fit und munter - Gefälschte Krebsmedikamente - Pfizer-Manager unter Verdacht (FOTO)

fit und munter

Gefälschte Krebsmedikamente - Pfizer-Manager unter Verdacht (FOTO)


SWR: Staatsanwaltschaft Karlsruhe
ermittelt gegen Geschäftsführer

Baden-Baden / Karlsruhe (4.12.2019). Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe ermittelt
nach Recherchen des Südwestrundfunks (SWR) gegen mehrere Geschäftsführer des
Pharmaunternehmens Pfizer wegen möglicher Vergehen gegen das Arzneimittelgesetz
(§ 95 AMG). Nach Informationen des Senders gehen die Ermittlungen auf eine
Strafanzeige des Tübinger Rechtsanwalts Holger Rothbauer zurück. Der Jurist
wirft der Firma Pfizer in seiner Anzeige vor, über ihr Hauptvertriebswerk in
Karlsruhe gefälschte Medikamente vertrieben zu haben und "bis heute" zu
vertreiben. Dabei gehe es vor allem um das Krebsheilmittel "Sutent". Pfizer
wollte das nicht kommentieren und teilte dem SWR hierzu auf Anfrage mit: "Uns
liegen hierzu bisher keine Informationen vor".

Quelle: ARD-Dokumentation

Rothbauer bezieht sich in seiner Strafanzeige auf eine investigative
ARD-Dokumentation. Wörtlich heißt es in der Anzeige: "Der genaue Sachverhalt
wurde im ARD-Themenabend und in der Dokumentation von Daniel Harrich
"Gefährliche Medikamente - gepanscht, gestreckt, gefälscht" ausgestrahlt am
17.5.2017 um 21:45 Uhr (Das Erste, 30 Min.) unter Nennung vieler Beweismittel
und Indizien detailliert in Bild und Wort dargestellt." Schon in der
ARD-Fernsehdokumentation wurde aufgezeigt, dass Pfizer selbst den Fall "Sutent"
von einem Wirtschaftsdetektiv untersuchen ließ. Nachdem der Detektiv Material
zusammengetragen hatte, das Pfizer belastete, hatte ihn die Unternehmensspitze
von dem Auftrag entbunden. Die Unterlagen wurden erstmals in der ARD-Doku
veröffentlicht.

Pfizer war angeblich über Fälschungen informiert Aus Sicht des Juristen Holger
Rothbauer beweisen die Unterlagen, dass die Pfizer-Geschäftsführung über die
Fälschungen informiert war und dennoch die verunreinigten Medikamente weiter in
Verkehr brachte: Von dem Vertrieb gefälschter Medikamente seien "sowohl
US-amerikanische wie auch deutsche Mitarbeiter in Führungspositionen
unterrichtet", heißt es in der Anzeige. Das Erste sendete die Doku zusammen mit
dem investigativen Fernsehfilm "Gift" über das Geschäft mit gefälschten,
minderwertigen und illegalen Medikamenten, die jährlich weltweit Umsätze von bis
zu 430 Milliarden US-Dollar erzielen.

Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt

Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe hatte im August 2017 noch entschieden, keine
Ermittlungen aufzunehmen. Dagegen hatte der Jurist Holger Rothbauer Beschwerde
eingelegt und seine Strafanzeige weiter präzisiert. Nun habe die
Staatsanwaltschaft die Ermittlungen unter dem Aktenzeichen 630 Js 29028/17
"wieder aufgenommen".

Weitere Informationen finden Sie unter
http://swr.li/gefaelschte-krebsmedikamente

Pressekontakt: Bruno Geiler, Tel. 07221 929 23273, bruno.geiler@swr.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/7169/4457994
OTS: SWR - Südwestrundfunk

Original-Content von: SWR - Südwestrundfunk, übermittelt durch news aktuell
Login
Einstellungen

Druckbare Version

Artikel Bewertung
Ergebnis: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich die Zeit und bewerten diesen Artikel
Excellent
Sehr gut
Gut
Okay
Schlecht

Verwandte Links
Linkempfehlung

Diesen Artikel weiter empfehlen: