fit und munter - Die Tradition des Afternoon Tea – Warum Ostern ein guter Zeitpunkt ist, die Tradition wieder aufleben zu lassen

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Die Tradition des Afternoon Tea – Warum Ostern ein guter Zeitpunkt ist, die Tradition wieder aufleben zu lassen

Wenn der Magen zwischen Mittagessen und Abendessen knurrt, denkt der Deutsche häufig an Kaffee und Kuchen. Im alten British Empire wurde speziell für diese Zeit Mitte des 19. Jahrhunderts der Afternoon Tea ins Leben gerufen. Heute leider etwas in Vergessenheit geraten, aber dennoch weiterhin in vielfältigen Varianten überall auf der Welt praktiziert, werden beim Afternoon Tea zu einem guten schwarzen Tee sowohl herzhafte als auch süße Snacks serviert. Wir finden, die Osterzeit zu Hause im Kreise der Familie ist ein guter Anlass, diese schöne Tradition des Afternoon Tea wieder ein wenig aufleben zu lassen.
I. Afternoon Tea – Ein altes Refugium des British Empire

Du hast sicherlich schon mal von Afternoon Tea gehört. Wenn du viel reist oder zu mindestens schon mal in Großbritannien oder einem der Länder des ehemaligen British Empire warst, hast du vielleicht auch schon selbst mal einen Afternoon Tea erlebt. Vor allem große Premium- und Luxus-Hotels bieten den Afternoon Tea an, häufig in edlem Ambiente, wie ein Refugium aus vergangenen Kolonialzeiten. Häufig geht es dabei gar nicht mehr so sehr um das Teetrinken an sich, sondern um ein möglichst luxuriöses, nachmittägliches Genießen herzhafter und süßer Snacks zusammen mit Tee und teilweise sogar einem Glas Champagner.

Wir gehen in diesem Artikel nun der Frage nach: Was ist der Afternoon Tea eigentlich ursprünglich? Woher kommt der Afternoon Tea? Und wichtig: Kann ich mir gerade jetzt zu Ostern nicht auch einen Afternoon Tea selber machen?


II. Tee als Mahlzeit

Zunächst muss erwähnt werden, dass der Begriff „Tea“ im englischen Sprachraum für sehr unterschiedliche Mahlzeiten benutzt wurde und teilweise immer noch wird. So gab es etwa den „Family Tea“, den „High Tea“, den „Afternoon Tea“ oder auch einfach nur den „At Home Tea“. Isabella Mary Beeton beschreibt dies in ihrem Buch “Mrs Beeton’s Book of Household Management” (1861) und in ihrem Buch “Cookery Book and Household Guide” (1861). Die Tea Time wird dabei definiert als die Zeit des späten Nachmittags und frühen Abends. In manchen Bereichen Großbritanniens spricht man jedoch auch heute noch vom Tea, wenn man vom abendlichen Mahl spricht. Darauf soll jedoch hier nicht genauer eingegangen werden.

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde in Großbritannien das „Dinner“ als die große, schwere Mahlzeit um die Mittagszeit oder am frühen Nachmittag eingenommen. Bis 1900 hatte sich die Zeit des Dinners dann sukzessive auf den Abend verschoben und zu Mittag wurde lediglich ein leichter „Luncheon“, das heutige „Lunch“ eingenommen. Um die Zeit zwischen dem Luncheon und dem Dinner zu überbrücken, wurde je nach Region ein Tea eingefügt. So lud etwa Thomas Carlyle um 1850 seine Gäste sogar erst um 19:00 Uhr zum Tee, obwohl es zu dieser Zeit bereits den Afternoon Tea gab.


III. Die eigentliche „Erfindung“ des Afternoon Teas

Sofern man den verschiedenen Überlieferungen Glauben schenken darf, war es vermutlich Anna Maria, Duchess of Bedford, die den Afternoon Tea nach heutigem Verständnis erfunden hat. Es handelt sich dabei um ein leichtes Mahl, zudem Tee serviert wird. Dieses findet in der Regel zwischen 15:30 und 17:00 Uhr statt, also deutlich früher, als dies Thomas Carlyle praktiziert hat.

