Liftbetreiber sehr zufrieden ? neue Investitionen 2010/2011
Die angespannte Wirtschaftslage hatte auf den Wintertourismus in der Wintersport-Arena Sauerland kaum Auswirkungen. Mit über 100 Skitagen und fast 900.000 Wintergästen sind die Touristiker der Region mehr als zufrieden. Als effektivster Motor erwies sich das konstante Winterwetter. Für die Saison 2010/2011 planen die Liftbetreiber bereits weitere Investitionen in Höhe von 2 Millionen Euro.
Noch ist die Saison nicht zu Ende, einige Gelegenheiten zu einem schönen Frühjahrsskilauf werden sich sicher noch ergeben. Schließlich liegt der Schnee noch bis zu einem Meter hoch auf den beschneiten Pisten. Mehr als 40 Lifte laufen, 200 Kilometer Loipen sind gespurt. Eine gute Chance besteht sogar, dass die Gäste auch in den Osterferien auf einigen Hängen noch Rodeln, Ski und Snowboard fahren können. Doch auf 130 Wintersporttage wie in der Vorjahressaison werden die Skigebiete dieses Mal wohl nicht kommen.
Fast einen Monat später als im Jahr zuvor hatten die Lifte ihren Dienst aufgenommen. Ab dem 16. Dezember eroberten Wintersportler die ersten Pisten. Trocken-kaltes Wetter mit tiefwinterlichen Temperaturen lieferte ideale Voraussetzungen zur Schneeproduktion. So leiteten die Beschneiungsanlagen pünktlich vor Weihnachten die Saison ein und sicherten die touristisch wichtigen Ferien. Die ersten nicht beschneiten Hänge öffneten in den Hochlagen kurz nach Weihnachten.
Winter zeigte sich bis ins Flachland hinein und sorgte für regen Besucherstrom
Bis zu 130 Skilifte waren in diesem Winter in Betrieb, nicht nur an einigen wenigen Spitzentagen, sondern über Wochen hinweg. Während sich der Winter in den hoch gelegenen Wintersportregionen konstant, aber nicht außergewöhnlich schneereich zeigte, erhielten die mittleren oder tief gelegenen Regionen so viel von der weißen Pracht, wie schon lange nicht mehr. Bis ins Flachland hinein bekamen die Menschen den Winter zu spüren. Das direkte Erleben des Schnees, auch in den Einzugsgebieten wie dem Ruhrgebiet und dem Rhein-Main-Gebiet, machte Lust auf Wintersport und lockte die Gäste scharenweise herbei.
So kommt es, dass die Wintersport-Arena Sauerland trotz weniger Skitage fast die Gästezahl des Vorjahres erreicht. Rund 900.000 Wintergäste, vom Skifahrer über den Skilangläufer und den Winterwanderer bis hin zum Eventbesucher, reisten in die Region. Dabei machte sich das konstant kalte Winterwetter sowohl im Bereich der Tages- als auch der Übernachtungsgäste bemerkbar. Während der vergleichsweise schneearme Dezember mit einem leichten Minus abschloss, verzeichnete der Januar einen deutlichen Zuwachs. Der Februar zeigte sich leicht stärker als im Vorjahr. Der auffälligste Effekt: Zwischen zwei Hochsaisonzeiten zu Weihnachten und im Februar gelegen, nimmt die Besucherzahl im Januar gewöhnlich ab. Das war in diesem Jahr anders. Eine fast durchgehend starke Belegung registrierten die Tourist-Informationen der Wintersportorte vom Sauerland über Siegerland-Wittgenstein bis Olpe. Sie lag deutlich über dem Niveau der drei Vorjahre und sorgte dafür, dass das "Januarloch" fast überall ausfiel. Dies gilt insbesondere für das Kerngebiet. Doch auch die umliegenden Orte profitierten von davon.
