Das Risiko, an Herzschwäche (Herzinsuffizienz) zu erkranken, ist für Menschen in den ostdeutschen Bundesländern immer noch höher als in Westdeutschland. Dies bestätigt die aktuelle Studie einer wissenschaftlichen Plattform der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie. Die Medizinfortschritte im kardiologischen Fachgebiet sind inzwischen beachtlich. Akute oder chronische Herzschwäche bleiben allerdings ernsthafte Erkrankungen und sind einer der häufigsten Gründe für eine Krankenhauseinweisung. Umso wichtiger ist, dass in den Kliniken qualifizierte und spezialisierte Kardiologen die Versorgung dieser Patienten übernehmen.
"Die modernen Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie bei Herzinsuffizienz sind heute groß. Da es sich hier um eine sogenannte Systemerkrankung handelt, muss interdisziplinär agiert werden. Das erfordert vom behandelnden Arzt eine über das eigene Fachgebiet hinausgehende Expertise", ist Anwar Hanna über-zeugt. Als Chefarzt leitet er die Medizinische Klinik I des Zentrums für Innere Medizin im Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen. Er ist Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Notfallmedizin und verfügt über mehrere Zusatzqualifizierungen wie zum Beispiel für "Interventionelle Kardiologie". In den letzten zwei Jahren beschäftigte sich Anwar Hanna intensiv mit der Herzinsuffizienz und erlangte eine entsprechende Zusatzqualifikation der Akademie für Aus-, Weiter- und Fortbildung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK).
Höhere Versorgungsqualität
"Jeder Facharzt ist zur Aktualisierung seines Wissens verpflichtet. Insbesondere in einer so hochspezialisierten Richtung wie der Kardiologie nehmen die Standards bei Diagnostik und Behandlung stetig zu. Deshalb sehe ich es als unumgänglich an, meine Kenntnisse und praktischen Fähigkeiten auch im Bereich der Herzinsuffizienz zu vertiefen", sagt der Chefarzt.
Die Herzinsuffizienz stellt hohe Anforderungen an die bildgebende Diagnostik so-wie an die medikamentös konservative und interventionelle, elektrophysiologische Device- bzw. operativen Therapie. In der Medizinischen Klinik I, die auch Standort des Mitteldeutschen Herzzentrums ist, bedeutet die individuelle Zusatzqualifizierung der Fachärzte eine bessere Versorgungsqualität insbesondere von Patienten mit fortgeschrittener Herzschwäche oder sehr speziellen Krankheitsbildern. Mit Inbetriebnahme des neuen Hybridsaals (Herzkatheterlabor/Hybridsaal), die für August 2020 geplant ist, werden hier auch komplexe Eingriffe in Zusammenarbeit mit Gefäß- und Herzchirurgen durchführbar sein.
Im Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen wurde übrigens im April 2016 die erste Herzinsuffizienz-Selbsthilfegruppe Sachsen-Anhalts gegründet. Chefarzt Anwar Hanna steht der Gruppe als Berater von Anfang an zur Seite. Er sieht in den regelmäßigen Treffen die Chance zum Informations- und Erfahrungsaustausch. Denn den Patienten mit Herzschwäche und ihren Angehörigen können gegenseitige Unterstützung und Motivation helfen, besser mit der Erkrankung zu leben.
Die Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen gGmbH ist ein modernes medizinisches Leistungszentrum mit überregionaler Bedeutung und Akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Zur Versorgung der Patienten stehen zwölf klinische Fachabteilungen und mehrere zertifizierte Zentren mit 430 Betten bereit. Zentrale Bedeutung besitzt die Notfallaufnahme mit einer Rund-um-die-Uhr-Versorgung an 365 Tagen im Jahr. Für die Qualität der im Zentrum für Innere Medizin - Medizinische Klinik I - erbrachten Leistungen sprechen auch die Anerkennung als "Klinik für Diabetespatienten geeignet". Zudem sind wir Standort des Mitteldeutschen Herzzentrums und engagierte Partner im regionalen Herzinfarkt-Netzwerk.