Menschen sind die wichtigste Grundlage für
touristisches Gesamterlebnis in Oberösterreich - Erstmals wurde der neue
Oberösterreichische Innovationspreis Tourismus vergeben
Mit dem upperfuture day fand am 21. November 2019 die Premiere des neuen
Innovationstages für den Tourismus in Oberösterreich statt. Im Fokus standen
dabei die Menschen im Tourismus und ihre Perspektiven in einer Zeit des
gesellschaftlichen und digitalen Wandels. Im Rahmen der Veranstaltung wurde
erstmals der Oberösterreichische Innovationspreis Tourismus "Notos" vergeben.
Der Einladung der Strategiepartner Land Oberösterreich, WKO Oberösterreich und
Oberösterreich Tourismus folgten 250 Touristiker, Entscheidungsträger und
Partner aus der Wirtschaft, dem Sport, der Kultur und der Landwirtschaft in das
Eventresort scalaria nach St. Wolfgang. "Wir wollen gerade auch im Tourismus in
Oberösterreich neue Wege gehen sowie Bewährtes zukunftsweisend
weiterentwickeln", sagt Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner.
"Das gilt für die konsequente Umsetzung der Landes-Tourismusstrategie 2022, aus
der wir den Meilenstein ''Menschen'' für die Veranstaltung aufgegriffen haben. Der
neue Innovationstag des OÖ Tourismus bildete aber auch die Plattform für die
Auseinandersetzung mit brennenden Zukunftsthemen und neuen Wegen in der
Zusammenarbeit über die Branche hinaus. Und mit dem OÖ Innovationspreis
Tourismus, der ebenfalls erstmals vergeben worden ist, haben wir bewusst
besonders innovative Tourismusbetriebe auf die Bühne geholt und ausgezeichnet",
erklärt Landesrat Achleitner. Vor diesem Hintergrund bot der upperfuture day
2019 unter dem Motto "Mensch. Sein" ein ausgezeichnetes Forum, das der
Information zu aktuellen Trends und Entwicklungen diente, bei dem hochkarätige
Experten neue Denkansätze präsentierten und Diskussionsimpulse setzten und auch
Best Practice Beispiele aus der Branche vor den Vorhang gestellt wurden.
Oberösterreichs Tourismuswirtschaft mit ihren starken, oftmals familiengeführten
Unternehmen hat in den letzten Jahren entscheidend zur positiven
Standortentwicklung Oberösterreichs beigetragen. "9.000 Unternehmer, 35.000
Mitarbeiter und über 1.400 Lehrlinge sind die solide Basis einer dynamischen
Tourismusentwicklung. Durch die Herausforderungen der Zukunft werden Ausbildung
und Weiterqualifikation für die Menschen im Tourismus noch entscheidender
werden", betont Margit Angerlehner, Vizepräsidentin der WKO Oberösterreich und
der Vorsitzende des Strategieboard des Oberösterreich Tourismus und Obmann der
Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der WKOÖ, BR KommRat Robert Seeber,
ergänzt: "In Zeiten digitaler Transformation setzt die oberösterreichische
Tourismus- und Freizeitwirtschaft bewusst auf die Menschen als wichtigste
Grundlage für ein überzeugendes touristisches Gesamterlebnis. Der Gast wird ein
Einheimischer auf Zeit, erlebt im Austausch mit seinen Gastgebern, Gastronomen,
Dienstleistern und natürlich deren Mitarbeitern die Kultur und Seele unseres
Landes."
"Der digitale Wandel verändert die Gesellschaft tiefgreifend, sowohl die Art und
Weise wie wir arbeiten als auch wie wir unsere Freizeit verbringen. Hier ist der
Tourismus gefordert, mit kreativen Lösungen den veränderten Ansprüchen der Gäste
Rechnung zu tragen und gleichzeitig den im Tourismus arbeitenden Menschen das
notwendige Rüstzeug zu vermitteln. Während innovative digitale Services unseren
Gästen das Reisen erleichtern und angenehmer gestalten, braucht es immer auch
den Menschen. Denn der Tourismus lebt von den persönlichen Begegnungen und
emotionalen Beziehungen zwischen Menschen, zwischen Unternehmern und
Mitarbeitern ebenso wie zwischen Gastgebern und Gästen", resümiert Mag. Andreas
Winkelhofer, Geschäftsführer des Oberösterreich Tourismus.
