fit und munter - Appell deutscher Ärzt*innen - Pressemitteilung

fit und munter

Appell deutscher Ärzt*innen - Pressemitteilung

Sehr geehrte Damen und Herren,

diese Woche wird entschieden werden, ob und wenn ja, in welcher Weise der Shut-Down weitergeführt werden wird.
Wir möchten uns erlauben Sie auf einen Appell von Hausärzten, den wir mit initiiert haben, aufmerksam zu machen. Auf der zum Zweck des Appells erstellten Homepage sind weitere Informationen und Querverweise hinterlegt.

Den Appell sowie weitere Informationen, auch über die Ärzte, die unterzeichnet haben, finden Sie hier: https://www.aerzteinnenvorort.de

Kontakt:

Dr. Til Uebel
Facharzt für Allgemeinmedizin, Diabetologie, Notfallmedizin
Neckarsteinacher Straße 22
69151 Neckargemünd
Tel. 0171 68 27 232


Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Christian Haffner
Facharzt für Allgemeinmedizin, Chirotherapie/Manuelle Therapie
Rheinstraße 29
60325 Frankfurt am Main
Tel. 0151 40728042
Das Modell der liberalen Demokratie schlägt sich in der Pandemie überraschend gut. Es gilt, Leben zu schützen und dabei schonend mit den Grundlagen der freien Gesellschaft umzugehen. (Udo Di Fabio, FAZ 3.4.2020)
Wir Ärzt*innen fordern von Politik und Wissenschaft einen verantwortlicheren Umgang mit der Corona-Krise:
Frau Dr. Merkel, Herr Spahn, Verantwortliche in Politik und Verwaltung, Kehren Sie zurück zum angemessenen Umgang mit der Bevölkerung, den Menschen und unseren Patienten Die massiven Beschränkungen sollten nicht fortgeführt werden ohne das Votum von (wissenschaftlich tätigen) Hausärzt*innen, Ethiker*innen, Jurist*innen, Epidemiolog*innen, klinischen Pulmolog*innen, Historiker*innen. Statistiker*innen, und Hausärztlichen Funktionär*innen sowie Vertreter*innen aus Industrie und Handel sowie der besonders betroffenen Gastronomie- und Unterhaltungsbranche zu hören.
Die Zeit drängt, die bisherige Strategie zu überdenken Waren die bisher ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der CoViD-19-Epidemie aufgrund der Zahlen aus Italien Anfang März vielleicht nachzuvollziehen, stellt sich die Situation vier Wochen später in wesentlichen Aspekten anders dar. Die medizinische Versorgung unserer Patienten in Deutschland wird durch die angeordneten Maßnahmen nur an wenigen Stellen sicherer, in vielen anderen Bereichen wird sie schlechter. Erfreulicherweise hat sich der massive Anstieg von Covid-19-Patienten deutlich verlangsamt, zeitgleich leidet aber die Versorgung weiter Teile der Bevölkerung durch Erlasse, die aus medizinischer Sicht keine sichere Grundlage (mehr) haben.
Sorgen Sie für eine nutzbare Datenlage zur tatsächlichen Bedrohung und Durchseuchung der deutschen Bevölkerung Der Aufruf zu ungezielten Massentests mit unsicheren Testergebnissen und Tests ohne vorhandene Gütekriterien war verantwortungslos. Selbst die Frage, ob durch Tests ein gezielter Schutz von vulnerablen Patientengruppen und gefährdeten Kontaktpersonen überhaupt möglich ist, bleibt bis heute unbeantwortet. Längst hätte aber der Mehrwert, den diese Tests aus Sicht vieler Ärzte darstellen, wissenschaftlich untersucht und dargestellt werden müssen. Es ist auch jetzt noch nicht zu spät, Testverfahren für bestimmte Fragestellungen gezielt einzusetzen! Insbesondere durch den Einsatz von Antikörpertests, die seit kurzem erhältlich sind, ist es möglich, mit Stichprobenuntersuchungen die Durchseuchung der Bevölkerung darzustellen, Informationen über eine Herdenimmunität zu erhalten und eine realistische Einschätzung für verschiedene Gruppen der Bevölkerung abzugeben.
Schutz geht auch anders! Die Schließung von Schulen und Betrieben sollte unter Auflagen von Hygienemaßnahmen umgehend aufgehoben werden. Durch breit angelegte Programme - sichergestellt durch hausärztliche Praxen, durch wiederkehrende betriebsärztliche Kontrollen durch konsequente Schutzmaßnahmen in Alten- und Pflegeheimen - können regionale Maßnahmen der physischen Distanzierung rasch erneut implementiert werden, wenn ein regionales Wiederaufflammen der Epidemie erkennbar wird. Der generelle Shut-Down ist in Anbetracht der vorliegenden Gesamtsituation jedenfalls nicht mehr zu rechtfertigen. Ärzt*innen vor Ort 13.4.2020
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