„Eine Aromatherapie mit ätherischen Ölen ist eine Möglichkeit, Schlafproblemen zu begegnen, ohne das Risiko von Nebenwirkungen anderer Schlafmittel“, sagt Agnes Wehr, Entspannungs-Expertin und Geschäftsführerin der Agnivela GmbH (SleepWELL).Sie verweist auf Dr. Eudene Kathryn Harry vom Oasis Wellness & Rejuvenation Centerin in Orlando, Florida (Shape Magazin, 11/20219).
So könne etwa der in vielen Babyprodukten genutzte Lavendel als Aromatherapie schlafstörenden Stress oder Angstzustände zurückdrängen. US-Studien mit Elektroenzephalogramm- (EEG-) Tests als auch Magnetresonanztomographien hätten gezeigt, dass Lavendelöl in der Lage sei, dank Inhalation die Gehirnaktivität zu beruhigen. Auch andere ätherische Öle können helfen, schneller einzuschlafen, tiefer und länger zu schlafen.
Milde, beruhigende und schlaffördernde Wirkung können auch ätherische Kamillenöle haben, wenn sie Stress- und Angstzustände lindern, die Vitalfunktionen verbessern und besseren Schlaf fördern. Auch der süße Majoran sei fördere die Entspannung. So habe eine Studie unter Krankenschwestern gezeigt, dass eine Aromatherapie-Massage mit Majoran Öl Auswirkungen einer Nachtschicht auf Ruhephasen mindern könne. (In: Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine, Feb.2017) Anders als verwandte Zitrusfrüchte könne Bergamotte die Herzfrequenz verlangsamen, den Blutdruck senken und Angstgefühle reduzieren. Auch Öle des Muskatellersalbeis oder von Zedernholz können gut für den Schlaf sein.
Zwar ist die Zahl der Studien klein, doch bisher seien keine negativen Auswirkungen bei Menschen, die nicht allergisch sind, aufgetreten, so die US-Forscherin. Zudem hätten ätherische Öle keinen Kater-Effekt wie manche Schlafmittel, die beim Aufwachen eine Schläfrigkeit hinterlassen. „Aus diesem Grunde sind die in SleepWELL verwendeten Öle auf der Basis der Aromatherapie zusammengestellt. Es kommt auf die Komposition an“, sagt Wehr. „Allerdings sind nicht alle Öle gut für den Schlaf“. So wirke etwa Wildorange eher anregend als beruhigend. Zudem sei bei der Verwendung ätherischer Ölen auf individuelle Unverträglichkeiten zu achten. Mögliche Nebenwirkungen sind Hautreizungen beim Auftragen auf der Haut oder Kopfschmerzen bei überdosierter Inhalation. Für die meisten ist die Inhalation problemlos. Allerdings sollten Menschen mit Asthma achtsam sein.