„Laut einer Studie leiden etwa 2/3 aller Deutschen an verschiedenen Formen und Stadien einer Parodontitis“, so die Ratinger Zahnärztin Dr. Boß.
Unterschieden wird zwischen einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und der Parodontitis. Diese beschreibt die Entzündung des Zahnhalteapparates mit Bildung von Zahnfleischtaschen und fortschreitendem Knochenabbau.
Die Ursachen beider Zahnfleischerkrankungen sind bakterielle Beläge (Plaque), die durch die häusliche Mundhygiene nicht ausreichend entfernt werden.
„Durch eine professionelle Zahnreinigung und eine verbesserte Mundhygiene heilt die Gingivitis aus, aber bleibt sie unbehandelt, schädigen die Bakterien den Zahnhalteapparat. Es kommt zum Knochenabbau, einer Zahnlockerung und dem Verlust der Zähne, einer Parodontitis“, erklärt Frau Dr. Boß. Um die Ernsthaftigkeit der Erkrankung zu unterstreichen, fügt die Zahnärztin hinzu, „eine unbehandelte Parodontitis kann auch zu Herzerkrankungen, Gefäßveränderungen und Frühgeburten führen.“
Unzureichende Mundhygiene, Diabetes und Rauchen sind Risikofaktoren, die das Auftreten begünstigen.
Die Initialtherapie der Parodontitis beginnt mit der Hygienephase im Rahmen der professionellen Zahnreinigung. Die Zähne werden von allen Belägen befreit, poliert und fluoridiert. Es folgt die Einweisung in die häusliche Mundhygiene und das Messen der Zahnfleischtaschen.
Die Parodontalbehandlung erfolgt unter örtlicher Betäubung mit hochmodernen Ultraschall- und Handinstrumenten. Die tiefen Zahnfleischtaschen werden gesäubert und desinfiziert, raue Wurzeloberflächen poliert und die Bakterienanzahl reduziert. Es besteht die Möglichkeit, tiefe Knochendefekte regenerativ mit Enzympräparaten (Emdogain) aufzubauen.
Dr. Boß betont: „Für den langfristigen Erfolg der Parodontitistherapie ist eine regelmäßige Nachsorge im Rahmen der Prophylaxe und eine sehr gute Mundhygiene entscheidend. Die Zähne können auf diesem Wege ein Leben lang erhalten bleiben.“