Impulse zu touristischen Zukunftsthemen
Drei Worksessions widmeten sich am Nachmittag den Trends und Herausforderungen
einer sich rapide verändernden, "Neuen Welt":
Anita Zehrer, Hochschullektorin am Management Center Innsbruck (MCI), behandelte
den Generationenwechsel in touristischen Familienbetrieben - eine Phase die für
diese Unternehmen besonders kritisch ist. Denn, nur knapp zwei Drittel der
Betriebe schafft den Übergang in die zweite Generation, ein Drittel erreicht die
dritte. Anita Zehrer wies darauf hin, dass neben rein wirtschaftlichen Aspekten
beim Generationenwechsel durch die enge Verbindung von Familie und Unternehmen
auch höchst emotionale Faktoren im Spiel sind. Bei der Übergabe an die nächste
Generation sei es daher wichtig, auf die individuelle Familiensituation
einzugehen, den Prozess strategisch zu planen und über einen längeren Zeitraum
zu steuern.
Der Zukunftsforscher und Innovationscoach Oliver Puhe befasste sich mit der
"(Arbeits-)Welt im Wandel" und stellte die provokante Frage in den Raum, ob der
Tourismus in Zukunft noch menschliche Intelligenz brauche. Routineaufgaben der
Informations- und Datenverarbeitung werden, so Puhe, in naher Zukunft mehr und
mehr automatisiert und digitalisiert. Systeme künstlicher Intelligenz und neue
Technologien wie etwa Augmented Reality oder Virtual Reality werden den
Reiseprozess und das Reiseerlebnis ebenso massiv verändern wie neue Formen der
Mobilität. Gleichzeitig führt die Effizienzsteigerung durch datenbasierte
Systeme dazu, dass der Mensch im Tourismus wieder mehr Zeit für das Wesentliche
zur Verfügung hat - Kommunikation und Interaktion. Während also manche
Aufgabenfelder sich verändern oder verschwinden, entstehen gleichzeitig neue
Berufsbilder.
In der dritten Session widmete sich Marie Koch von der Upstalsboom Kultur &
Entwicklung GmbH dem Thema Unternehmenskultur und Mitarbeiterentwicklung. Die
Hotelkette Upstalsboom macht in diesem Bereich mit neuen Ansätzen unter den
Schlagworten "Wertschöpfung durch Wertschätzung", "Führung ist Dienstleistung,
kein Privileg" und "Potenzialentfaltung statt Ressourcenausnutzung" von sich
reden. Ganz in diesem Sinne plädierte Marie Koch für innovative Ansätze in der
Mitarbeiterentwicklung. Denn Mitarbeiter fühlen sich dann dem Unternehmen
zugehörig, wenn ihnen zugehört wird. Gelingende Beziehungen innerhalb des
Betriebes entstehen erst dann, wenn Freiheit und Verbundenheit gezielt gefördert
werden.
Die Welt des "New Work"
Der Wandel unserer Zeit, die Arbeitswelt der Zukunft und wie Menschen ihre
Potenziale in diesem Umfeld bestmöglich entfalten können - diesen Themen widmete
sich Ali Mahlodji in der abschließenden Keynote. Mahlodji, bekannt als Gründer
der Berufsorientierungs-Plattform "whatchado" und EU-Jugendbotschafter, sieht
die Digitalisierung mehr denn je als eine Frage der Fähigkeit zur Zusammenarbeit
und vor allem des Loslassens alter Denkmuster. Die zunehmende Komplexität mache
es ratsam, Veränderungsprozessen ergebnisoffen zu begegnen. Innovation, so
Mahlodji, wächst heute aus der Vielfalt von Organisationen und aus deren
Fähigkeit, den unterschiedlichen Generationen auf Augenhöhe zu begegnen. Das
bedeutet, einen offenen Mix aus den Erfahrungen älterer Generationen mit der
Unbekümmertheit und der freien Denkweise der Jugend zuzulassen. Zeitgemäße
Unternehmensführung bedeutet daher, auf die Selbstführung jener Menschen zu
vertrauen, die dem schnellen Wandel mit der nötigen Achtsamkeit und Ruhe
begegnen, um gute Entscheidungen zu treffen. Niemand könne heute in Zeiten immer
schnellerer Veränderungen prognostizieren, welche Berufe es in zwanzig Jahren
geben werde und wie sich die Gesellschaft darstelle. Eines steht für Mahlodij
allerdings auch bei rasant fortschreitender Digitalisierung fest: "Das schönste
Like ist, wenn dich ein Mensch anschaut". Menschen werden also auch in Zukunft
die gestaltende Kraft sein.
Innovative Tourismusbetriebe auf der Bühne
Als Krönung des Tages wurden am Abend erstmals der "Oberösterreichische
Innovationspreis Tourismus" und der "Sonderpreis Tourismus" vergeben. Analog zum
Leitthema des Tages standen auch hier die Menschen im Mittelpunkt: Der
Oberösterreichische Innovationspreis Tourismus wurde für besonders gelungene
Maßnahmen zur Mitarbeiterförderung in zwei Kategorien - für Einzelunternehmen
und touristische Kooperationsprojekte - vergeben. Der Sonderpreis für besonders
gelungene Betriebsübergaben wurde an drei Tourismus- und Freizeitbetriebe
überreicht. "Wir wollen jene Menschen und Projekte auszeichnen, die beim Auf-
und Ausbau von digitalen, sozialen und fachlichen Kompetenzen für die
Tourismuswirtschaft mit ihren Ideen die Vorreiter der Branche sind", erklärt
Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Markus Achleitner.
