Nach gerade einmal einer Stunde kann Frau mit kleinen Brüsten ein pralles und straffes Dekolleté erlangen. Die Plastische Chirurgie macht dies möglich. Ob Eigenfett oder Brustimplantate genutzt werden ist für die größe der Brust unerheblich. Im optimalen Fall wacht die Patientin nach der Schönheits-OP auf und ist überglücklich über den neuen Busen.
Jedoch fließen statt Freudentränen nach der Brustvergrößerung nicht selten Tränen vor Schmerzen.
Was haben Wissenschaftler zu Brust-OPs belegt ?
Zwar sind nach einer Brustvergrößerung leichte Schmerzen und ein Druckgefühl normal, diese verschwinden jedoch nach einigen Wochen wieder. Ein spezieller Stütz-BH soll den Prozess der Heilung beschleunigen. Eine aktuelle Studie aus den USA beschäftigt sich u.a. mit dem Thema Brustvergrößerung und die daraus resultierenden Schmerzen. So haben Experten aus der Harvard Medical School herausgefunden, dass die Patientinnen, die sehr starke und anhaltende Schmerzen nach einer Brustvergrößerung aufweisen, jüngere Patientinnen waren. Auch haben diese meist einen höheren BMI, eine geringe Körpergröße und zeugen eine leichte Anfälligkeit für Depressionen. Als chronisch wurden diese Schmerzen deklariert, die länger als 6 Monate und mindestens 12 Stunden täglich an 4 Tagen in der Woche vorhanden waren. Lokale Schmerzen waren hier die Brustwand oder auch die Achselhöhlen bei verstärkter Bewegung. Ob und inwieweit Präventionsmaßnahmen helfen, wird ebenso erörtert.
Brustimplantate - Erfahrung von Influencern
Eine bittere Erfahrung musste auch Yeliz Koc nach ihrer Brustvergrößerung machen. Bekannt ist diese aus Reality Shows wie "Bachelor in Paradise" und zuletzt auch durch "Sommerhaus der Stars" zusammen mit Partner Johannes Haller. Nach ihrer ersten Brustvergrößerung klagt diese zunehmend über Schmerzen. Damals schien Yeliz Koc eigenen Aussagen nach am falschen Ende zu sparen. Über Instagram berichtet sie: "Ich hatte damals einfach nicht so viel Geld und habe es echt bei dem Günstigsten, den ich gefunden habe, gemacht. Bitte spart für so einen Eingriff falls ihr auch diesen Wunsch habt". Tatsächlich ist Yeliz Koc kein Einzelfall. Immer wieder berichten junge Frauen über Schmerzen nach einer Brustvergrößerung. Die Deutsche Gesellschaft für Plastische Chirurgie (DGPRÄC) sieht ein ähnliches Problem. Durch fehlende Transparenz in der Ästhetischen Chirurgie fallen immer wieder junge Patienten auf unseriöse Anbieter rein. Deshalb sollen zukünftig ausschließlich ästhetisch-plastische Chirurgen für ästhetische Eingriffe berechtigt sein.
Welche Schmerzen führen Experten auf eine Komplikation zurück?
Eine häufige Frage der Patienten zur Brustvergrößerung ist die nach der Intensität der Schmerzen. In einem Interview mit dem Plastischen Chirurgen Dr. med. Altintas erfahren wir, wann und in welchem Ausmaß Schmerzen nach dieser operativen Behandlung normal sind. Auch in der Mc Aesthetics Klinik in Köln lassen sich tagtäglich Patientinnen über eine Brustvergrößerung beraten. Er berichtet, dass vor allem in den ersten Tagen leichte Schmerzen auftreten. Jedoch sind diese schnell vergessen, wenn die Freude über das Ergebnis überwiegt. "In Einzelfällen können auch stärkere Schmerzen auftreten. Dies gehört zu den allgemeinen Risiken jeder Operation dazu. In diesem Fall sollte der behandelnde Arzt jedoch umgehend kontaktiert werden, um mögliche Komplikationen bei der weiblichen Brust ausschließen zu können", fügt er hinzu.
Er macht darauf aufmerksam, dass stetige Kontrolle der Brust und besonders der Nahtstellen wichtig sei: "Vor allem in den ersten Wochen ist besondere Vorsicht geboten, da hier noch die Nähte frisch sind. Deshalb sollten die Brüste entlastet werden, um ein optimales Ergebnis zu erlangen. Zwar bekommen Patientinnen einen Stütz-BH, jedoch sollten die Damen sich nicht überanstrengen."
