2019 sind bereits 27 Pferde am gefährlichen West-Nil-Virus in Deutschland
erkrankt, im letzten Jahr waren es gerade einmal zwei. Hauptverbreitungsgebiet
ist dabei Sachsen und Sachsen-Anhalt. Experten gehen davon aus, dass das Virus
in den einheimischen Mücken überwintert hat. Was ein scheinbar geringer Anstieg
der Infektionszahlen für Folgen haben kann, sieht man am Beispiel der USA: Waren
es dort im Jahr 1999 nur 25 Fälle einer West-Nil Erkrankung beim Pferd, ist die
Zahl bis 2002 auf über 15.000 Fälle angestiegen.
Was ist das West-Nil-Virus?
Das West-Nil-Virus wird über den Stich von Stechmücken übertragen. Diese
infizieren sich meist durch Vögel, die Reservoirtiere für das West-Nil-Virus
sind und das Virus in sich tragen. Bei Pferden äußert sich das Virus häufig mit
Fieber, Appetitverlust und Depressionen. Die Erreger gelangen beim Pferd in
einigen Fällen über die Blutbahn in das Gehirn und ins Rückenmark, wo sie
Entzündungen auslösen können. Bei bis zu 10 % der infizierten Pferde entwickeln
sich neurologische Störungen. Bei diesen betroffenen Pferden liegt die
Sterblichkeitsrate zwischen 30 und 50 %.
Keine Angst vor Ansteckung von Pferd zu Mensch
Sollte ein Pferd am West-Nil-Virus erkrankt sein, müssen Pferdebesitzer jedoch
keine Angst vor einer Ansteckung haben: Denn das Virus kann nur durch
Stechmücken übertragen werden. Somit ist auch eine Ansteckung von Pferd zu Pferd
nicht möglich. In vielen Fällen verläuft die Krankheit als ,,stille Infektion''''.
Das bedeutet, dass keine oder nur grippeähnliche Symptome auftreten. So wird die
Krankheit unter Umständen nicht erkannt und man muss davon ausgehen, dass es
weitaus mehr West-Nil-Erkrankungen gibt. Die Erkrankung mit dem West-Nil-Virus
ist meldepflichtig.
Impfungen gegen West-Nil wichtiger denn je
Mit der Einführung von Impfstoffen für Pferde gegen das Virus konnten die USA
die Anzahl der Erkrankungen auf circa 300 Neuinfektionen im Jahr senken. Die
Infektion des Pferdes mit dem Virus durch den Mückenstich lässt sich durch eine
Impfung zwar nicht verhindern, sie kann aber den Krankheitsverlauf und die
Symptome stark abmildern.
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Natascha Hansen
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