- Arabisches Sprachupdate "sehr weit" - Kommunikation zwischen europäischen Warn-Apps "wichtiges Thema" -
Das bereits im Mai angekündigte türkische Sprachupdate für die deutsche Corona-Warn-App soll "voraussichtlich bis Ende dieser Woche verfügbar sein", so Regierungssprecher Steffen Seibert im Interview mit der WDR-Radiowelle "COSMO". Eine Sprachversion in Arabisch sei zudem "sehr weit in der Vorbereitung", einen konkreten Veröffentlichungszeitraum nannte Seibert aber nicht. Auch für die geplanten Sprachversionen Bulgarisch, Rumänisch, Polnisch und Russisch nannte er keinen konkreten Zeitraum. Bislang kann die deutsche Corona-Warn-App nur in Deutsch und Englisch dargestellt werden. Generell habe die Coronakrise aber gezeigt: Mehrsprachigkeit sei "gelebte Realität in Deutschland, und dem müssen wir mit unseren Informationen, die ja für alle Menschen in Deutschland da sein sollen, auch nachkommen."
Seibert signalisierte außerdem im Interview mit WDR COSMO, dass sich die deutsche Regierung auf EU-Ebene sehr daran beteilige eine Lösung zu finden, damit die deutsche Corona-Warn-App mit anderen europäischen Apps Informationen austauschen kann. Denn bislang können die verschiedenen europäischen Corona-Warn-Apps noch nicht miteinander kommunizieren.
Urlauber aus Deutschland müssen sich daher in beliebten Reisezielen wie Frankreich, Italien oder Österreich die lokale App runterladen, um besser geschützt zu sein. "[Der Informationsaustausch] ist ein wichtiges Thema, über das auf Brüsseler Ebene viel gesprochen wird und die Arbeiten vorangetrieben werden." Allerdings könne die Kommunikation der Apps je nach Land unterschiedlich schwierig werden - beispielsweise speichert die französische App die gesammelten Daten zentral, die deutsche hingegen dezentral. Inwiefern ein solcher Informationsaustausch unter europäischen Warn-Apps noch innerhalb der Sommerurlaubszeit erfolgen kann und mit welchen Ländern er am schnellsten möglich sein könnte, ließ Seibert offen. Im Interview mit WDR COSMO, das am Donnerstag, 16. Juli, gesendet wird, betonte Seibert, dass der deutschen App mit nach einem Monat rund 15,6 Millionen Downloads ein "wirklich starker Start" gelungen sei. "Keine Corona-Warn-App in Europa, ich glaube sogar weltweit, ist so erfolgreich wie unsere." Er verteidigte dabei auch die lange Entwicklungszeit der App, die ursprünglich zu Ostern angekündigt war. "Natürlich kann man sagen - vier Wochen früher wäre besser gewesen. Aber wir werden mit diesem Virus noch viele Monate zu tun haben. Wir haben als Allerwichtigstes bei der Entwicklung gesagt: Da muss Datenschutz und IT-Sicherheit stimmen." Der Programmcode der App wurde dabei offen gelegt (Open Source) - ein Verfahren, dass sich Seibert auch für zukünftige IT-Projekte der Regierung gut vorstellen kann. "Ich glaube schon, dass das einen Standard gesetzt hat".
Die Entwicklungs- und Betriebskosten der App von bis zu knapp 70 Millionen Euro bis 2021 verteidigte Seibert. "Wir glauben, dass jeder Cent dort [in die App] gut investiert ist". Es sei wichtig, dass Hotlines zur App 24 Stunden besetzt sind. "Wenn man da über ein paar Stunden niemanden erreichen sollte, würde das Frustration mit sich bringen. Dann würden die Leute sich von der App auch schnell wieder abwenden."
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