Zopiclon ist ein gängiger Wirkstoff für die Behandlung von Schlafstörungen. Weil Schlafmittel im Allgemeinen einen eher schlechten Ruf haben, machen sich viele Patienten Sorgen. Doch oft gibt es keine geeignete Alternative. Wirkt das Mittel so gut, dass es sich lohnt, die Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen? Um dieser Frage aus Sicht der Betroffenen nachzugehen, haben wir eine Website besucht, auf der Menschen über ihre subjektiven Erfahrungen mit Zopiclon berichten.
Wer etwas über die Wirkung eines Arzneimittels wissen will, liest sich normalerweise als erstes den Beipackzettel durch. Dieser enthält alles, was für den Patienten aus Sicht des Herstellers wichtig ist. Ob diese Texte gut verständlich sind, scheint für die Verfasser keine Rolle zu spielen. Ein Aspekt, für den sich viele Menschen sehr stark interessieren, fehlt ganz: die Erfahrungen anderer Personen.
Kein Medikament wirkt bei jedem Menschen gleich. Zwischen Mann und Frau, Jung und Alt und sogar hinsichtlich der individuellen Genetik gibt es eine Reihe von Unterschieden. Bei der Beurteilung für die Zulassung ist es kaum möglich, alle Möglichkeiten im Detail zu erfassen. Wenn nun die Wirkung nicht so gut ist wie erwartet, sind auch Ärzte oftmals ratlos. Daher wurden Internetseiten ins Leben gerufen, auf denen die Patienten über ihre Erfahrungen berichten können. Eine der größten dieser Plattformen in deutscher Sprache ist sanego.de.
Mit Stand von Januar 2020 hatten auf sanego.de 350 registrierte Benutzer, davon 34 % Männer und 66 % Frauen, über ihre Erfahrungen mit Zopiclon berichtet. Im Schnitt vergaben sie 7,4 von 10 möglichen Punkten. Sehr gut bewertet wurde mit 8,5 Punkten die einfache Anwendung. 7,0 Punkte gab es für Preis/Leistung und 7,6 Punkte die Wirksamkeit. Die Verträglichkeit wurde mit 7,5 Punkten als „gut“ bewertet.
Bei den Nebenwirkungen zeigt sich, dass sich die Erfahrungen der Patienten sehr genau mit den Angaben auf der Packungsbeilage decken. So klagten etwa 8 % über Anzeichen von Abhängigkeit, 7 % über Veränderungen des Geschmacksempfindens, 6 % über den bitteren Geschmack der Tabletten und weitere 6 % über einen metallischen Nachgeschmack im Mund. Bei 25 % der Anwender traten keine Nebenwirkungen auf.
Die meisten User haben ihre Erfahrungen mit Zopiclon aufgrund von Schlafstörungen gemacht (89 %), mit großem Abstand gefolgt von Depressionen (4 %) sowie von Albträumen, Angststörungen und Psychosen (jeweils weniger als 1 %). Die Patienten mit Schlafstörungen und jene mit Depressionen bewerten die Wirksamkeit mit 7,4 bzw. 8,6 Punkten am besten.
Die meisten Patienten haben eher positive Erfahrungen mit Zopiclon gemacht. Es gibt aber auch Berichte von sehr negativer Natur.
Die neueste Bewertung kommt von einer Frau, Jahrgang 1956, die eigentlich einen Kommentar zu einem älteren Beitrag geben wollte, dann aber auch über ihre eigenen Erfahrungen berichtet. Sie gibt an, dass sie das Medikament nur nimmt, wenn sie ein paar Nächte nicht geschlafen hat – dann aber immer mit guter Wirkung.
Ein umfangreicher Bericht einer Person ohne Alters- und Geschlechtsangabe, die unter massiven Schlafstörungen leidet, kommt zu dem Fazit, dass Zopiclon einen guten Wirkungsgrad und nur wenige Nebenwirkungen hat, und das vor allem, wenn man es mit den Mitteln vergleicht, die noch vor wenigen Jahren verschrieben wurden.
Ein 1956 geborener Mann ist ebenfalls voll des Lobes. Da er aus beruflichem Stress oft nicht schlafen kann, hat ihm sein Arzt vor einiger Zeit Zopiclon verschrieben. Laut seiner Aussage ist die Wirkung gut, Nebenwirkungen sind so gut wie nicht vorhanden.
Eine 23-jährige Frau klagt über einen sehr unangenehmen bitteren Geschmack nach der Einnahme der Tabletten: „Essen, Trinken und auch atmen ist ekelhaft“.
Eine 66-jährige Frau gibt an, dass die Wirkung mit der Zeit immer schwächer wird. Am nächsten Tag leidet sie in den Morgenstunden unter Schläfrigkeit, außerdem über ständige Übelkeit und Erbrechen, Dauerschwindel und Bewegungsstörungen.
Mehrere Patienten sind aufgrund der langjährigen Verwendung von Zopiclon abhängig geworden und haben schwere Entzugserscheinungen, wenn sie versuchen, das Medikament abzusetzen.
Die Bewertungen auf Websites wie sanego.de werden von Menschen geschrieben, die in den meisten Fällen kein medizinisches Fachwissen haben. Ob nun für ein unerwünschtes Symptom wirklich das Medikament verantwortlich ist, oder ob es auch eine andere Erklärung geben könnte, kann man anhand der Berichte nicht beurteilen. Trotz dieses Vorbehalts können solche Webseiten eine gute Unterstützung sein, wenn man nach Informationen sucht, die über den Text des Beipackzettels hinaus gehen. Generell empfiehlt es sich jedoch, bei Fragen und Unsicherheiten in erster Linie das Gespräch mit dem behandelnden Arzt zu suchen.