In den alpinen Skigebieten sind bereits rund die Hälfte der Pisten beschneit und bieten somit eine hohe Schneesicherheit auch in weniger guten Wintern. Beim nordischen Wintersport stellt sich die Situation anders dar. Lediglich im Skilanglaufzentrum Westfeld, auf dem Winterberger Bremberg und im Biathlonzentrum in Willingen sind Beschneiungsanlagen vorhanden. Darum hat sich der relativ schneereiche Winter 2009/2010 in diesem Bereich besonders bemerkbar gemacht. Die ersten Loipen waren in den Hochlagen bereits an den Weihnachtstagen gespurt. Zu Spitzenzeiten durchzogen bis zu 500 Kilometer Loipen die Landschaft. Viele Tourist-Informationen verzeichneten eine verstärkte Nachfrage nach Skilanglaufangeboten.
Wintertourismus sichert 900 Arbeitsplätze
Insgesamt haben die 900.000 Wintergäste der Region rund 22 Millionen Euro Umsatz beschert (Berechnungsgrundlage DWFI). Vom Liftbetreiber über Hotels, Gastronomie und Einzelhandel profitierten viele Branchen. Damit sicherte der Wintertourismus rund 900 Arbeitsplätze.
Die Saisondauer der Wintersport-Arena Sauerland ist definiert von Mitte Dezember bis Mitte März. Daran hat sich der aktuelle Winter ziemlich genau gehalten. Nach der ersten Grundbeschneiung Mitte Dezember waren die Beschneiungsanlagen kaum noch in Betrieb. Dennoch wirkte sich die Schneeproduktion auch in diesem Winter positiv auf die Qualität des Wintersports aus. Sie sicherte das Weihnachtsgeschäft und schuf eine solide Grundlage, die Qualität und Dauer des Wintersportangebots über die gesamte Saison hinweg positiv beeinflusste.
Vor diesem Hintergrund gehen Liftbetreiber und Touristiker davon aus, dass sich die Investitionen der vergangenen Jahre in den Ausbau der Angebote gelohnt haben. Sie haben die Wintersport-Arena Sauerland zur führenden Wintersportregion unter deutschen Mittelgebirgen gemacht. Seit 2001 haben die Skigebiete in der Praxis bewiesen, dass dank der Beschneiung mindestens 80 Tage Wintersport möglich sind. Dies ist die Basis, auf der ein beschneites Skigebiet wirtschaftlich betrieben werden kann. In den Ausbau der Beschneiungsanlagen, Lifte und Ticketsysteme haben die Liftbetreiber in den vergangenen Jahren über 50 Millionen Euro investiert. Das Land Nordrhein-Westfalen hat die Summe von 4,3 Millionen als Fördermittel im Rahmen des Masterplans Wintersport-Arena zudem bereitgestellt. Die Skigebiete waren bis zu 140 Tage pro Saison durchgehend geöffnet. Bis zu 1 Million Wintergäste reisten in die Region.
2010/2011 weitere Investitionen in Schneesicherheit und Qualität
Im Winterberger Skiliftkarussell steht ein neues Beschneiungsprojekt bereits kurz vor seiner Realisierung. Auf der Kappe, direkt an der Bobbahn, soll eine Beschneiungsanlage für 2 Millionen Euro entstehen. Ein Speicherteich und 30 Schnee-Erzeuger, 21 Schnee-Kanonen und neun Schnee-Lanzen, sollen drei Skihänge schneesicher machen. Darunter befindet sich der traditionsreiche Slalomhang, ein schwarzer Hang, dessen Anspruch Könner zu schätzen wissen und einer der wenigen schneesicheren schweren Hänge der Region. Der Bau des Speicherteiches soll im Juni beginnen, die gesamte Anlage rechtzeitig zur neuen Saison fertig sein.
Immer mehr Wintersportler kaufen sich keine eigne Ausrüstung, sondern greifen auf Leihmaterial zurück. Modernes, hochwertiges Material in den Verleihen trägt darum immer mehr zum positiven Gesamterlebnis des Wintersports bei. Vor diesem Hintergrund will sich die Wintersport-Arena Sauerland um eine Qualitätssicherung in Form von Standards bei den Skiverleihen einsetzen.
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