Als Anna Maria, Duchess of Bedford in den 1840ern Jahren auf Besuch im Belvoir Castle in Leicestershire beim 5ten Duke of Rutland war, wurde das Dinner immer erst zwischen 19:00 und 20:30 Uhr serviert. Mittags wurde zu jener Zeit lediglich das bereits erwähnte Luncheon serviert. Nach den Überlieferungen war dies eine sehr leichte Mahlzeit, die es nicht leicht gemacht hat, die gesamte Zeit des Nachmittags bis zum Dinner zu überbrücken. Die Gäste des Hauses, inkl. der Duchess waren deshalb nachmittags sehr hungrig. Daher lud die Duchess schon bald zu einem kleinen Tee-Mahl mit Sandwiches, Brot und kleinen Kuchen und natürlich einer Tasse Tee. Hier handelte es sich üblicherweise um einen Darjeeling Tee, einen exzellenten schwarzen Hochland-Tee aus der gleichnamigen Region Darjeeling in Nordindien, einem Teil des damaligen British Empire (siehe hierzu auch unseren Darjeeling Poobong BIO Tee in unserem Shop).

Zu Beginn, besonders in den gehobenen Schichten der Gesellschaft, später jedoch auch in der Mittelschicht, erfreute sich die Idee des Afternoon Tea so großer Beliebtheit, dass sie bald von einer Vielzahl an Menschen übernommen wurde. Gegen Ende des 19. Jahrhundert war der Afternoon Tea schließlich eine etablierte Mahlzeit und variierte in seiner Ausgestaltung je nach Region. Er wurde übrigens nicht nur in England gereicht, sondern auch in anderen europäischen Ländern. So beschreibt Alexandre de la Reynière, dass ebenfalls um 1840 auch in der Schweiz bereits eine Form des Afternoon Tea serviert wurde.

Der Begriff des High Tea in Abgrenzung zum Afternoon Tea wird heute meist falsch verwendet. Der Begriff beschrieb ursprünglich eine Mahlzeit, die an einem hohen Tisch zwischen 17:00 und 19:00 Uhr eingenommen wurde. Verwendet wurde der High Tea vor allem von der arbeitenden Bevölkerung. Heutzutage findet man den Begriff teilweise noch im Norden Englands, in Wales und in Teilen Schottlands. Der High Tea ist eine reguläre warme Mahlzeit mit einer Nachspeise, die auf dem besagten hohen Tisch serviert wird, während der Afternoon Tea auf einem niedrigen Beistelltisch oder Coffee table serviert wird. In einigen Ländern, wie bspw. in Australien und Neuseeland, wird das Wort High Tea heutzutage jedoch synonym für Afternoon Tea verwendet. Ein weiterer Begriff, der immer wieder auftaucht, ist der 5 o’Clock Tea. Interessanterweise wird diese Bezeichnung in der englischen Sprache jedoch kaum verwendet. Sie ist in Deutschland deutlich mehr verbreitet.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts ging das Interesse am Afternoon Tea in der breiten Bevölkerung schrittweise zurück. Dies lässt sich vor allem dadurch erklären, dass die geregelten Arbeitsabläufe vieler Menschen (das klassische 9-to-5), kaum Möglichkeiten ließen, den Afternoon Tea weiterhin noch vor dem Abendessen abzuhalten. Heutzutage wird der Afternoon Tea vor allem auf Reisen in guten Hotels zelebriert und darüber hinaus an Wochenenden und Feiertagen. Das bringt uns zur Frage: Warum Ostern ein guter Zeitpunkt ist, die Tradition wieder aufleben zu lassen?


IV. Was gehört zu einem guten Afternoon Tea (nicht nur an Ostern)?

Anbei findest du eine kleine Liste, was du alles benötigst, damit du zu Ostern deinen perfekten Afternoon Tea zelebrieren kannst.


IV.1. Der richtige Tee zum Afternoon Tea

Zu einem traditionellen Afternoon Tea gehört zunächst ein guter schwarzer Tee, der jedoch etwas leichter sein sollte als die klassische English Breakfast Schwarztee-Mischung. Besonders edel und beliebt war Tee aus Darjeeling. Hier galt es jedoch, den Inhalt gut zu prüfen, denn in der Viktorianischen Zeit wurden teilweise andere Blätter unter den Tee gemischt und gefärbt. Bei uns bekommst du jedoch sehr gute BIO Tee-Qualität ohne irgendwelche anderen Blätter. Unser Darjeeling Poobong BIO Tee passt perfekt zum Afternoon Tea.

