Bei einer Europaparlament-Mittagsdebatte, die von
Christophe Hansen, MdEP (Luxemburg), ausgerichtet wurde, hat Alzheimer Europe
heute einen neuen Bericht mit den Ergebnissen seiner Metastudie der jüngsten
Prävalenzstudien und der Festlegung aktualisierter Prävalenzraten für Demenz in
Europa veröffentlicht. Zu den wichtigsten Ergebnissen dieses neuen Berichts von
Alzheimer Europe gehören:
- Bei Männern und Frauen, sowie in den meisten Altersgruppen, ist die
Prävalenz von Demenz in den letzten zehn Jahren im Vergleich zu
Schätzungen von 2008 zurückgegangen.
- Die Zahl der Menschen, die in der Europäischen Union (EU27) mit
Demenz leben, wird auf 7.853.705 und in den durch AE-Mitglieder
vertretenen europäischen Ländern auf 9.780.678 geschätzt. Im
Vergleich zu früheren Schätzungen bedeutet dies einen erheblichen
Rückgang von 8.785.645 für die EU27 und von 10.935.444 für die
breitere europäische Region.
- Frauen sind weiterhin überproportional von Demenz betroffen. Den
Schätzungen zu folge leben 6.650.228 Frauen und 3.130.449 Männer
mit Demenz in Europa.
- Die Zahl der Menschen mit Demenz in Europa wird sich bis 2050 fast
verdoppeln: in der Europäischen Union auf 14.298.671 und in der
breiteren europäischen Region auf 18.846.286.
Jean Georges, Geschäftsführer von Alzheimer Europe, kommentierte die Ergebnisse
wie folgt: "Es ist vielversprechend zu sehen, dass ein gesünderer Lebensstil,
bessere Bildung und bessere Kontrolle der kardiovaskulären Risikofaktoren
offenbar zu einer Verringerung der Prävalenz von Demenz beigetragen haben. Unser
Bericht zeigt jedoch auch, dass die Zahl der Menschen, die mit der Erkrankung
leben, in den kommenden Jahren erheblich ansteigen wird, was folglich größeren
Druck auf die Pflege-und Betreuungsdienste ausüben wird, es sei denn, man findet
bessere Möglichkeiten zur Behandlung und Prävention von Demenz. Wenn Menschen
mit Demenz, ihre Familien und Pflegepersonen die von Ihnen benötigte hochwertige
und personenzentrierte Pflege erhalten sollen, müssen die Regierungen
sicherstellen, dass ihre Gesundheits- und Pflegesysteme bereit sind, dieser
Anforderung gerecht zu werden, und es sind größere Investitionen in die
Forschung zur Behandlung und Prävention von Demenz erforderlich."
Das Jahrbuch 2019 "Estimating the prevalence of dementia in Europe" (Schätzung
der Demenzprävalenz in Europa) erhielt Mittel aus einem Betriebskostenzuschuss
aus dem Gesundheitsprogramm der Europäischen Union (2014-2020). Das Jahrbuch
wurde von Project Officer Christophe Bintener und Policy Officer Owen Miller
verfasst. Es kann über die AE-Internetseite gekauft oder heruntergeladen werden:
https://www.alzheimer-europe.org/Publications/
Redaktionelle Hinweise:
Alzheimer Europe ist die Dachorganisation der nationalen Alzheimer-Verbände und
verfügt derzeit über 39 Mitgliedsorganisationen in 35 europäischen Ländern. Das
Leitbild der Organisation besteht darin, Wahrnehmung, Praxis und Politik zu
ändern, um gleichberechtigten Zugang zu qualitativ hochwertigen Pflegediensten
und Behandlungsoptionen für Menschen mit Demenz zu gewährleisten.
Erfasste Länder
Alzheimer Europe berechnete die Zahl der Menschen mit Demenz, die in der
Europäischen Union (EU27) und den von den Mitgliedern der Organisation
vertretenen Ländern leben (EU27 + Bosnien und Herzegowina, Kanalinseln, Island,
Israel, Montenegro, Nord Mazedonien, Norwegen, Schweiz, Türkei und Vereinigtes
Königreich).
Hintergrundinformationen
2008 veröffentlichte Alzheimer Europe die Ergebnisse seiner Metaanalyse von
Prävalenz-Studien zwischen 1998 und 2008 publiziert wurden . Diese Metaanalyse
war Teil des "European Collaboration on Dementia - EuroCoDe" Projekts.
Die oben vorgestellten Ergebnisse basieren auf einer Metastudie von
Prävalenz-Studien, die seit dem Abschluss des EuroCoDe-Projekts veröffentlicht
wurden. Insgesamt wurden 16 Studien, die vordefinierte Qualitätskriterien
erfüllten, in die Verbundanalyse aufgenommen.
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Pressekontakt:
Owen Miller
Policy Officer von Alzheimer Europe
14
Rue Dicks
L-1417 Luxemburg
Tel.: +352-29-79-70
Fax: +352-29-79-72
owen.miller@alzheimer-europe.org
www.alzheimer-europe.org
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