Seit Beginn der Corona-Krise warnt die Wissenschaft vor allem vor einem Fakt: Das Virus ist unbekannt, wir wissen nicht, was es kann und anrichtet. Mittlerweile hat die Menschheit dazugelernt. Doch ist so einiges von dem, was nach und nach bekannt wird, nicht zur Beruhigung geeignet. Da sind zum Einen die Berichte über Langzeitfolgen bei Erkrankten, die auch nach Wochen nicht auf die Beine kommen. Und so manche von ihnen hatten demnach ursprünglich keine oder nur milde Symptome. Zum Anderen ist die Frage, ob Infizierte nach überstandener Krankheit immun gegen das Virus sind, immer noch nicht beantwortet. Es gibt nun einige Studien wie jene aus München, die nahelegen, dass es keine oder zumindest keine lang anhaltende Immunität geben könnte. Das wäre ein schwerer Schlag für alle, die auf einen raschen Erfolg bei der Suche nach einem Impfstoff hoffen, der dauerhaft vor dem Coronavirus schützt. Vermutlich muss noch lange geforscht werden, bis es Gewissheit gibt. Bis dahin aber lehrt die Wissenschaft vor allem eines: Demut. Es handelt sich beim Coronavirus offenbar nicht nur um einen unbekannten, sondern auch höchst unberechenbaren und gefährlichen Feind. Deshalb bleiben Feiern größerer Menschenmengen ohne Masken und Sicherheitsabstand, wie sie in Städten und auf Mallorca zu beobachten sind, ein Spiel mit der eigenen Gesundheit und der Gesundheit der anderen. Zwar mag derzeit statistisch betrachtet die Gefahr einer Ansteckung gering sein. Solange sich die Frage nicht beantworten lässt, was es heißt, infiziert zu sein oder infiziert gewesen zu sein, bleibt es aber doch ein Spiel mit hohem, völlig ungewissen Risiko.
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