Während Covid-19 sieht der Alltag für viele Arbeitnehmer allerdings viel stressiger aus: Schreiende Kinder, schlechte Internetverbindungen und Kommunikationsprobleme können eine große Herausforderung für alle Beteiligten darstellen.
Fehlende soziale Kontakte im Privaten und am Arbeitsplatz sind eine zusätzliche Herausforderung mit der manche mehr, andere weniger kämpfen. Zu Hause fest sitzen kann an den Nerven zehren, das schlägt sich schnell auf auf deine Produktivität aus. Im folgenden Artikel findest du Tipps und Tricks, um von zu Hause produktiv zu arbeiten und in der Krise nicht den Antrieb zu verlieren.
Wie bleibe ich zu Hause produktiv?
Der Schlüssel zu enormer Produktivität liegt darin, Prioritäten sinnvoll zu setzen und Ablenken zu vermeiden. Dein Arbeitsplatz schafft ein Umfeld, das ausschließlich für den Zweck der Arbeit entwickelt wurde. Störungen werden minimal gehalten, Ablenkung kommt meist von deinem Bildschirm, nicht aus deinem Umfeld. Das ist zu Hause natürlich anders. Du könntest eben schnell mal die Spülmaschine einräumen, gestaubsaugt wurde auch schon länger nicht mehr und deine Partnerin oder dein Partner hat gerade einen Kaffee gemacht. Um dich von solchen äußeren Faktoren nicht alle paar Minuten aus der Konzentration reißen zu lassen, ist es wichtig, dass du dir einen störungsfreien Arbeitsplatz mit festen Arbeitsintervallen schaffst.
Entferne Ablenkungen aus deinem Blickfeld.
Du hast dich gerade vor den Rechner gesetzt, da schweift dein Blick über die Vase in der Ecke. "Die könnte auch mal wieder abgestaubt werden." Selbst wenn du dich zusammen reißt und nicht aufstehst, bist du trotzdem abgelenkt.
Nicht jeder hat Platz für ein ausgefeiltes Home Office. Aber selbst, wenn du keinen festen Schreibtisch hast und am Küchentisch arbeitest, kannst du Ruhe und Ausgeglichenheit in deinen Arbeitsplatz bringen. Räume alles weg, das nichts mit deiner Arbeit zu tun hat. Je weniger visuelle Störer du in deinem Blickfeld hast, desto leichter wird es dir fallen dich auf deine Arbeit zu konzentrieren.
Kommunikation ist alles!
Wie die meisten von uns, steckst du wahrscheinlich nicht alleine im Home Office fest, sondern mit einem Partner oder einer Partnerin, Kindern oder Mitbewohnern. In jedem Fall ist es wichtig, zu kommunizieren, wann Störungen erlaubt sind und wann du gerade aktiv arbeitest.
Entwickle eine Routine.
Dein Start in den Morgen beeinflusst Stimmung und Motivation für den restlichen Tag. Eine gut eingespielte Routine nimmt dir außerdem unnötige Entscheidungen ab. Falls es dir schwer fällt, dich an Routinen zu halten, schreib sie dir auf und hake die einzelnen Punkte ab.
Genug Schlaf is wichtig für deine Produktivität, aber auch dein allgemeines Wohlbefinden. Sorgen, Ängste und Stress können zu Schlafstörungen führen, die dich müde, reizbar und im schlimmsten Fall sogar deprepssiv machen. Ein fester Schlafrhythmus unterstützt deinen Körper, zur richtigen Zeit die richtigen Hormone zu produzieren, damit du direkt nach dem Aufstehen wach und voller Energie bist.
Iss gesund und zu regelmäßigen Zeiten. Je besser sich dein Körper auf die neue Routine verlassen kann, desto besser wirst du dich fühlen. So verlockend Chips und Fast Food auch sein mögen, eine ausgewogene Ernährung gibt dir Energie und hilft bei der Konzentration.
Beweg dich. Wer den ganzen Tag zu Hause sitzt, sollte mindestens 1x am Tag einen ausgiebigen Spaziergang machen. Noch besser ist Sport, der dich richtig zum Schwitzen und dein Herz zum Pumpen bringt (zum Beispiel HIIT). Regelmäßige Workouts helfen dir Stress abzubauen und genug frische Luft zu kriegen. Aber auch während des Arbeitstages solltest du 1x pro Stunde aufstehen und dir für ein paar Minuten die Beine vertreten.
Keine Notifications!
Kaum bist du aufgewacht, schon bimmeln die ersten Notifications auf deinem Handy. Gerade jetzt ist es für Menschen wichtig, Kontak zu halten und zu hören, ob es ihren Mitarbeitern, Freunden und Verwandten gut geht. Trotzdem sind deine Notifications ein großer Ablenker und stören deine Produktivität. Statt sie willkürlich auf dich einregnen zu lassen, kannst du ganz bewusst Zeiträume auswählen, in denen du Nachrichten beantwortest. Du denkst, Notifications stören dich nicht so sehr? Du kannst in den Einstellungen deines Handys einsehen, wie viele Benachrichtigungen du den Tag über erhälst. Oft sind das mehr als du denkst. Deshalb: Schalte deine Notificaitons währennd produktiver Phasen einfach aus und beantworte sie, sobald du dich ihnen mit voller Konzentration widmen kannst.