Wann sind die falschen Implantate Schuld?
Brustimplantate können eine schöne Brust zaubern. Es gibt sie in verschiedenen Formen und Ausführungen. Da kann man schnell den Überblick verlieren. So gibt es runde Implantate, aber auch anatomische Implantate. Daneben ist jedoch auch das Silikon-Gel sowie die Beschaffenheit entscheidend. Texturierte oder glatte Silikon-Implantate sowie Implantate mit Nanotechnologie kann eine Brust-OP im Ergebnis beeinflussen. Die richtige Wahl der Implantate hängt dabei von den Wünschen und Vorstellungen der Patientinnen ab. So wird ein rundes Implantat eher für eine volle und pralle Brust verwendet, während die anatomischen Implantate eher für ein natürliches Ergebnis geeignet sind. Ganz neu sind neben light Implantaten die sogenannten biphasischen Implantate. Die letzteren passen sich der jeweiligen Situation ganz natürlich an. Hersteller wie Motiva versprechen zudem auch eine lebenslange Garantie für die Implantate. Dabei können die Implantate bis zu 700 ml umfassen. Zu beachten ist, dass zusätzliches Gewicht in der Brust auch zu körperlichen Beeinträchtigungen wie Rückenschmerzen führen kann. Viele Kliniken bieten daher spezielle B-Lite Implantate an. So wiegt ein 300 ml Implantat nur noch 220 g statt den üblichen 300 g. "Trotz B-Lite Implantaten sind überdimensionale Größen nicht zu empfehlen, da diese sehr unnatürlich wirken und das Gewebe nach einer erfolgten Brustvergrößerung sehr belasten", erklärt Dr. med. Altintas. Weiter erklärt der Plastische Chirurg, dass nicht jedes Implantat für jeden Körper passend ist. Die individuelle Anatomie und andere Faktoren spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Daher ist ein Beratungsgespräch vor einer Brustvergrößerung bei den meisten Kliniken Pflicht.
Wie eine Brustvergrößerung am OP-Tag abläuft
Ist der lang ersehnte OP-Termin gekommen, ist höchste Aufmerksamkeit und Fertigkeit gefordert. Denn für gute Ergebnisse muss nicht nur die OP-Vorbereitung und die Implantate stimmen sondern auch die Vollnarkose dabei genau besprochen sein. In der Regel müssen die Patientinnen keine Angst vor Komplikationen haben. Kurz vor dem Eingriff sucht der behandelnde Arzt die Patientin auf und erklärt noch ein letztes Mal das Vorgehen der Brustvergrößerung und zeichnet die OP-Planung für die Implantate auf. Dies sollte nicht nur bei medizinischen Indikationen der Fall sein, sondern auch bei ästhetischen, chirurgischen Eingriffen. Der Narkosearzt erläutert je nach Narkose Art (Vollnarkose oder Dämmerschlaf) den Ablauf. Wenn der OP-Saal für die Brustvergrößerung vorbereitet ist, beginnt die OP. Dabei spürt die Patientin keine Schmerzen, weil die Brustvergrößerung sowohl mit Eigenfett als auch mit Brustimplantate in Dämmerschlaf oder Vollnarkose durchgeführt wird. Die OP-Dauer beträgt in der Regel rund eine Stunde. Das Füllmittel, die OP-Technik und auch die Erfahrung der Arztes spielen hier eine besondere Rolle. Nach Beendigung der Behandlung wird der Patientin ein Spezial-BH angelegt. Hier handelt es sich nicht um eine Art Sport-BH, sondern um einen sogenannten Kompressions-BH, welcher ein verrutschen der Brustimplantate verhindert.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Wunsch nach einer Brustvergrößerug wohl überlegt sein sollte.
Vertrauen in die Fähigkeit und Erfahrung des Plastisch-Ästhetischen Chirurgen ist dabei essenziell. Um das endgültige Ergebnis nicht negativ zu beeinflussen, ist das Tragen des Spezial-BHs unabdingbar. Sportliche Aktivitäten sind in den ersten Wochen tabu, da sonst das Risiko einer Überlastung des Gewebes besteht und Schmerzen die Folge sein können. Für weitere Informationen bezüglich Implantate oder Eigenfett sollte immer ein Facharzt für Ästhetisch-Plastische Chirurgie konsultiert werden.