Verbot auszuschließen.
Leider gibt es keine einfach verständliche Produktkennzeichnung, wie eine
Lebensmittel-Ampel, die das Rauchverhalten beeinflussen könnte. Andererseits
gibt es aber z.B. zu E-Zigaretten Empfehlungen der britischen Behörde PHE und zu
Tabakerhitzern positive Bewertungen der US-amerikanischen FDA und des
Bundesinstituts für Risikobewertung.
Nicht der Tabak als solcher ist schädlich, sondern seine Verbrennung. Je breiter
das Angebot an Ersatzprodukten für aktive Raucher, die nicht aufhören wollen
oder können, desto höher die Chance für diese aktiven Raucher, die für sie
passende Alternative zu finden. Daher sollte bei der zukünftigen Gesetzgebung
eine Schadstoff-adaptierte und damit auch Risiko-adaptierte Bewertung von
alternativen Produkten zur Reduktion des Zigarettenkonsums erfolgen.
Pressekontakt:
Frank Kamperhoff
fkamperhoff@md-institute.com
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