Eine weitere edle, sehr milde Alternative stellt der Old Kingdom Sikkim BIO Tee dar, der einzige Tee aus der Nachbarregion Darjeelings, dem Hochland des ehemaligen buddhistischen Königreiches Sikkim. Magst du deinen Schwarztee etwas kräftiger, empfiehlt sich entweder unser Ancient Ceylon BIO Tee oder unser Assam Satrupa BIO Tee.

Gieße deinen schwarzen Tee bei 100°C auf. Auf einen Liter Wasser solltest du ca. 12-15 Gramm Tee in ein Teesieb geben. Dies entspricht in etwa 4 gehäuften Teelöffeln. Lass deinen schwarzen Tee 3-5 Minuten ziehen, bevor du das Teesieb aus dem Wasser nimmst. Wenn du einen hochqualitativen puren schwarzen Tee verwendest, kannst du ihn bis zu 2 Mal aufgießen. Probier es einfach mal aus!

Gönn dir zum Tee gerne auch einen Schuss Milch, insbesondere bei den kräftigen Schwarztees ist dies durchaus üblich. Wer es mag, kann die Milch auch bei den leichteren Schwarztees hinzugeben. Ob die Milch nun zuerst in die Tasse muss oder erst der Tee, darüber streiten sich die Geister. Die einen sind von Mif (Milk in first) überzeugt und die anderen von Tif (Tea in first). Ursprünglich wurde meist die Milch erst in die Tasse gegeben, um das Porzellan zu schonen.


IV.2. Belegte Sandwiches zum Afternoon Tea als herzhafter Snack

Wir starten hier natürlich mit den obligatorischen Sandwiches: Historisch gesehen gab es eigentlich nur Gurken- und Ei/Kresse-Sandwiches zum Afternoon Tea. Ehrlich gesagt sind deiner Kreativität hier aber keine Grenzen gesetzt. Wir mögen unsere Sandwiches auch gerne mit Roastbeef oder Räucherlachs, gegen einen guten Parma- oder Serrano-Schinken ist ebenfalls nichts einzuwenden. Für die ursprünglichen Sandwiches solltet ihr quadratisches Weißbrot verwenden. Wichtig ist, dass ihr zu Beginn die Rinden vom Brot entfernt. Oder ihr verwendet gleich Tramezzini-Brot. Je nach Geschmack kann man unter die Gurken und die Eierscheiben auch noch Butter oder Frischkäse streichen.

Auch die Frage, ob die Sandwiches offen oder geschlossen, also mit einer oder 2 Scheiben Weißbrot serviert werden, ist nicht eindeutig zu beantworten und von euren Präferenzen abhängig. Denkt immer daran, Weißbrot sättigt und das ist gerade einmal der erste Gang eures Afternoon Teas. Satt werdet ihr sicher noch, also lieber zu Beginn etwas sparen 😉

Sobald die Sandwiches fertig belegt sind, könnt ihr sie einmal diagonal in der Mitte teilen. Damit werden aus einem quadratischen Weißbrot zwei Dreiecke. So wird dieser Gang auch zu einem Augenschmaus. Zudem geht es beim Afternoon Tea darum, viele kleine Häppchen zu probieren. Historisch sollte man übrigens neben den Sandwiches auch noch Brot und Butter reichen, das wird aber heute fast nirgends mehr praktiziert.


IV.3. Scones - Der Klassiker zum Afternoon Tea

Scones dürfen natürlich nicht fehlen. Sie schmecken frisch am besten und werden häufig mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade oder Lemon Curd serviert. Wenn du übrigens nur Scones zu deinem Tee essen möchtest, kannst du ganz stolz verkünden, dass du dir einen Cream Tea gemacht hast, sozusagen die schlankere Variante eines Afternoon Tea, wenn noch Platz für das Abendessen bleiben soll.

