Im Jahr 2019 sind die Spenderzahlen im Vergleich zum Vorjahr wieder
leicht zurückgegangen. Allein in Deutschland stehen derzeit mehr als 9.000
Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Der Deutsche Bundestag stimmt
am Donnerstag über zwei Gesetzentwürfe zur Reform des Transplantationsgesetzes
ab. Ziel ist es, die Zahl von Organspenden zu erhöhen. Bei der Ausarbeitung der
Vorschläge sind ungewöhnliche Allianzen entstanden: Verschiedene Abgeordnete um
CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn und SPD-Fachpolitiker Karl Lauterbach machen
sich in ihrem Gesetzentwurf für die sogenannte "doppelte Widerspruchslösung"
stark. Demnach würde automatisch jeder Bürger potenzieller Organspender sein,
sofern er nicht vorher widersprochen hat.
Einen weiteren fraktionsübergreifenden Gesetzentwurf bringt eine
Abgeordnetengruppe um Linken-Chefin Katja Kipping und Grünen-Vorsitzende
Annalena Baerbock ein. Bei Behördengängen, etwa bei der Beantragung eines
Personalausweises, sollen Bürgerinnen und Bürger zukünftig aktiv auf eine
Registrierung als Organspender angesprochen werden. Zudem bringt die AfD einen
Antrag ein, der vorsieht, die Aufsicht über die Vermittlung von Organen an eine
"unabhängige öffentlich-rechtliche Institution" zu übertragen. Dadurch soll das
Vertrauen in die Organspende erhöht werden.
phoenix überträgt die Beratungen und Abstimmungen zur Änderung des
Transplantationsgesetzes ab 9.00 Uhr live.
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