Wenn die Arbeit von zu Hause zur Belastung wird
Experiment-Homeoffice - Was sonst vor allem Freiberufler und Selbstständige Unternehmer betrifft, kann für einen Großteil der deutschen Arbeitnehmer in den kommenden Wochen und Monaten zur Herausforderungen werden. Denn im Home Office verwischen die Grenzen zwischen Arbeit und Privatem, wenn man "nur mal schnell Emails checken" geht, einen Büro-Anruf außerhalb der Arbeitszeiten annimmt oder "kurz vor dem Fernseher das Projekt beendet". Auf dem Smartphone bist du ständig erreichbar. Diese Erreichbarkeit kann dann zum Problem werden, wenn du dich verpflichtet fühlst, auch außerhalb der vereinbarten Bürozeiten verfügbar zu sein und Nachrichten zu beantworten. Diese Doppelbelastung kann zu übermäßiger Erschöpfung, Schlafstörungen, Reizbarkeit und Nervosität führen. Es ist deshalb wichtig, strikte Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zu setzen und im Zweifelsfall mit dem Arbeitgeber über auftretende Probleme zu sprechen.
Zu Hause arbeiten Tipps
Tipp #1: Starte deinen Tag mit einer Meditation.
Meditieren ermöglicht dir einige Augenblicke absoluter Stille, in denen du dich nur auf dich und deinen Atem konzentrierst. Dabei ist nicht spirituelle Erleuchtung dein Ziel, sondern dich konzentriert auf deinen Arbeitstag auszurichten. Meditation ist ein kraftvolles Konzentrationstraining, dass dir hilft, dich länger auf deine Projekte zu konzentrieren. Wenn du dich hinsetzt, die Augen schließt und auf deinen Atem konzentrierst, werden deine Gedanken schon sehr bald abschweifen. Am Anfang dauert das wahrscheinlich nur ein paar Sekunden. Das ist deine momentane Aufmerksamkeitsspanne. In der Meditation trainierst du, deine Konzentration immer wieder auf deine Atmung zu lenken, sobald du abschweifst. Das entspannt, gibt dir aber auch mehr Kontrolle über deine Konzentration und eine längere Konzentrationsspanne.
Tipp #2: Denke an dein Warum.
Bevor du dich blind in eine Aufgabe stürzt, frage dich immer: Warum ist diese Aufgabe wichtig? Was möchte ich erreichen? Was passiert, wenn die Aufgabe nicht erledigt wird? Wenn du ohne zu hinterfragen ein To-do nach dem anderen abhakst, wirst du dich schnell frustriert fühlen und deine Motivation verlieren. Mach dir stattdessen bewusst, was deine Ziele sind. Hast du keine Antwort dafür, kannst du die Aufgabe direkt von deiner Liste streichen. Es ist wichtig, dass du verstehst, wie diese Aufgabe zu deinen Zielen passt, um dich in die Umsetzung zu bringen. Gleichzeitig kann es helfen, dass du nur für einen limitierten Zeitraum im Home Office sein wirst und auch diese Situation vorüber gehen wird. Warum tun wir das? Um für die allgemeine Sicherheit zu sorgen.
Tipp #3: Priorisiere deine To-do Liste.
Es gibt immer kleine, weniger wichtige Aufgaben, die du wahrscheinlich als erstes erledigen möchtest. Am Ende des Tages wirst du dich allerdings nicht gut fühlen, wenn du einfach nur Emails beantwortet hast oder kleinere Aufgaben erledigt hast. Priorisiere deine To-Do Liste stattdessen nach Wichtigkeit: Welche Aufgabe muss zuerst erledigt werden, welche hat den größten Einfluss auf dein Projekt? Je weiter du schwere Aufgaben nach hinten verschiebst, desto weniger wirst du sie machen wollen. Nimm sie dir stattdessen vor, wenn du viel Energie hast und dich frisch fühlst. Sonst erledigst du sie womöglich gar nicht.
Tipp #4: Priorisiere deine eigene Freizeit.
Es ist leider viel zu leicht, die eigenen Aktivitäten hinten anzustellen. Im Augenblick ist es wichtig, dass du dich um deine psychische und physische Gesundheit sorgst und deshalb deinen Tag so gestaltest, dass du deine Ziele erreichst, aber gleichzeitig für dich selbst sorgst. Geh in deiner Mittagspause spazieren (wenn unter sicheren Umständen möglich), beweg dich oder plane Dinge in deinen Tag, die dich glücklich machen und bei guter Laune halten.