fit und munter - Gesundheitsförderung wenig gefördert

fit und munter

Gesundheitsförderung wenig gefördert


Berlin, 05.12.2019. Unternehmen in Deutschland können kaum auf Unterstützung ihrer Branchenverbände zählen, wenn sie die Gesundheit ihrer Mitarbeiter optimieren wollen. Das ergab eine Blitzumfrage der VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. (Bundesverband) zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Betriebe, die an der Umfrage teilnahmen, fördern dagegen vielfältig und aktiv das Wohlergehen der Belegschaft.



Ohne Anspruch auf Repräsentativität sollte die Abfrage einen Überblick liefern. Der Bundesverband verschickte an 12 Branchenverbände sowie 46 große Unternehmen in Deutschland Fragen. Er wollte zum Schluss des seit drei Jahren laufenden Forschungsprojekts "Gesundheitsmanagement aus interorganisationaler Perspektive" (GESIOP) wissen, wie sich die Wirtschaft im Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeiter engagiert. Hintergrund war eine Umfrage der VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. Dabei fanden Dreiviertel (74,9 %) der Verbraucher das Thema Gesundheit der Mitarbeiter bei der Herstellung von Waren wichtig, fast zwei Drittel (63,8 %) bezeichneten es als Kaufkriterium. Auch Wissenschaftler wissen, dass Informationen zum Gesundheitsschutz in Betrieben die Motivation der Belegschaft sowie das Image des Unternehmens steigert. Arbeitspsychologen sehen BGM daher als wichtige Aufgabe für Führungskräfte.



Die Umfrage brachte ein ernüchterndes Ergebnis. Trotz mehrfacher Nachfragen reagierten nur 6 Verbände (50%) - bis auf den AGV-Banken verweigerten aber alle eine Antwort oder sie gaben zu, dass sie Mitgliedsbetriebe bei BGM alleine lassen. Dabei gilt Kooperation unter Arbeitswissenschaftlern als Schlüssel zur Gesundheitsförderung in Unternehmen. Verbände könnten hier koordinierend wirken. Vor allem kleinere Betriebe, das ergaben Befragungen der Universität Hamburg, suchen Hilfen zur Verbesserung der Gesundheit in Unternehmen.



15 Unternehmen (32%) reagierten auf die Anfrage, fünf (11%) verweigerten eine Teilnahme. Alle Antwortenden messen BGM aber einen hohen Stellenwert bei. Sie unterstützen die Angebote zur körperlichen oder psychischen Fitness, die Aufklärung zu gesunder Lebensweise oder Ernährung finanziell, personell sowie organisatorisch. In einer Gewichtung, ob Sport, Ernährung, Familie oder Gesundheit dabei oberste Priorität haben, gibt es unter den Betrieben, die sich um gesunde Arbeit kümmern, nur marginale Differenzen.



Erfreulich: 75 Prozent der antwortenden Unternehmen erlauben, dass Familienmitglieder ihrer Mitarbeiter an BGM-Aktionen teilnehmen. Sogar 87,5 Prozent planen in der Zukunft eine Ausweitung ihrer Angebote.
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