Dass es manchen Menschen schwerer fällt als anderen, ihr Gewicht zu halten, liegt neuesten Forschungsergebnissen zu Folge nicht an Charakterschwäche – sondern an den Genen. Bei etwa 60 Prozent aller Fälle entscheidet die Vererbung über das Gewicht. Dem Fettmacher-Gen "fat mass and obesity associated" (FTO) kommt bei der Forschung entscheidende Bedeutung zu. Rund 22 Prozent aller Übergewichtigen tragen das Gen in sich und wiegen durchschnittlich zwei Kilogramm mehr als Nichtbetroffene. Das Nachrichtenportal www.news.de berichtet über die Studienergebnisse.
Seit Urzeiten benutzen Menschen das Essen nicht nur zum Überleben, sondern auch als Belohnung. Laut Professor Michael Stumvoll, Klinikleiter für Endokrinologie an der Universität Leipzig, kann dies vor allem bei erblich vorbelasteten Personen zur Esssucht führen. Das Fettmacher-Gen FTO beeinflusst das Essverhalten so, dass die Träger öfter größere Mengen verspeisen, um sich gut zu fühlen. Das Gehirn, welches über Gefühle wie Hunger und Sättigung entscheidet, wird gewissermaßen manipuliert. Betroffene handeln daher unterbewusst. Das Gen hat aber nicht nur eine erhöhte Nahrungsaufnahme zur Folge. Das Forscherteam um Professor Stumvoll entdeckte in einer Studie einen weiteren Zusammenhang. FTO-Träger sind deutlich risikofreudiger als Nichtbetroffene. Dies zeigte sich den Medizinern bei der Beobachtung der Testpersonen beim Kartenspiel am Computer.
Um dem drohenden Übergewicht entgegenzuwirken, helfen nur Bewegung und die richtige Ernährung. Nur so kann das Risiko einer folgenschweren Erkrankung wie Adipositas (Fettsucht) oder Diabetes wirksam vermindert werden. Allerdings führt das FTO-Gen allein nicht zwangsläufig zur Fettleibigkeit. Viele weitere Faktoren nehmen Einfluss auf die Gesundheit (http://www.news.de/gesundheit.html) des Menschen.
Weitere Informationen:
http://www.news.de/gesundheit/855047039/die-gene-machen-dick/1/