Die Premieren-Auszeichnung in der Kategorie Einzelbetriebliche Initiativen wurde
von der Jury an das Leading Family Hotel & Resort Dachsteinkönig in Gosau im
Salzkammergut für seine "Mitarbeiterphilosophie 2.0" vergeben. Das gezielte
Eingehen auf Bedürfnisse unter dem Leitsatz "Die Mitarbeiter sind uns genauso
wichtig wie unsere Gäste" hat das Team zu einer 160 Köpfe starken
Betriebsfamilie zusammengeschweißt. Nominiert waren in dieser Kategorie auch das
Hotel AVIVA in St. Stefan am Walde im Mühlviertel für sein
Mitarbeiter-Förderungsprogramm und die Curhäuser der Marienschwestern vom Karmel
für ihr Konzept einer sinn- und wertorientierten Unternehmenskultur.
Als überbetriebliche Kooperation wurde die Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft
für das Projekt "WORK the LAKE" ausgezeichnet. Im Mittelpunkt der Initiative,
die den Wolfgangsee als attraktive Arbeitgeberregion positionieren soll, steht
eine Mitarbeiter Bonus App für die Region. Nominierungen in dieser Kategorie
gingen an die Gastronomiekooperationen "hotspots" und "KultiWirte" für ihr
gemeinsames Schulungs- und Weiterbildungsprogramm für Mitarbeiter sowie an den
Tourismusverband Dachstein Salzkammergut für die "Digitalakademie Dachstein
Salzkammergut" zur Verbesserung der digitalen Wettbewerbsfähigkeit von
Vermietern und Tourismuspartnern.
Der "Oberösterreichische Sonderpreis Tourismus 2019" wurde für die besonders
gelungene Betriebsübergabe von familiengeführten Unternehmen an den Gasthof
Strauß in Ansfelden, das Wirtshaus Mesnersölde in Utzenaich und die Tanzschule
Hippmann in Wels überreicht. Sie haben den Spagat zwischen Familie, Tradition
und Weiterentwicklung vorbildhaft gemeistert. Klare Verantwortlichkeiten,
abgegrenzte Aufgabenbereiche und ein respektvoller Umgang mit viel Wertschätzung
gegenüber Erfahrung und neuen Ideen waren das Geheimrezept für die mehr als
gelungenen Betriebsübergaben.
Notos - die Trophäe des Innovationspreises Tourismus
Ganz im Sinne von "neue Wege gehen" stehen das Design und der Name der Trophäe -
"Notos" (griech. Gott des Südwindes) weist auf den frischen Wind hin, der den
Tourismus auf dem richtigen Kurs in die Zukunft trägt und auf das innovative
Streben. Idee und Design stammen von Studierenden der Abteilung "Plastische
Konzeptionen / Keramik" der Kunstuniversität Linz. Die Umsetzung und Produktion
erfolgte in Zusammenarbeit mit der Manufaktur "NEU/ZEUG", die den Studierenden
im Zuge des Projektes auch Einblick in zukunftsweisende Produktionsprozesse gab,
schließlich kommt hier - einzigartig für Oberösterreich - die
3D-Keramik-Drucktechnik zur Anwendung.
Der neue Innovationspreis ist eng mit dem "Österreichischen Innovationspreis
Tourismus" vernetzt, der 2020 vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und
Tourismus vergeben wird. Die Sieger des Oberösterreichischen Innovationspreises
sind für die Vergabe des Innovationspreises auf Bundesebene nominiert.
upperfuture day künftig im Zweijahres-Rhythmus
Der upperfuture day wurde 2019 erstmals von den Strategiepartnern Land
Oberösterreich, WKO Oberösterreich und Oberösterreich Tourismus gemeinsam
veranstaltet und widmet sich im Zweijahresrhythmus unterschiedlichen
Meilensteinen und Handlungsfeldern der Landes-Tourismusstrategie. Unterstützt
wurde der upperfuture day von den Österreichischen Bundesbahnen, der
Standortagentur Business Upper Austria, der VKB Bank und der OÖ Thermenholding
GmbH.
Kontakt:
Oberösterreich Tourismus GmbH
Elisabeth Kierner, MSc
Leitung Media House & Marke
0664-3030444
elisabeth.kierner@oberoesterreich.at
www.oberoesterreich-tourismus.at
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/66611/4447620
OTS: Oberösterreich Tourismus
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