Scones sind übrigens relativ einfach zuzubereiten. Erdbeermarmelade oder andere Marmeladen hat man meist sowieso schon zu Hause. Clotted Cream und Lemon Curd sind etwas schwieriger zu finden. Wir haben euch daher nach unserem Scones Rezept auch noch je ein Rezept angefügt, wie man Clotted Cream und Lemon Curd machen könnte. Insbesondere das Clotted Cream Rezept ist jedoch leider etwas kompliziert und sehr energieintensiv. Wir finden, man kann sich hier durchaus auch mit einfachem/r Schlagobers/Schlagsahne behelfen oder einfach Butter verwenden. Anbei nun die Rezepte.


Rezept für 12 Scones

Starten wir mit dem Rezept für die 12 Scones. Diese lassen sich relativ unkompliziert und schnell backen.

Zutaten:

- 300g Mehl
- 1 Esslöffel Backpulver (wir nehmen immer etwas weniger)
- 1 Prise Salz
- 70g Butter in Stücken geschnitten
- 3 Esslöffel bzw. 30g Zucker
- 150g Jogurt oder 150ml Milch
- 100g Rosinen (nur, wenn man gerne Rosinen isst, nicht notwendig)
- 1 Ei und etwas Milch zum Bestreichen der Scones


Zubereitung:

- Mehl, Backpulver, Salz und Zucker miteinander in einer Schüssel mischen
- Kalte Butter hinzugeben und mit einem Knethaken untereinander mischen oder gleich mit der Hand durchkneten (der Teig sollte aber nicht zu warm werden)
- Dann die Milch oder den Joghurt hinzugeben
- Auf einer bemehlten Arbeitsplatte den Teig ca. 2cm dick ausrollen und mit einem großen runden Kreis-Ausstecher (Durchmesser: ca. 5-7cm) oder einer kleinen Teetasse/Kaffeetasse ausstechen. Die ca. 12 Stück auf ein mit - Backpapier ausgelegtes Blech legen
- Mit der verquirlten Ei- und Milchmasse bestreichen
- Bei 160°C Umluft im Ofen für rund 15 Minuten backen (alternativ mit 200°C Ober- Unterhitze)
- Tipp: Wenn die Scones von oben zu braun werden, einfach ein Backpapier darüberlegen.


Rezept für Clotted Cream

Da es in Deutschland und Österreich nur selten Clotted Cream zu kaufen gibt, kann man sich mit geschlagener/m Sahne/Schlagobers oder mit Doppelrahm aushelfen. Oder man macht die Clotted Cream selbst, dies ist aber, wie schon erwähnt, relativ kompliziert und vor allem sehr Energie intensiv. Clotted Cream ist eine Art Rahm aus unpasteurisierter Kuhmilch. Der Name kommt von den Klumpen, die sich auf der Milch bilden (Clots).


Zubereitung:

Will man Clotted Cream selber machen, so sollte man mindestens 3 Tage im Voraus planen. Erstens braucht man Sahne oder Schlagobers, die nicht pasteurisiert ist, was schon schwierig zu finden sein wird. Dann muss man diese Sahne bei ca. 70°C für 12 Stunden in den Ofen geben (Achtung: hohe Energie Verschwendung), am besten in einem tiefen Teller. Danach muss man sie auskühlen lassen und 8 Stunden in den Kühlschrank stellen.

Im Anschluss sollte die dicke Schicht abgezogen werden. Bitte entsorgt diese nicht und bewahrt sie noch auf. Sollte sie zu fest sein, kann noch Flüssigkeit, die sich darunter gesammelt hat, dazu gegeben werden. Sonst kann die übrig gebliebene Flüssigkeit wie Milch zum Backen (zum Beispiel für die Scones) verwendet werden. Clotted Cream hält etwa 1 Woche im Kühlschrank.

Ihr seht schon, ein relativ hoher Aufwand für ein bisschen Clotted Cream. Wie bereits erwähnt, uns schmecken die Scones auch mit Schlagobers/Schlagsahne und Erdbeermarmelade bzw. Konfitüre.


