Kriminelle haben die komplette Webseite des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums gefälscht, um damit offenbar Corona-Soforthilfen auf eigene Bankkonten umzuleiten. Das ergaben Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung. Vertreter des NRW-Innenministeriums und des Wirtschaftsministeriums bestätigen diesen Sachverhalt.
Den Recherchen zufolge wurde vergangenen Mittwoch, 8. April, die Fake-Seite wirtschaft-nrw.info angemeldet, auf der auch ein Antragsformular für Corona-Soforthilfen zu finden ist. Die Polizei in NRW geht davon aus, dass damit die Daten von Antragsstellern abgegriffen werden sollen, um sie anschließend mit veränderten Kontoverbindungen an der echten Antragsseite des Landes Nordrhein-Westfalen einzugeben. Die echte Seite war aufgrund früherer Betrugsversuche am Donnerstag vorläufig abgeschaltet worden, sollte aber bald wieder an den Start gehen.
Die gefälschte Seite ist den Recherchen zufolge eine exakte und vollständige Kopie der echten Webseite. Der einzig sichtbare Unterschied ist, dass bei der Fälschung ein Antragsformular vorhanden und auszufüllen ist. Die Fake-Seite liegt auf einem Server in den USA, der Anmelder verbirgt sich hinter einem Anonymisierungsdienst in Panama. Ermittler im Cybercrime Competence Center der nordrhein-westfälischen Polizei versuchen nach einer Anfrage von NDR, WDR und SZ seit Sonntagmittag, die falsche Seite offline nehmen zu lassen. Offenbar wollten Kriminelle für ihren Betrug die Osterfeiertage ausnutzen.
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