fit und munter - Neues Verfahren lässt biologische Bypässe wachsen

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Neues Verfahren lässt biologische Bypässe wachsen

Erkrankungen des Gefäßsystems und daraus resultierende Durchblutungsstörungen gehören zu den häufigsten Zivilisationsleiden. Die Folgen sind gravierend - Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Beinamputationen. Jetzt hilft eine Therapie ohne Operation, die Durchblutung wieder herzustellen, indem sie auf natürliche Weise neue gesunde Gefäße wachsen lässt. Helfen kann sie Betroffenen, deren Blutversorgung durch Arterienverstopfung in den Herzkranzgefäßen, in den hirnversorgenden Arterien und in den Beinarterien beeinträchtigt ist.
Etwa 280.000 Deutsche erleiden jedes Jahr einen Herzinfarkt - durchschnittlich alle zwei Minuten trifft es einen. Die Ursache dafür sind Verschlüsse oder Verengungen in den Herzkranzgefäßen. Sie unterbinden die Versorgung des Herzmuskels mit lebenswichtigem Sauerstoff. Frühzeitig erkannt können diese Engstellen mit einem Bypass überbrückt werden. Dieses invasive Verfahren, eine Umleitung für das Blut zu legen, wurde 1967 erstmals von dem argentinischen Herzchirurgen Rene G. Favaloro durchgeführt. Heute erhalten in Deutschland jährlich rund 70.000 Patienten Bypässe eingesetzt. In dem bis zu fünfstündigen Eingriff wird nach dem Durchsägen des Brustbeins der Brustkorb aufgeklappt, so dass das Herz frei liegt. Atmung und Herzschlag werden angehalten und von der Herz-Lungen-Maschine übernommen. Dann wird für das verengte Gefäß ein kleines Stück körpereigene Vene oder Arterie eingesetzt. Auch wenn die Operation heute eine Routineeingriff ist, bleibt sie dennoch mit Risiken behaftet. Rund 700 Patienten überleben in Deutschland jedes Jahr den Eingriff nicht, bei etwa 3.500 kommt es während der Arbeit der Herzchirurgen noch im Operationssaal zu einem Herzinfarkt.

Neu und nicht von diesen Risiken begleitet ist ein sanftes und natürliches Bypass-Verfahren, dessen Wirksamkeit von Ärzten der renommierten Charité in Berlin kürzlich durch Studien belegt wurde und jetzt im Schwarzwald MedicalResort Obertal erstmals in der medizinischen Praxis angewandt wird: die Enhanced External Counterpulsation EECP. "Die Methode kommt ohne Operation aus. Die Selbstheilungskräfte werden aktiviert und das Wachstum biologischer Bypässe im Körper wird angeregt", erklärt Professor Dr. Rafael Adam, Gefäßmediziner, Chefarzt und Ärztlicher Direktor im Schwarzwald MedicalResort Obertal. "Diese Kombination von Schulmedizin und Selbstregeneration des Gefäßsystems entspricht unserem Obertaler Konzept der Integrativen Medizin." Hintergrund des Verfahrens ist die Fähigkeit des Organismus, bei drohenden Gefäßverschlüssen selbst Umgehungsgefäße bilden zu können - die so genannte Arteriogenese. Dazu wachsen winzige Gefäße, die zahlreich im Gewebe vorhanden sind und oft nur den Bruchteil eines Millimeters durchmessen, bis zur Größe der vom Verschluss bedrohten Arterie an und leiten den Blutfluss um die verengte Stelle herum. Auf diese Weise wird der Herzmuskel weiterhin mit Sauerstoff versorgt.

Allerdings benötigen die Kollaterale genannten Mikrogefäße einen Reiz, der ihr Wachstum in Gang setzt. Der könnte durch regelmäßige und gezielte Bewegung ausgelöst werden, wobei es aber bei den meisten Betroffenen an der konsequenten Umsetzung fehlt. Dann kann die Enhanced External Counterpulsation EECP helfen, wie sie im Schwarzwald MedicalResort Obertal angewandt wird. "Im Herzrhythmus aufblasbare Manschetten um die Waden, Oberschenkel und Hüften pumpen das Blut mit rhythmischem Druck in Richtung Herz", beschreibt Dr. Kai Ruffmann, Leitender Arzt Kardiologie im Schwarzwald MedicalResort Obertal. "Dieser Vorgang ist für die Patienten nicht im geringsten unangenehm oder beeinträchtigend. Dabei entsteht ein Reiz, der in den Zellen der Mikrogefäße Gene aktiviert. Es kommt zur vermehrten Ausschüttung von Wachstumsfaktoren und die Gefäße legen kontinuierlich an Wachstum zu, bis sie schon nach wenigen Wochen die Aufgabe der verschlossenen Herzkranzgefäße übernehmen können." Der Gefahr eines Herzinfarktes kann so begegnet werden.. Auch Herzenge, die Angina pectoris, bessert sich. Dr. Kai Ruffmann: "Die Brustschmerzen treten seltener auf oder bleiben ganz aus. Betroffene sind wieder belastbar, können sich sportlich betätigen und ohne Angst verreisen."

Ein weiteres Anwendungsgebiet der Enhanced External Counterpulsation EECP sind verengte Beinarterien, zum Beispiel bei der Schaufensterkrankheit oder beim Raucherbein. Davon sind in Deutschland jährlich etwa 100.000 Raucher betroffen, jedem Zehnten bleibt nur noch die Amputation. "Auch in den Beinen lässt sich mit diesem Verfahren das Wachstum von Kollateralen anregen, so dass sich neue Arterien bilden", sagt Professor Dr. Rafael Adam.

"Bislang können wir auf mehr als 30, teilweise schwerkranke Patienten zurück blicken, die mit erstaunlichem Erfolg behandelt wurden", sagt Dr. Kai Ruffmann. Aktuelle Forschungen weisen darauf hin, dass die Enhanced External Counterpulsation EECP nicht nur in den Beinen und am Herzen geeignet ist, die lebensrettende Gefäßneubildung anzuregen, sondern ebenfalls im Becken und im Gehirn. Bestätigen sich diese Erkenntnisse, wäre sie auch eine sanfte und natürliche Methode, um Schlaganfälle zu verhindern oder deren Folgen zu mildern. www.schwarzwald-medicalresort.de
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