Die häufigsten Auslöser von Atemwegsinfekten sind nicht die Influenzaviren, sondern Rhinoviren, Coronaviren und Respiratory-Syncytial-Viren. Eine zentrale Bedeutung für die Ansteckungsgefahr hat natürlich die Funktionsfähigkeit des Immunsystems.
Das Immunsystem wird geschwächt durch
• psychischen Stress, z. B. Aufregung, anhaltenden psychosozialen und/oder intrapsychischen Stress;
• Schlafmangel;
• falsche Ernährungsgewohnheiten, z. B. zu hohe Kalorienzufuhr, Mangelernährung;
• Medikamente, z. B. Schmerzmittel, Cortison;
• Umweltschadstoffe und Wohngifte;
• Genussmittel
Das Immunsystem muss sich flexibel und schnell neuen Herausforderungen stellen und ist deshalb allezeit auf eine ausreichende Verfügbarkeit von Nährstoffen angewiesen. Bereits der Mangel an einem Mikronährstoff kann die Immunkompetenz empfindlich stören. Für eine ausreichende Immunkompetenz sind zahlreiche Mikronnährstoffe wichtig. Im Folgenden werden einige Beispiele vorgestellt.
Die Aminosäure Arginin ist Ausgangssubstanz für die Bildung des Signalgases Stickstoffmonoxid (NO), das zur Abtötung von Bakterien benötigt wird. Cystein ist eine schwefelhaltige Aminosäure und wichtig für die Glutathionsynthese. Glutathion steigert die Vermehrung von Lymphozyten. Ein Glutathionmangel führt zu einer Einschränkung der Immunfunktionen. Glutamin ist ein essenzielles Nährsubstrat für sich schnell teilende Zellen, dazu gehören auch die Immunzellen.
Vitamin A ist wichtig für die Intaktheit von Haut und Schleimhäuten und für verschiedene Immunfunktionen. Bereits ein leichter Vitamin-A-Mangel erhöht das Risiko für Infektionen um das Zwei- bis Dreifache. Ursprünglich wurde Vitamin A als der antiinfektiöse Faktor bezeichnet. Vitamin D ist ein bedeutendes Regulatormolekül des Immunsystems. Ein Vitamin-D-Mangel erhöht das Risiko für Atemwegsinfekte und Autoimmunerkrankungen. Bei Infektanfälligkeit sollte unbedingt Vitamin D bestimmt werden, als Grundlage für eine bedarfsgerechte Supplementierung. Vitamin E ist ein wichtiges fettlösliches Antioxidans und essentiell für die Funktionsfähigkeit des Immunsystems, insbesondere bei älteren Menschen. Vitamin B6 ist von zentraler Bedeutung für den Aminosäuren- und Proteinstoffwechsel. Ein niedriger Vitamin-B6-Status beeinträchtigt die Immunkompetenz, besonders bei älteren Patienten. Vitamin C ist ein wichtiges wasserlösliches Antioxidans und auch für die Funktionsfähigkeit des Immunsystems unentbehrlich. Ein Vitamin-C-Mangel erhöht das Risiko für Atemwegsinfektionen.
Selen ist ein essentielles Spurenelement und wirkt im Organismus über verschiedene Selenoproteine. Ein Selenmangel erhöht die Anfälligkeit gegenüber mehreren Virusarten. Zink ist Bestandteil von über 300 Enzymen. Mehrere Funktionen des Immunsystems sind Zink-abhängig. Ein Zinkmangel erhöht nicht nur die Infektanfälligkeit, sondern begünstigt auch Allergien und Autoimmunerkrankungen. Carnitin und Coenzym Q10 haben eine zentrale Bedeutung für den Energiestoffwechsel und können auch die Funktionsfähigkeit des Immunsystems verbessern.
Gerade in der kalten Jahreszeit und bei einem erhöhten Risiko für Infektionen empfiehlt sich die Bestimmung der relevanten Mikronährstoffe im Blut. Auf der Basis eine Laboranalyse ist dann eine gezielte Supplementierung der fehlenden Mikronährstoffe möglich. Wie bereits erwähnt, ist ein guter Mikronährstoffstatus eine zentrale Vorraussetzung für ein gut funktionierendes Immunsystem. Wir empfehlen die Durchführung des DCMS-Immun-Profils.
Referenzen:
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