Rezept für Lemon Curd

Neben der Erdbeerkonfitüre wird auch häufig Lemon Curd zu den Scones gereicht. Anbei findest du ein Rezept für Lemon Curd für etwa 16 Portionen:

Zutaten:

- 2 Eier
- 2 Zitronen (Saft und Abrieb)
- 115g Zucker
- Etwas Salz
- 30g Butter (in Würfel, häufig wird dafür gesalzene Butter verwendet, man kann stattdessen einfach je nach Geschmack mehr Salz dazu geben)


Zubereitung:

- Im Wasserbad Eier, Zucker und Salz vermischen
- Zitronensaft und Zitronenschalen-Abrieb dazugeben und 10 Minuten rühren
- Der Lemon Curd ist fertig, wenn er Gelb und dick ist
- Dann kommt erst die Butter dazu (langsam in kleinen Stücken)
- Danach in Behälter abfüllen
- Lemon Curd ist im Kühlschrank etwa 2 Wochen haltbar


IV.4. Weitere Süßspeisen zur Abrundung des Afternoon Tea

Je nach Region unterscheidet sich die Zusammenstellung der Süßspeisen. Der klassische englische Afternoon Tea enthält häufig Shortbread, Victoria Sponge und einen Battenberg Cake. Shortbreads sind einfache Kekse aus Mürbeteig. Der Victoria Sponge, ein gefüllter Biskuitteig, war nach Überlieferungen wohl der Lieblingskuchen von Queen Victoria. Der Battenberg Cake ist ebenfalls ein Biskuitteig mit Marmelade und Marzipan. Neben den klassischen Süßspeisen lassen sich natürlich auch diverse Nachspeisen aus anderen Regionen und Kulturkreisen hinzufügen. So sieht man in modernen Hotels häufig französische Macarons, einen Schokoladen-Kuchen und auch einzelne Pralinen als Teil der oberen Ebene in der Etagère. Gerade zu Ostern bietet es sich an, den Afternoon Tea mit beliebten lokalen Süßspeisen zu ergänzen.


Shortbread

Historisch verbürgt ist bspw. das Shortbread. Das sind Kekse aus Mürbeteig. Häufig werden sie lang und rechteckig ausgeschnitten, was ihnen den Namen Shortbread Fingers verleiht. Hier ein einfaches Mürbeteig Rezept:


Zutaten:

- 100g Zucker (so fein wie möglich)
- 200g Butter
- 300g Mehl
- 1 Ei


Zubereitung:

- Zutaten müssen gut gekühlt sein
- In die Mulde des Mehlberges Zucker streuen und das Ei dazugeben
- Die Butter in Stücke schneiden und rund um auf den Mehlrand legen
- Dann mit einem Messer die Zutaten durchhacken
- Aus den Bröseln rasch einen Teig kneten und diesen kalt stellen (1 Stunde)
- Kekse ausstechen oder Formen schneiden und dann 10 Minuten bei 220°C backen
- Dieser Teig kann auch gut als Obstkuchenboden verwendet werden


Victoria Sponge

Oder man probiert den Lieblingskuchen von Queen Victoria aus: den Victoria Sponge. Hierbei handelt es sich um einen einfachen Biskuitteig gefüllt mit Marmelade oder Marmelade und Schlagobers/-sahne. Anbei das Rezept für den Biskuitteig:


Zutaten:

- 6 Eier
- 175g Zucker
- 150g Mehl
- 90g Butter


Zubereitung:

- Backform mit Butter ausstreichen und Mehl bestäuben
Butter schmelzen lassen
- Eigelb und Zucker im Wasserbad cremig schlagen
- Danach das Mehl darüber streuen (nicht rühren!!!)
- Dann kommt die flüssige, lauwarme Butter dazu
Eiweiß zu Eischnee schlagen
- 1/3 des Eischnees unter die andere Eiercreme rühren
- Den Rest des Eischnees dann nur locker unterheben
- Den Teig in die Form oder auf das Blech geben und ca. 35 Minuten bei 180°C backen


Für den Victoria Sponge Cake müsst ihr den runden Kuchen horizontal in der Mitte durchschneiden und mit Erbeermarmelade bestreichen. Manchmal kommt auch noch Schlagobers/Schlagsahne dazwischen oder es kann eine Art Puddingcreme eingefüllt werden. Wer es schokoladiger/nussiger mag, kann auch gerne statt der Marmelade einen Nuss-Nougat Aufstrich verwenden.


