Jena, 17. April 2020 - Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen oder der Quarantäne zu Hause bleiben zu müssen, kann sehr anstrengend sein. Nicht den Gewohnheiten nachgehen zu dürfen, die wir sonst als selbstverständlich betrachten, wie zum Beispiel Treffen mit Freunden, verreisen oder im Park den Frühling genießen, können für einige über kurz oder lang zum Lagerkoller führen. Aber ständig zu Hause zu sein, birgt eine weitere unsichtbare Gefahr: Wir atmen permanent die Innenraumluft ein.
Studien haben gezeigt, dass die Innenraumluftqualität tendenziell schlechter ist als die Qualität der Außenluft. Schlechte Luftzirkulation kann dazu führen, dass die Luft mehr und mehr steht und so auch langfristig die Lebensqualität beeinflusst. Innenraumluft-Sensoren haben dies in Studien des EPA bestätigt und gezeigt, dass Innenraumluft 2 bis 5 mal schlechter ist als die Außenluftqualität. In extremen Fällen kann sie bis zu 100 mal schlechter sein!
Wie können Sie die Gesundheit Ihrer Lunge bewahren, während Sie für längere Zeit zu Hause sind?
1. Richtig atmen
Die korrekte Atmung wird oft übersehen, weil sie für viele Menschen automatisch passiert, aber die Art und Weise des Atmens kann einen großen Einfluss auf die respiratorische Gesundheit haben. Normales Atmen ist gut, aber um die Lunge zu beanspruchen, bietet sich eine bestimmte Atemtechnik an:
Um das meiste aus jedem Atemzug herauszuholen, konzentrieren Sie sich beim Einatmen darauf, das Zwerchfell (der Muskel, der die Brust vom Bauch trennt) auszudehnen. Machen Sie Ihren Bauch beim Einatmen dicker, indem Sie Luft in den unteren Teil Ihrer Lunge pressen. Atmen Sie etwa vier Sekunden lang ein, um die Lunge weiter mit Luft zu füllen. Gegen Ende des Einatmens heben Sie Ihre Schultern an. Dadurch gelangt die Luft auch in den oberen Teil der Lunge.
Diese Technik wurde vermutlich zuerst im indischen Yoga angewandt und wird heute von professionellen Sängern benutzt, um die Lungenkapazität zu erhöhen. Um die Gesundheit Ihrer Lunge zu erhalten, sollten Sie diese Atemtechnik täglich ein paar Minuten üben.
2. Bewegung
Eine gesunde Lunge bedeutet nicht nur speziell die Lunge zu trainieren. Empfohlen werden täglich circa 20 Minuten leichte bis mäßige Bewegung. Sie stimuliert das Herz sowie die Lunge, verbessert Ihren Kreislauf und die respiratorische Gesundheit. Bewegung ist der einfachste Weg, um gesund zu bleiben. Er beeinflusst Ihre Lunge und Ihr gesamtes Wohlbefinden.
3. Bessere Innenraumluft
Richtiges Atmen ist wenig hilfreich, wenn die Luft, die Sie einatmen, verschmutzt ist. Verwenden Sie einen Sensor, der die Innenraumluftqualität misst, und prüfen Sie die Daten regelmäßig. Sofern die Werte nicht optimal sind, sollten Sie handeln. Dazu zählt unter anderem eine gute Luftzirkulation - entweder durch ein komplettes HVAC-System oder durch regelmäßiges Öffnen der Fenster. Bestimmte Pflanzen helfen dabei, die Luftqualität zu verbessern, indem sie Kohlendioxid recyceln. Achten Sie darauf, Ihre Umgebung möglichst staubfrei zu halten, denn dieser verteilt sich bei kleinsten Luftbewegungen überall im Raum - und in Ihrer Lunge.
4. Antioxidativ wirksame Lebensmittel
Was Sie essen, hat sowohl auf Ihren allgemeinen Gesundheitszustand als auch langfristig auf die Gesundheit Ihrer Lunge großen Einfluss. Integrieren Sie daher Nahrungsmittel in Ihren Speiseplan, die reich an Antioxidantien sind, denn sie reduzieren die freien Radikale im Zellgewebe und verlangsamen den Alterungsprozess der Zellen. Zu solchen Lebensmitteln zählen Thunfisch, der ebenfalls reich an Omega-3 Fettsäuren ist, Obst (Äpfel und Beeren), grünes Gemüse wie Brokkoli und Nüsse (Walnüsse, Pekannüsse und Mandeln).
5. Viel Wasser trinken
Da nicht nur die richtige Ernährung für die Gesundheit Ihrer Lunge eine wichtige Rolle spielt, sollten Sie ebenfalls darauf achten, dass Sie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Während man zu Hause ist und sich wenig bewegt, verspürt man zwar weniger Durst, sollte aber die Flüssigkeitszufuhr nicht vernachlässigen. Trinken Sie möglichst viel Wasser oder ungesüßten Tee. Das Wasser sorgt dafür, dass die Schleimhäute der Lunge feucht bleiben. Dadurch haben Bakterien und Viren weniger Chancen, sich anzusiedeln und das Atmen fällt Ihnen leichter.
6. Lachen Sie mal wieder
Lachen ist bekanntlich die beste Medizin ist, denn es stärkt das Immunsystem und aktiviert die NK-Zellen, die die Antigene im Körper ausschalten. Dadurch bleibt auch die Lunge in Topform. Lachen sollte zu Ihrer täglichen Routine gehören, egal ob viel oder wenig. Psychologisch gesehen hilft das auch dabei, eine positive Grundeinstellung zu behalten, die gerade in dieser schwierigen Zeit ein wichtiger Faktor für ein gesundes und glückliches Leben ist.
Diese Ratschläge zu befolgen, ist nicht schwierig und Sie werden davon profitieren, sie in Ihren Alltag zu integrieren. Es ist nie zu spät, damit anzufangen und je eher Sie das tun, desto besser.