MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN
Anmoderation:
Die Corona-Pandemie hält die Welt in Atem. Auf allen Kontinenten musste die Produktion heruntergefahren werden. Natürlich auch in der Automobilindustrie. Doch dem Lock-Down folgt jetzt das Wiederanfahren der Bänder. Das ist für alle Unternehmen ein positives Signal. Seit Montag (20.04.) läuft auch beim Stuttgarter Automobilhersteller Mercedes-Benz die Produktion wieder. Im Stammwerk Untertürkheim fertigen die ersten Mitarbeiter wieder Antriebsteile, etwa Motoren, Getriebe und Achsen - selbstverständlich unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen, betont Mercedes-Benz Produktionsvorstand Jörg Burzer:
O-Ton Jörg Burzer
Wir haben uns vom ersten Tag des Shutdowns intensiv damit beschäftigt, wie wir wieder hochfahren können und im Mittelpunkt stand natürlich das Thema Gesundheitsschutz. Wir haben auf der einen Seite sehr viel gelernt von den Kollegen in China, die circa zwei Monate früher dran waren mit dem Hochlauf und da spielen natürlich verschiedene Maßnahmen eine Rolle. Wir achten natürlich sehr stark auf den Abstand in der Produktion. Alles, was weniger als 1,5 Meter Abstand hat, wird durch Zusatzmaßnahmen geschützt, zum Beispiel durch Masken. Aber wir achten natürlich auch darauf, dass in den Pausen oder beim Schichtwechsel Maßnahmen ergriffen werden, dass sich Mitarbeiter entweder gar nicht begegnen oder in entsprechender Entfernung zueinander, zum Beispiel beim Sitzen in den Pausen. (0:48)
Der Wiederanlauf funktioniert, betonen Werkleitung und Mitarbeiter unisono. Keine Selbstverständlichkeit, denn das Hochfahren eines nahezu komplett zum Stillstand gekommen Werks mit 19.000 Mitarbeitern ist auch für Daimler nicht alltäglich.
O-Ton Jörg Burzer
Die erste Priorität hat natürlich der Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Produktionslinien. Auf der anderen Seite ist jetzt natürlich Flexibilität der Schlüssel. Flexibilität ist eine strategische Säule bei uns in der Produktion und wir unterscheiden dabei drei Dinge: Wir unterscheiden die Flexibilität der Mitarbeiter, die jetzt ganz besonders gefragt ist. Die Flexibilität unserer Produktionslinien, weil wir verschiedene Modelle auf den Linien produzieren können und die Flexibilität in unserem Produktionsnetzwerk. Wir können Produktionsvolumina von Werk zu Werk verschieben und wir versuchen dadurch natürlich jetzt optimal den Hochlauf, der sukzessive passieren wird - also Step by Step - sicher zu stellen. (0:44)
Mitte März hatte Daimler, wie viele andere Automobilhersteller, seine Produktion in Europa wegen der Corona-Pandemie zu großen Teilen unterbrochen. Dafür gab es mehrere Gründe: der Schutz der Mitarbeiter vor einer möglichen Ansteckung mit dem Virus. Außerdem brach die Nachfrage nach Neuwagen ein, nachdem die Autohäuser schließen mussten. Und drittens waren als Folge der Pandemie auch die Lieferketten nicht mehr intakt, weil nicht nur in Deutschland, sondern auch in China, Italien oder Frankreich teilweise nicht mehr produziert wurde. Doch die Liefersituation hat sich inzwischen entspannt, sagt Dr. Gunnar Güthenke, Leiter für Einkauf und Lieferantenqualität bei Mercedes-Benz Cars:
O-Ton Dr. Gunnar Güthenke
Unsere globalen Lieferketten können derzeit zwar nicht in vollem Umfang aufrechterhalten werden, aber durch das engmaschige Monitoring der einzelnen Lieferanten und Lieferketten haben wir eine hohe Transparenz über die Verfügbarkeit der Bauteile. So können wir gezielte Maßnahmen zur Absicherung der jeweiligen Lieferketten definieren. Eine wichtige Maßnahme ist zum Beispiel das Ausweichen auf einzelne Lieferanten, die beispielsweise ähnliche Bauteile für andere Baureihen liefern und so schnell befähigt werden können. Eine weitere Maßnahme ist zum Beispiel die Verlagerung von Werkzeugen von einem Lieferanten zum anderen oder die temporäre Nutzung von Prototypenwerkzeugen. Auch der Einsatz alternativer Transportmöglichkeiten ist ein weiteres Beispiel für die Stabilisierung der Lieferketten. (0:41)
Abmoderation:
Mundschutz, Handschuhe und Kunststoffvorhänge - nach rund vier Wochen Stillstand hat Mercedes-Benz seit Montag wieder schrittweise mit der Produktion in den Werken begonnen. Den Anfang machten die Antriebs- und Getriebetechnik in Berlin, Hamburg sowie Untertürkheim - die PKW-Werke in Sindelfingen und Bremen folgen Anfang Mai.
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