Battenberg Cake

Der Battenberg Cake wurde möglicherweise 1884 für die Hochzeit der Enkelin Queen Victorias mit Prinz Louis von Battenberg erfunden. Es handelt sich dabei um eine Abwandlung des Victoria Sponge Cakes. Dafür werden 2 Biskuitteige (Rezept siehe oben) gebacken, einer wird gelb einer rosa gefärbt. Sie werden dann so geschnitten und mit Aprikosenmarmelade/Marillenmarmelade zusammengeklebt, dass eine Art Schachbrettmuster oder Dominomuster (manchmal auch Domino Cake genannt) entsteht. Der Kuchen wird dann mit Marzipan ummantelt.


IV.5. Cream Tea – Die verkürzte Version des Afternoon Tea

Mit drei Gängen aus Sandwiches, Scones und Süßspeisen wird der Afternoon Tea doch schnell zu einer relativ üppigen Mahlzeit. Wem das alles für eine Zwischenmahlzeit etwas zu viel ist, kann auch den sogenannten Cream Tea praktizieren, der vor allem im Südwesten Englands in Grafschaften Cornwall, Devon, Dorset und Somerset gereicht wird. Dieser besteht nur aus schwarzem Tee und Scones mit Clotted Cream und Erdbeer-Marmelade. Dann ist danach auch noch Platz fürs Abendessen 😉


V. Unsere Spezial-Rezepte für deinen Afternoon Tea zu Ostern

Und hier kommen noch unseren beiden Afternoon Tea Spezial-Rezepte für Ostern, für die wir uns extra Unterstützung geholt haben von Natürliche Süssi und von der Pâtisserie de Ciel.


V.1. Haselnusskuchen (von Natürliche Süssi)

Der Haselnusskuchen ist vegan und kommt gänzlich ohne ungesunden Industriezucker aus.


Zutaten:

- 200g Haselnüsse (grob gemahlen)
- 3 reife Bananen
- 450ml Pflanzenmilch (Mandel oder Haselnuss)
- 6 Esslöffel Rohkakaopulver
- 18 frische Datteln, entkernt
- 2 Esslöffel Haselnussmus
- 2 Esslöffel Kokosöl
- 500g Hafermehl (oder sehr fein gemahlene Haferflocken)
- 1 Päckchen Backpulver


Zubereitung:

- Bananen, Pflanzenmilch, Rohkakao, Datteln, Haselnussmus und Kokosöl mixen, bis eine glatte Masse entsteht
- Danach langsam das Hafermehl, die Haselnüsse und das Backpulver unterrühren
- Die Masse in eine mit Kokosöl gefettete Form geben
- Bei 180°C Heißluft 30-35 Minuten backen
- Danach auskühlen lassen und zum Tee genießen


Weitere Rezepte findet ihr auf ihrer Webseite und auf ihrem Youtube Channel.


V.2. Zitronen-Macarons (von der Pâtisserie de Ciel)

Und schließlich noch ein paar Oster-Macarons zur perfekten Abrundung deines Afternoon Teas. Das Rezept ist auf Englisch, da es von der amerikanischen Konditorin Pâtisserie de Ciel verfasst wurde und wir euch keine Übersetzungsfehler antun wollten, damit das Rezept auch bei euch perfekt funktioniert 😉 Weitere Inspirationen findet ihr auf ihrem Instagram Channel.


Lemon Easter Macarons (makes 24 macarons)


Ingredients:

a. Macaron Shells

- 91g superfine, blanched almond flour 220g confectioner’s sugar
- ¼ tsp cream of tartar
- 90g egg whites, room temperature (approximately 3 medium eggs)
- 50g granulated sugar 1 tsp almond or vanilla extract
Yellow gel (not liquid) food coloring


b. Lemon Buttercream

- 98g granulated sugar 28g water
- 56g egg whites, room temperature
- ¼ tsp salt
- 22g granulated sugar
- 148g unsalted butter, room temperature and cut into 3 cm cubes
- zest of one medium lemon
- juice of 1/2 medium lemon
- ¼ tsp salt


