- Eine erstaunlich hohe Zahl von Managern hat ein geringes
Vertrauen in die Schulmedizin.
- Gleichzeitig ist die Akzeptanz alternativer Heilmethoden weit
verbreitet.
- Rund die Hälfte der Führungskräfte bezeichnen sich als zumindest
teilweise spirituell.
- Die renommierte Max Grundig Klinik ermittelte die Einstellung
zur evidenzbasierten Medizin in einer repräsentativen Befragung
von 1.000 Führungskräften.
18 Prozent der Führungskräfte äußern, nur "geringes Vertrauen in die
Schulmedizin" zu haben. Vier Prozent haben "kein Vertrauen in die Schulmedizin".
Damit hält mehr als jeder 5. Manager in Deutschland wenig von den Methoden, mit
denen ausgebildete Ärzte in Deutschland behandeln. 36 Prozent der deutschen
Führungskräfte betrachten zudem Homöopathie als wirksam, 46 Prozent haben selbst
sogar schon einmal Globuli ausprobiert. Dies sind Ergebnisse einer
repräsentativen Umfrage unter 1.000 Führungskräften, die von der renommierten
Max Grundig Klinik in Auftrag gegeben wurde. Prof. Dr. Curt Diehm, Ärztlicher
Direktor der Klinik, erläutert: "Wir erleben, dass sich immer häufiger Menschen
in unserer Gesellschaft von der klassischen Schulmedizin abwenden oder zumindest
ergänzend nach alternativen Heilungsansätzen suchen." Die Max Grundig Klinik,
die einen Schwerpunkt in der Behandlung von Managern und anderen
Leistungsträgern hat, wollte in der aktuellen Befragung wissen, in welchem Maße
dieser Trend auch für Führungskräfte gilt.
So glauben 69 Prozent der Befragten, es gäbe Heilungsmethoden jenseits der
evidenzbasierten Medizin, die "grundsätzlich und nachhaltig erfolgreich sind".
Neben der Homöopathie werden unter anderem Akupunktur und andere Formen der
traditionellen chinesischen Medizin, Osteopathie, Ayurveda und Pflanzenheilkunde
genannt. Prof. Diehm sagt: "Ich verstehe, dass Menschen mit chronischen
Beschwerden nach dem Strohhalm greifen. So lässt sich auch erklären, dass mehr
befragte Führungskräfte schon Globuli genommen haben wie an deren Wirksamkeit
glauben. Auch Neugierde auf alternative Behandlungen sind natürlich
nachvollziehbar. Gleichzeitig stimmt mich der weitverbreitete feste Glaube an
medizinische Methoden, für die es keine wissenschaftlichen Erklärungen gibt,
nachdenklich." Hier sei selbst unter Führungskräften, die beruflich in vielen
Situationen rational handeln müssen, "für die Hokuspokus-Medizin die Tür weit
geöffnet," so Prof. Diehm weiter.
In diesem Zusammenhang verweist der Ärztliche Direktor der Max Grundig Klinik
auch auf eine aktuelle Diskussion in den USA. Vor dem Hintergrund der
"Entwissenschaftlichung" der Medizin hat sich nun die Food and Drug
Administration (FDA) eingeschaltet. Die höchste medizinische Instanz in den USA
berichtet von einer neuen Studie, wonach von 98.000 Erwachsenen rund 5.000
homöopathische Medikamente regelmäßig zu sich nehmen. Die FDA warnt nun die
Bevölkerung vor Inhaltsstoffen, die nicht ausreichend untersucht sind. Die
Behörde zeigt sich zudem tief besorgt, dass in den USA auch für medizinisch
umstrittene Behandlung erstaunlich viel Unterstützung über Crowdfunding
Plattformen gewonnen werden kann.
Bei deutschen Führungskräften ist der Zweifel an der klassischen Medizin,
immerhin die Grundlage der Ausbildung von Ärzten an den Universitäten, auch
gepaart mit einer gewissen Spiritualität. 11 Prozent der Führungskräfte sagen,
sie seien "ein spiritueller Mensch". 41 weitere Prozent geben an, "Spiritualität
ist mir nicht fremd."
Die Distanz zur evidenzbasierten Medizin ist unter jüngeren und weiblichen
Führungskräften ausgeprägter als unter älteren und männlichen Führungskräften.
So sagen 23 Prozent der Managerinnen, sie hätten "geringes Vertrauen in die
Schulmedizin" und 6 Prozent, sie hätten "kein Vertrauen in die Schulmedizin."
Bei jüngeren Führungskräften liegen die beiden Werte bei 22 Prozent
beziehungsweise 5 Prozent. Auch bei der Frage nach der Spiritualität liegen die
Werte bei den weiblichen Befragten leicht höher, jedoch nicht bei den jüngeren
Führungskräften.
Ein weiterer Beleg für den kritischen Abstand zur Schulmedizin ist die Bewertung
von Nahrungsergänzungsmitteln. Deren Konsum halten 25 Prozent für "sinnvoll" und
weitere 30 Prozent "von Fall zu Fall für sinnvoll." Prof. Dr. Curt Diehm
kommentiert: "Diese hohe Akzeptanz ist beunruhigend. Kein Mensch, der sich
vielfältig und gesund ernährt, braucht im Normalfall Nahrungsergänzungsmittel,
deren Wirksamkeit wissenschaftlich so gut wie nicht nachgewiesen ist. Trotzdem
schmeißen sich inzwischen viele Manager vermeintliche Wunderpräparate ein, die
allenfalls einen Placeboeffekt erzielen."
Das hohe Maß an Skepsis gegenüber der klassischen Medizin kombiniert mit dem
ausgeprägten Glauben an die Wirksamkeit alternativer Heilmethoden und
Nahrungsergänzungsmittel sei eine Bedrohung unseres bisherigen Verständnisses
von Gesundheit, so Prof. Diehm weiter. Einen Teil der Verantwortung sieht der
Ärztliche Direktor der Max Grundig Klinik bei der Ärzteschaft selbst. Viele
Patienten fühlen sich vom Arzt übersehen. Durch die ökonomisierte Medizin werden
die Patienten geradezu weg von der wissensbasierten Medizin getrieben. Apparate
und Eingriffe werden vom Gesundheitssystem überbezahlt, Zuhören und Zuwendung
kommen in den Fallpauschalen nicht vor. Die Ärzte schauen zu viel auf den
Monitor und verlieren dabei den Patienten aus den Augen, so die Analyse von
Prof. Diehm. Und weiter: "Die deutsche Ärzteschaft muss schleunigst verloren
gegangenes Vertrauen zurückgewinnen. Das wird nur über mehr erklärende Gespräche
zu Diagnosen und Behandlungen gegenüber Patienten gelingen, auch wenn das nur
ein Baustein sein kann."
Methode:
Die Regensburger R und K Marktforschung befragte im Auftrag der Max Grundig
Klinik 1.000 repräsentativ ausgewählte Führungskräfte in Unternehmen in
Deutschland. Dabei wurden Führungskräfte unterschiedlicher Hierarchiestufen in
Firmen verschiedener Größenklassen, Branchen und Regionen berücksichtigt.
Weitere Informationen unter www.max-grundig-klinik.de
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