Beim Einsatz von BOS-Systemen z. B. für Blutprodukte bieten diese eine Kombination aus konstant aufrechterhaltener Kühlkette und einer lückenlosen Dokumentation von der Spende bis zum Empfang. Die Lagerbestände werden automatisch verwaltet, so dass sich Arbeitsprozesse und Entnahmezeiten spürbar verkürzen. Das als Medizinprodukt zertifizierte System umfasst Lagereinrichtungen (BOS-S), Transportbehälter (BOS-T) und Einfrier- und Aufwärmeinheiten (BOS-F/W), alle verknüpft durch ein computergestütztes Managementsystem (BOS-M). Es arbeitet mit flüssigem Stickstoff als Kältequelle und bietet damit folgende Vorteile: Die Temperaturschwankungen bleiben unter 2 Grad, der Betrieb ist bei normaler Raumtemperatur möglich und es entsteht keine Abwärme. Die Reparatur- und Wartungskosten sinken, die Betriebskosten verringern sich um bis zu 50 %.
Sichere Lagerung
Die BOS-Systemlinie ersetzt die kostenintensive, oft unorganisierte Lagerung von Blutprodukten in Medizinkühlschränken, Kühltruhen und -räumen. Konzipiert wurde es für die Lagerung bei Temperaturen zwischen +10 und -86 °C. Zum Einsatz kommt es zurzeit vorwiegend für die Lagerung von Blutplasma und Rückstellproben bei -44 °C. Das Kühlsystem mit flüssigem Stickstoff ist preiswert und umweltschonend. Das äußerst platzsparende Design erlaubt auf einer Standfläche von nur etwa 4 m² die Lagerung von 2.600 Plasmen, wofür üblicherweise 7 bis 10 Medizinkühlschränke erforderlich wären. Alle Plasmen sind zur eindeutigen Identifikation und vollständigen Dokumentation in genormten Pappschachteln mit Strichcode untergebracht, der mit einem PDA ausgelesen werden kann. Dieser stellt gleichzeitig die Schnittstelle zum Managementsystem dar.
Die Lagertemperatur lässt sich flexibel auf die jeweils eingelagerten Materialien einstellen. Die Lagerkassetten werden den unterschiedlichen Anforderungen entsprechend (Plasma, Rückstellproben, Röhrchen usw.) angepasst. Sie werden in platzsparende Gondeln eingehängt, aus denen sie leicht einzeln entnehmbar sind. Transparente Klappen schirmen die anderen Kassetten währenddessen ab, so dass deren Temperatur konstant bleibt. Die Entnahme erfolgt in umgekehrter Reihenfolge zur Einlagerung, um einen Verfall der Biomaterialien zu verhindern.
Sicherer Transport
Außer den Lagersystemen gehören noch isolierte Transporteinheiten sowie ein Einfriergerät, mit dem z. B. das Plasma tiefgefroren wird, sowie eine Aufwärmeinheit zum schonenden und gleichmäßigen Anwärmen der Biomaterialien zum Lieferprogramm.
Das BOS-T/040 Transportsystem wurde speziell für die Beförderung von Blutplasmen entwickelt – dem zurzeit wichtigsten Anwendungsbereich. Es ist mit leichtgängigen, für den Klinikbereich konzipierten Rollen ausgestattet und fasst bis zu 5 Lagerkassetten (à 18 Plasmen) der BOS-S-Lagereinheiten. Durch die kältehaltende Isolierung der Kassetten und die Rundum-Isolierung des Wagens sind die Plasmen selbst dann weitgehend gesichert, wenn sie für längere Zeit unterwegs sind. Als Sonderversion für andere Materialien (Nabelschnurblut, Knochen, Sperma usw.) verfügen die Transporteinheiten über eine zusätzliche Kühleinrichtung, die sie zu einem aktiven System macht, so dass auch längere Transportzeiten sicher überbrückt werden können. Eine dritte Variante ermöglicht die Nutzung eingeschobener, vorgekühlter Kälteplatten, und macht die Einheiten so unabhängig von einer externen Kälteversorgung.