Sind schlaflose Nächte vorwiegend ein Problem für Frauen?
Zumindest greifen weibliche Patienten dem Apothekenpersonal zufolge öfter zu
schlaffördernden Mitteln - auf ärztliche Verordnung sowie zur Selbstmedikation -
als Männer. Das zeigen die Ergebnisse der jüngsten aposcope-Umfrage für die
"Zahl der Woche" vom 21. Januar 2020.
Schlaffördernde Mittel werden immer gefragter. Das gilt sowohl für Medikamente
auf ärztliche Verordnung als auch zur Selbstmedikation. Aktuell werden laut dem
befragten Apothekenpersonal jedoch generell häufiger Rx-Rezepte für Schlafmittel
vorgelegt (58 %) als Mittel zur Selbstmedikation nachgefragt (39 %). So zeigt
die aposcope-Umfrage, dass 18 % der Apotheker*innen und PTA in ihrer Offizin im
Schnitt 10 bis 14 Rx-Rezepte pro Woche bedienen. Jeweils 16 % der Befragten
gaben an, wöchentlich sogar 20 bis 24 beziehungsweise 30 oder mehr Rezepte zu
bedienen.
Dabei sind es den Umfrageergebnissen zufolge insbesondere Frauen, die
Schlafmittel nutzen - und zwar weitaus häufiger als Männer: 84 % der befragten
Apotheker*innen und PTA gaben an, dass Schlafmittel zur Selbstmedikation eher
von weiblichen als männlichen Kunden nachgefragt werden. Bei den
verschreibungspflichtigen Mitteln sehen 78 % der Teilnehmer*innen eine höhere
Nachfrage bei Patientinnen.
Nachfrage nach Schlafmitteln: Unterschiede nach Alter und Beruf
Im Hinblick auf altersbedingte Unterschiede zeigt sich, dass auf Produkte zur
Selbstmedikation vor allem Personen zwischen 40 und 49 Jahren (65 %)
zurückgreifen, während ärztlich verordnete Schlafmittel besonders von älteren
Menschen zwischen 60 und 79 Jahren (71 %) eingenommen werden. In der Gruppe der
Senioren überwiegt demnach laut einem Großteil des Apothekenpersonals deutlich
die Nachfrage nach Rx-Schlafmitteln (83 %). Dieser Anteil könnte künftig noch
steigen, da derzeit über eine Verschreibungspflicht bei Schlafmitteln für
Personen über 65 Jahre diskutiert wird. Knapp zwei Drittel der Teilnehmer*innen
der aposcope-Studie (65 %) würden eine solche Verkaufsabgrenzung für sinnvoll
halten.
Schlafmittel zur Selbstmedikation: Apothekenpersonal rät zu pflanzlichen
Produkten
Anders als ältere Menschen nutzen Eltern mit kleinen Kindern mit deutlicher
Mehrheit (90 %) eher schlaffördernde Mittel zur Selbstmedikation. Auch bei
Jugendlichen (78 %), Schichtarbeitern (66 %) und Managern (63 %) überwiegt die
Nachfrage nach diesen Produkten. Generell beraten 81 % der Apotheker*innen und
PTA täglich oder mehrmals pro Woche zu entsprechenden Medikamenten. Dabei
empfehlen mehr als drei Viertel des Apothekenpersonals (78 %) insbesondere
pflanzliche Arzneimittel wie Baldrian Kombipräparate (67 %) oder Lavendel (56
%).
Die Ergebnisse zur "Zahl der Woche" wurden mit insgesamt 204 verifizierten
Apotheker*innen und PTA am 21. Januar 2020 erhoben.
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