Intensiv leben in der Intensiv-WG
Lars Wreczycki eröffnet in Helmstedt eine neue Wohngemeinschaft für Menschen in der Intensivpflege
Der Intensivpflegedienst mit Hauptsitz in Braunschweig eröffnete am 9. März seine bereits vierte Wohngemeinschaft mit Intensivpflegeplätzen. Ein Konzept, mit dem „Intensiv Leben“ einen in unserer Region immer noch einzigartigen Service anbietet. Aktuell warten mehrere Dutzend Patienten, die intensivmedizinisch betreut werden müssen und im Krankenhaus dennoch austherapiert sind, auf die Möglichkeit, das Klinikbett wieder zu verlassen. Der Weg zurück nach Hause ist für die meisten aber unmöglich, weil sie zum Beispiel künstlich beatmet werden müssen. Ein Umzug in eine spezielle Intensiv-Wohngemeinschaft ist da ein toller Kompromiss aus heimischem Ambiente und professioneller Betreuung. Nach rund sechs Monaten Bauzeit stehen die vier Zimmer im Haldenweg 10 nun kurz vor dem Erstbezug. „Bei dem riesigen Bedarf hätten wir auch doppelt oder dreimal so groß bauen können“, verrät Geschäftsführer Lars Wreczycki. „Die Intensivpflege ist aber extrem personalaufwendig. Ein komplettes Team besteht bei uns immer mindestens aus sechs Köpfen – für maximal drei Kunden. Leider ist es gerade in Helmstedt und Umgebung aktuell fast unmöglich, tolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für unseren Job zu finden, obwohl noch viele Intensivpatienten auf ihre Entlassung aus dem Krankenhaus warten. Die Sicherstellung der Versorgung hat für uns oberste Priorität, daher starten wir nur mit neuen Kapazitäten, die wir sicher bewältigen können.“
Wie „funktioniert“ eine Intensiv-WG?
Das Prinzip einer Wohngemeinschaft wird hier auf die Intensivpflege übertragen. Jeder Bewohner lebt in seinem eigenen Zimmer, in dem er ein Höchstmaß an Privatsphäre genießt. Hier haben nur seine eigenen Besucher und natürlich das Pflegepersonal Zutritt. Und zusätzlich stehen großzügige Gemeinschaftsräume zur Verfügung, in denen ein möglichst normales WG-Leben stattfindet. Hier wird gekocht, gelacht und gelebt. Das Pflegeteam ist ständig für die Bewohner da. Alles ist geschmackvoll eingerichtet, nur die Pflegebetten und Geräte wagen erinnern an die besonderen Bewohner. „Ja, auch diese neue WG ist wieder toll geworden“, verrät Ellen Moro, Fachbereichsleiterin für die Intensiv pflege. „Ganz ehrlich, unsere Arbeit besteht zu einem Teil einfach auch aus dem Dasein – insbesondere abends und nachts. Da ist es schon toll, wenn die Arbeitsstelle so schick eingerichtet ist, dass man sich wirklich wohl fühlt.“
Lars Wreczycki ist gedanklich schon beim nächsten Projekt. „Nachdem die WGs in Schöningen, Braunschweig und nun auch Helmstedt belegt sind, suchen wir neue Objekte in der Region und darüber hinaus. Wichtig für unsere Projekte ist ein barrierefreier Zugang und möglichst eine entspannte Parksituation für die Angehörigen. Wir bauen die gesamte WG nach unseren Anforderungen um und vermieten die Zimmer dann an die Bewohner. Die Pflegekosten hingegen werden von der Kranken- und Pflegeversicherung getragen.“