Steps:

a. How to Make the Shells

- Prepare two baking sheets lined with parchment paper. Draw 4cm circles onto the underside of the parchment paper, leaving 3cm of space between each circle. A regularly-sized baking sheet should fit about 24 circles. Set aside.
- Sift into a large bowl the almond flour and confectioner’s sugar. Discard any remaining almond meal left in the sieve.
- Place the egg whites and cream of tartar into a medium bowl. - Using an electric mixer, whip on medium-high speed until foamy. With the mixer still on, slowly incorporate the granulated sugar into the mixture, one spoonful at a time. Whip until stiff peaks form.
- Add in the extract and gel food coloring and whip on medium-low just until the color is entirely incorporated (It is okay if there is still some white left because the color will fully combine in the next step). You choose how much food coloring you want depending on how vibrant you want your macarons. - Color dulls in the oven, so make it more vibrant than you would think you’d want it.
- Fold the egg whites into the flour mixture using a rubber spatula. Gently fold, giving the bowl a quarter turn after every fold, just until the batter runs off the spatula so you can make a figure “8”. Do not over mix the batter. It’s better to be under-mixed than over-mixed.
- Using a piping bag fitted with a 1.5cm circle piping tip (I use a Wilton A1 tip), pipe the batter onto the circles you drew on the parchment paper. Keep the piping bag perpendicular to the baking sheet and the tip close to the parchment while piping.
- Tap the trays on the counter 3-4 times to release any air bubbles in the macarons.
- Pre-heat the oven to 165°C/150°C (convection). Let the shells rest on the counter for at least 30 minutes, more likely an hour, until a skin develops and you can run your finger across the top and the shells are no longer sticky.
- Bake the shells for 12 minutes, turning the trays halfway through.
- Set trays on cooling racks and let cool completely.
- Pair up the shells and pipe the filling between them. Let sit in an airtight container in the fridge at least overnight. Let come to room temperature before serving. Macarons will keep in the fridge for one week or freezer for 3 months.


b. How to Make the Filling

- In a saucepan, bring the water and 98g of granulated sugar to a simmer over medium-low heat, with the end goal to bring it to 120°C. Do not let it come to temperature until you complete step two.
- While the water and sugar are simmering, in a mixing bowl combine the egg whites and salt use an electric mixer to mix at medium-low speed until foamy. With the mixer still on, slowly incorporate the 22g granulated sugar into the egg whites, one spoonful at a time. Once you’ve reached soft peaks, keep the mixture moving at low speed until the sugar-water has reached 120°C.
- With the mixer on high, slowly pour the sugar-water into the egg mixture, aiming for the side of the bowl where the egg whites and bowl meet.
- Let mixer continue until the bottom of the bowl has completely cooled.
- Mixing at medium speed, slowly incorporate the butter, one cube at a time, until all the butter is fully incorporated. It will look curdled at first, but will eventually become smooth.
- Add in the lemon juice, zest, and salt and mix until fully incorporated.


VI. FAZIT: Der Afternoon Tea – Eine schöne, leider etwas in Vergessenheit geratene Tradition des British Empire

Wenn der Magen zwischen Mittagessen und Abendessen knurrt, denkt der Deutsche häufig an Kaffee und Kuchen. Im alten British Empire wurde speziell für diese Zeit Mitte des 19. Jahrhunderts der Afternoon Tea ins Leben gerufen. Heute leider etwas in Vergessenheit geraten, aber dennoch weiterhin in vielfältigen Varianten überall auf der Welt praktiziert, werden beim Afternoon Tea zu einem guten schwarzen Tee sowohl herzhafte als auch süße Snacks serviert, traditionell angerichtet auf einer Etagère. Der Artikel ist voll mit Rezepten zu den klassischen Bestandteilen eines Afternoon Tea, den Sandwiches, den Scones, Shortbread, Victoria Sponge und Battenberg Cake. Darüber hinaus haben wir zwei spannende Rezepte für einen veganen Haselnusskuchen und für Zitronen-Macarons für euch. Was natürlich zu einem guten Afternoon Tea auch nicht fehlen darf ist der richtige Tee. Auch hier haben wir einige Empfehlungen für euch dabei. Wir finden, die Osterzeit zu Hause im Kreise der Familie ist ein guter Anlass, diese schöne Tradition des Afternoon Tea wieder ein wenig aufleben zu lassen. Lasst euch euren Afternoon Tea schmecken. Frohe Ostern und guten Appetit 😉
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