Der BPI widerspricht vehement der Aussage der AOK, Rabattverträge
stärkten die Arzneimittelversorgung. "Wir haben nicht nur Daten, die eine
versorgungskritische Marktkonzentration beweisen, sondern es gibt auch
zahlreiche Patienten, Apotheker und Hersteller, die tagtäglich von
Schwierigkeiten aufgrund von Rabattverträgen berichten", sagt
BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Kai Joachimsen. "Wer wie die AOK das Problem
negiert und stattdessen zusätzliche Meldepflichten fordert, ist auf dem Holzweg.
Gravierende Lieferschwierigkeiten entstehen nicht, weil sie nicht gemeldet
werden, sondern weil die Lieferverantwortung aufgrund von Exklusivverträgen nur
auf einer oder wenigen Herstellerschultern lastet."
"Die AOK redet eine Ausschreibungspraxis schön, die nachweislich Lieferengpässe
verursacht", sagt Dr. Joachimsen. "Glücklicherweise hat die Politik aber längst
erkannt, dass die Rabattverträge neugestaltet werden müssen." Dass
Rabattverträge in Deutschland nicht für global auftretende Lieferengpässe
verantwortlich gemacht werden können, verdreht die Tatsachen. Zur Vermeidung von
Lieferengpässen und -ausfällen muss eine ausreichende Anzahl an
Alternativanbietern zur Verfügung stehen. Und dazu gehören auch
standortorientierte mittelständische Hersteller, die in Deutschland und der EU
produzieren. "Dass Exklusivverträge bei Generika die Liefersicherheit erhöhen,
ist reines Wunschdenken", so Dr. Joachimsen. "Bei Exklusivität und Ausfall des
einen Herstellers gibt es dann nämlich oft gar keinen Ersatz. Wenn ein
Hersteller zum Beispiel bei zwei Ausschreibungsrunden keinen Zuschlag erhält,
kann sein Präparat in der Regel vier Jahre lang nicht mehr vorrangig abgegeben
werden. Die Anbietervielfalt geht zurück, so lange das Prinzip ''The winner takes
it all'' gilt. Unterlegene Mitbewerber werden mangels Zuschlägen über die Zeit
aus dem Markt aussteigen. Das zeigen auch unsere Analysen sehr deutlich."
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Andreas Aumann (Kommissar. Pressesprecher), Tel. 030 27909-123,
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