Endlich Sommer und die Tage sind wieder lang und warm. Und man kann wieder die Sonne geniessen. Die innere Freude und das Bedürfnis nach Sonne unterstreicht die Wichtigkeit, die sie für uns und unsere Gesundheit spielt. Einer der Vorteile von Sonnenlicht ist Ingangsetzung der Vitamin-D-Produktion. Vitamin D wirkt sich auf etwa 10% all unserer Gene aus. Für eine einzige Substanz ist das sehr viel und zeigt auch gleichzeitig die Bedeutung dieses Vitamins für unsere Gesundheit. Darum ist es wichtig zu wissen, wie man genug Vitamin-D tankt und zugleich ein Zuviel an Sonne vermeidet.
Vorteile von Sonnenlicht
Vor die Wahl gestellt, ob sie lieber einen dunklen kalten Wintertag oder einen warmen, sonnigen Sommertag erleben möchten, würden sich wohl 99% für zweiteres entscheiden. Sonne ist ein hervorragender Stimmungsaufheller, denn es werden Endorphine freigesetzt. Eine positive Folge der Endorphin-Ausschüttung ist ein reduziertes Schmerzempfinden. Weiterhin hilft Sonnenlicht auch bei der Behandlung von Hauterkrankungen wie Neurodermitis [1]. Die höhere Dosis an UV-Licht im Sommer tötet Krankheitserreger wie Viren und Bakterien in der Luft. Darum gibt es in dieser Jahreszeit weniger Infektionserkrankungen.
Nutzen von Vitamin D
Ein weiterer wichtiger Effekt von Sonnenlicht: Durch die UV-B-Strahlung wird im Körper Vitamin-D erzeugt. Dieses Vitamin ist wichtig für gesunde und kräftige Knochen. Es erhöht die Knochenmineraldichte, was zu ein um 20% reduzierten Sturz- und Frakturrisiko führt[2]. Bei Vitamin-D-Mangel wird Calcium anstatt in den Knochen in den Blutgefässen abgelagert [3]. Ein Mangel des Sonnenvitamins führt bei schwer erkrankten Kindern zu schlechteren Prognosen und längeren Krankenhausaufenthalten [4]. Ganz aktuell ergab eine Analyse medizinischer Daten, dass es eine direkte Korrelation zwischen Vitamin-D-Spiegel und der Schwere der SARS-CoV-2-Erkrankung gibt[5]. Und wer seine Zahngesundheit verbessern will, der kann mit Vitamin-D das Karies-Risiko senken [6].
Richtig Sonne tanken
Der wichtigste Faktor für das Vitamin-D tanken ist laut einer australischen Studie die Hautfläche, die der Sonne ausgesetzt ist [7]. Sie sollte mindestens 40% betragen. Also ein wenig die Ärmel hochkrempeln und das Gesicht in die Sonne halten reicht bei weitem nicht aus. Dann sollte die Sonne möglichst hoch am Himmel stehen. Denn steht die Sonne tiefer als 45 Grad, dann wird der gesamte UV-B-Anteil des Lichts von der Atmosphäre herausgefiltert.
Für helle Haut reicht ein Sonnenbad von 10-20 Minuten zur Mittagszeit völlig aus. Allerdings ohne Sonnencreme, denn diese blockieren den UVB-Anteil des Lichts und es wird kein Vitamin-D produziert.
Quellen:
[1] M. Amestejani et al. "Vitamin D Supplementation in the Treatment of Atopic Dermatitis: A Clinical Trial Study" Journal of Drugs in Dermatology 11, Nr.3 (März 2012)
[2] Prof. Heike Bischoff-Ferrari, » In drei Schritten zu starken Knochen, IOF, 2011
[3] D. L. Martin und H. F. Deluca, "Calcium transport and the role of vitamin D", Archives of Biochemistry and Biophysics, Bd. 134, Nr. 1, S. 139-148, Okt. 1969.
[4] Thomas J. Wang et al. "Vitamin D Deficiency and Risk of Cardiovascular Disease" Circulation 117 (2008): S.503-511
[5] Alimentary Pharmacology & Therapeutics, 2020; doi.org/10.1111/apt.15777
[6] William R. Grant, "A Review of the Role of Solar Ultraviolet-B Irradiance and Vitamin D in Reducing Ristk of Dental Caries" Dermato-Endocrinology 3, Nr. 3 (Juli-September 2011): S. 193-198
[7] M. G. Kimlin "The Contributions of Solar Ultraviolet Radiation Exposure and Other Determinants to Serum 25-Hydroxyvitamin D Concentrations in Australian Adaults: The AusD Study" American Journal of Epideiology 179, Nr.7 (1.April 2014): S.864-874