Der Wissenschaftliche Beirat des Bundesernährungsministeriums hat heute Empfehlungen für eine nachhaltigere Ernährung vorgestellt. Dazu erklärt Martin Rücker, Geschäftsführer der Verbraucherorganisation foodwatch:
"Wenn Frau Klöckner ernsthaft von Rückenwind für ihre Politik spricht und nicht merken will, dass ihr der Sturm der Wissenschaft tatsächlich frontal ins Gesicht bläst, ist die Diagnose eindeutig: Realitätsverweigerung. Bei den Maßnahmen gegen Fehlernährung und Adipositas hinkt Deutschland der internationalen Entwicklung Lichtjahre hinterher. Die Ministerin leistet sich ein konsequentes Versagen beim Schutz von Kindern, indem sie nahezu ausschließlich freiwillige Deals gemeinsam mit einer zuckerabhängigen Lebensmittelindustrie vorbereitet. Ihr Nicht-Handeln stellt angesichts der massiven gesundheitlichen Folgen für Kinder einen Amtsmissbrauch dar.
Die Forderungen auch des Wissenschaftlichen Beirates sind klar und richtig: Limo-Steuer einführen, Mehrwertsteuer für Obst und Gemüse senken, Kinder-Werbung für ungesunde Lebensmittel beschränken, verpflichtende Nährwertkennzeichnung mit der Nutri-Score-Ampel. Wenn Frau Klöckner dies nicht endlich zu ihrem Programm macht, sollte sie auch ehrlich sagen, dass ihr Ziel nicht der Schutz von Kindern ist, sondern der eines schädlichen Geschäftsmodells einer Industrie, die von überzuckerten Rezepturen und von aggressiver Junkfood-Werbung lebt."
Links:
- Gutachten "Politik für eine nachhaltigere Ernährung" des Wissenschaftlichen Beirates: http://ots.de/HrKBRJ
- Pressemitteilung des BMEL: www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2020/139-gutachten.html (http://mailings.foodwatch.de/c/39946179/0b53f5e61dd3f-1fjv94d)
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