Was versteht man unter Allergischem Asthma?
Bei Asthma handelt es sich um eine Erkrankung der Atemwege. Bei 80 Prozent der Patienten wird sie durch Allergene ausgelöst. Dies nennt man dann Allergisches Asthma. Neben der Veranlagung – also den Genen – spielt vor allem die zunehmende Umweltbelastung für den Ausbruch der Krankheit eine große Rolle.
Wie reagiert der Körper denn auf Allergene?
Werden Allergene eingeatmet und kommen in Kontakt mit den Bronchien, lösen sie eine allergische Reaktion des Körpers aus: Die Schleimhäute der Atemwege schwellen an und sondern zähen Schleim ab, wodurch sie verstopft werden. Heftiger Hustenreiz ist die Folge. Außerdem verkrampft sich die Muskulatur der Bronchien. Die Bronchien verengen sich. Das führt zu Atemnot und kann lebensbedrohlich werden.
Welche Allergene lösen das Allergische Asthma aus?
Das können sehr unterschiedliche Allergene sein. Wie beim Heuschnupfen unterscheidet man saisonabhängige Allergene wie Blüten- oder Gräserpollen von ganzjährig vorkommenden Allergenen, wie Hausstaub oder Schimmelpilzen. Und auch Nahrungsmittel wie Nüsse oder Mehlstaub können Auslöser sein. Zunehmend spielen Umweltschadstoffe wie Rußpartikel oder Carbonstaub sowie chronische Lungeninfekte mit Bakterien, Viren, Pilzen und Schimmelpilzen eine wichtige Rolle. Leider ist die Umweltbelastung in den vergangenen Jahren sehr gestiegen. Dies erklärt auch, warum immer mehr Menschen unter pseudo-allergischen Reaktionen leiden.
Lässt sich die Umweltbelastung in Zahlen ausdrücken?
Man rechnet zurzeit mit über 100 Millionen chemischen Verbindungen mit einer täglichen Steigerungsrate von mehr als 25.000 neuen Stoffen. Das ist enorm und besonders schlimm ist, dass die Menschen mit über 8.000 davon täglich in Kontakt kommen. Die Luftbelastung durch Pkw- und Reizabgase (CO₂-Emissionen von Benzin, Diesel-Rußpartikel, Schwefeldioxid (SO₂), Stickstoffdioxid (NO₂)) spielt sicher eine der größten Rollen. Auch die Boden- und Wasserbelastung mit Pestiziden, Düngemitteln, Insektiziden, Schwermetallen sowie chemischen und radioaktiven Rückständen fördert die Entstehung von Allergien. Wirk- und Hilfsstoffe aus den Kosmetika und Pharmaka tragen ebenfalls häufig zu Intoleranzreaktionen bei. Nicht vergessen werden dürfen ferner Lebensmittel. Diese können sogenannte Kreuzreaktionen mit Inhalationsallergien hervorrufen und somit Allergische Asthmaanfälle auslösen.
Welche Nahrungsmittel sind das?
Hierzu gehören Getreide verschiedener Art, Milchprodukte, Eibestandteile, Nüsse und verschiedene Gemüse. Zum Ausbruch der pseudo-allergischen Reaktion tragen auch viele der mit „E" gekennzeichneten Konservierungsstoffe bei, Farbstoffe, Bindemittel, Geliermittel, Emulgatoren und Geschmacksverstärker, die unserer Nahrung die lange Haltbarkeit, das appetitliche Aussehen und den gewünschten Geschmack „schenken".
Sind Umweltschadstoffe besonders aggressive Faktoren?
Ja, wie schon erwähnt, führen die genannten Umweltschadstoffe zu toxisch-irritativen Reaktionen, die klinisch kaum zu unterscheiden sind von klassischen allergischen Reaktionen. Die entstandene Reizwirkung findet also statt ohne Beteiligung des Immunsystems.
Wie kann man feststellen, auf welche Stoffe man allergisch reagiert?
Oft reagieren die Betroffenen auf verschiedene Stoffe allergisch. Daher sind umfangreiche Laboruntersuchungen notwendig. In der Spezialklinik Neukirchen dauert die aufwendige Diagnose knapp eine Woche, um die sofortigen und verspäteten Reaktionen des jeweiligen Patienten zu erfassen. Natürlich machen wir auch Lungenfunktionstests.
Gibt es Medikamente zur Behandlung des Allergischen Asthmas?
Ja, für die Therapie des Allergischen Asthmas stehen zahlreiche Arzneien zur Verfügung: Medikamente, die die Bronchien erweitern, entzündungshemmende Mittel sowie antiallergische Präparate. Außerdem gibt es Kortison-Präparate, die die chronische Entzündung der Bronchialschleimhaut lindern. Das Problem ist aber, dass diese Medikamente nur die Symptome bekämpfen und auf Dauer erhebliche Nebenwirkungen haben.
Wie sieht die ideale Behandlung aus?
Ist das Allergen erst einmal erfasst, ist die beste Behandlung: Den Stoff oder die Stoffe möglichst meiden! Daher ist die genaue Diagnose so wichtig. Sind Umweltgifte die Ursache, ist das natürlich nicht immer so leicht, wenn man zum Beispiel nicht von der Stadt aufs Land ziehen möchte. In diesem Fall ist es wichtig, das Immunsystem zu stärken und mögliche Belastungsfaktoren im Körper – wie zum Beispiel Infekte aller Art - zu beseitigen. Ein personalisiertes Entgiftungsprogramm und eine allergenarme Diät sind ebenfalls sehr hilfreich.