Das Bundeskabinett hat heute eine Verordnung gebilligt, wonach die Nährwert-Ampel Nutri-Score auf freiwilliger Basis in Deutschland eingeführt wird. Dazu erklärt Luise Molling von der Verbraucherorganisation foodwatch:
"Es ist erfreulich, dass die Unternehmen, die den Nutri-Score verwenden wollen, nun Rechtssicherheit haben. Auf freiwilliger Ebene wird die Kennzeichnung ihr Potential aber nicht entfalten können, da die Hersteller unausgewogener Produkte den Nutri-Score nicht nutzen werden. Um der Ausbreitung von Fettleibigkeit und den damit verbundenen Krankheiten wie Typ-2-Diabetes in den Griff zu bekommen, muss Frau Klöckner aufhören, lediglich auf freiwillige Initiativen der Industrie zu hoffen und stattdessen effektive verbindliche Maßnahmen umsetzen: Neben einem europaweit verpflichtenden Nutri-Score, den Frau Klöckner unter der deutschen EU-Ratspräsidentschaft voran treiben muss, braucht es vor allem eine gesetzliche Beschränkung des Kindermarketings für unausgewogene Lebensmittel. Etliche Länder weltweit haben Werbebeschränkungen umgesetzt, um Kinder vor den perfiden Marketingstrategien der Junk-Food-Konzerne zu schützen. Julia Klöckner fasst Nestlé, Ferrero, Coca Cola & Co. hingegen mit Samthandschuhen an und schaut tatenlos zu, wie hunderttausende Kinder dick und krank gemacht werden."
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