fit und munter - Hitzewellen töten! - Über 75-jährige besonders gefährdete Risikogruppen

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Hitzewellen töten! - Über 75-jährige besonders gefährdete Risikogruppen

Hitzepandemie nimmt bedrohliches Ausmaß an!
(Münster/Düsseldorf) – Der Klimawandel führt heute schon zu hundert-, gar tausendfachem Tod. Der Klimaschutz ist nach Meinung des Landesvorstands der Öko-logisch-Demokratischen Partei (ÖDP) Nordrhein-Westfalen beileibe keine Abwehr von Gefahren in der Zukunft. Der Klimawandel ist jetzt schon in Deutschland angekommen und fordert seine Opfer.

In einer gemeinsamen Untersuchung des Robert Koch-Instituts in Berlin, des Deutschen Wetterdienstes und der Charité Berlin aus dem Jahr 2017 wurde die Auswirkung der Hitzewellen auf die „Übersterblichkeit“ in Deutschland untersucht: Mit einem dramatischen Ergebnis.

Im Jahr 2003 gab es deutschlandweit 7.200 Tote, im Jahr 2006 waren es 6.200Tote und 2015 kostete die Hitzewelle 6.100 Menschen das Leben, so die Studie. Das sind nach Meinung der ÖDP NRW dramatische Zahlen, die ein beherztes und unverzügliches Handeln für mehr Klimaschutz, aber auch zur Prävention bei Hitzewellen erforderlich machen.

Gefährlich wird eine Hitzewelle, so die Studie, ab einer Tagesdurchschnittstemperatur von 20 Grad; ab 23 Grad steigt die Todeszahl exponentiell an. Besonders gefährdet sind Menschen ab einem Alter von 75 Jahren. Diese bedürfen eines besonderen Schutzes. Besonders betroffen sind gebrechliche Menschen, wenn sie allein leben, ambulant betreut werden und kognitiv eingeschränkt sind.

Diese dramatischen Todeszahlen machen deutlich, dass es beim Klimaschutz um direkten Schutz des Lebens und der Gesundheit der Menschen geht. Kompromisse im Klimaschutz kosten somit Menschenleben! Eine Forderung nach weniger Klimaschutz in Folge der Corona-Krise gefährdet ausgerechnet die Personengruppe, die die Corona-Maßnahmen vorgaben, zu schützen.

Der beste Schutz für das Leben der über 75-jährigen ist eine konsequente Klimapolitik. Die heutige jüngere und mittlere Generation wird, wenn sie dieses Alter erreicht hat, den mangelnden Klimaschutz mit tausenden von Todesfällen zu bezahlen haben. Dieser Preis an Leben für mangelnden Klimaschutz ist durch nichts, aber auch durch gar nichts zu rechtfertigen. Wer jetzt von weniger Klimaschutz aus wirtschaftlichen Gründen in Folge der Corona-Pandemie redet, der erkauft diese wirtschaftliche Erholung mit dem zukünftigen Sterben tausender Menschen in Deutschland und hunderttausender weltweit.

Die Zeit nach Corona muss von einem konsequenten Klimaschutz geprägt sein. Dies auch, um das Leben der Menschen in der Zukunft vor den tödlichen Gefahren der zu erwartenden Hitzewellen zu schützen.

Neben konsequenten Klimaschutzmaßnahmen sind aber bei den mittlerweile unvermeidbaren Hitzewellen Präventionsmaßnahmen zum Schutze der Menschen erforderlich. Hier hat die Bund/Länder Ad-hoc Arbeitsgruppe ‚Gesundheitliche An -passung an die Folgen des Klimawandels (GAK) im Jahre 2017 Handlungsempfehlungen vorgelegt.

Die ÖDP NRW verlangt vom Bundesgesundheitsministerium und von der NRW-Landesregierung eine unverzügliche Umsetzung dieses Aktionsplans zum Schutze der Menschen in der bevorstehenden Hitzewelle.


Die acht Kernelemente dieses Aktionsplans sind:

I. Zentrale Koordinierung und interdisziplinäre Zusammenarbeit
II. Nutzung eines Hitzewarnsystems
III. Information und Kommunikation
IV. Reduzierung von Hitze in Innenräumen
V. Besondere Beachtung von Risikogruppen
VI. Vorbereitung der Gesundheits- und Sozialsysteme
VII. Langfristige Stadtplanung und Bauwesen
VIII. Monitoring und Evaluation der Maßnahmen

Nur durch das Umsetzen dieses Aktionsplans können hunderte, ja tausende Tote bei den anstehenden Hitzewellen vermieden werden.

Dieser Aktionsplan ist konsequent zum Schutze des Lebens und der Gesundheit fortzuentwickeln und bedarf nach Meinung der ÖDP NRW höchster politischer Priorität.

Links zu den Quellen:

https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00103-019-02927-9

https://www.springermedizin.de/schaetzung-hitzebedingter-todesfaelle-in-deutschland-zwischen-20/16581632

https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GesundAZ/Content/H/Hitzefolgekrankheiten/Hitzefolgekrankheiten.html


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