Im Rahmen der Covid-19-Pandemie hat die DRF Luftrettung spezielle Isoliertragen zum Transport von hochinfektiösen Patient*innen angeschafft. Eine optimale Befestigung dieser so genannten EpiShuttles im Hubschrauber wird jetzt durch eine spezielle Bodenplatte erreicht, die der EASA Part 21-Entwicklungsbetrieb der DRF Luftrettung entwickelt hat. Die neue Lösung überzeugt durch ihre einfache Handhabung und Sicherheit. Sie wird in der Fachsprache als "Multifunction EMS Ground Plate" bezeichnet und ist mit einer Tragfähigkeit von bis zu 300 kg bislang einzigartig am Markt. Das entsprechende STC (Supplemental Type Certificate) wurde jüngst von der EASA zertifiziert. Damit ist das Produkt serienreif und kann auch externen Kunden zur Verfügung gestellt werden.
Die DRF Luftrettung wird die auf dem Hubschrauberboden zu montierende neue Platte in ihren zehn Hubschraubern einsetzen, die mit EpiShuttles ausgestattet sind. Der erste Einbau erfolgte kürzlich in dem am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden stationierten Hubschrauber "Christoph 111", der während der Pandemie vorwiegend zum Transport von Covid-19-Patienten vorgesehen ist. Die weiteren Stationen der DRF Luftrettung werden sukzessive folgen. Ein großer Vorteil ist, dass die Hubschrauberbesatzungen die Platte in kürzester Zeit selbstständig ohne Werkzeug einbauen und das EpiShuttle darauf fixieren können. Damit kann schnell und flexibel auf die vielfältigen Einsatzanforderungen in der Luftrettung reagiert werden. Es ist zudem möglich, die Platte künftig auch für andere Transportsysteme, wie zum Beispiel Inkubatoren, zu verwenden.
EASA Part 21-Entwicklungsbetrieb als Innovationstreiber
Für die bislang eingesetzte alternative Befestigung der EpiShuttles gilt eine zeitlich befristete Ausnahmeregelung des LBA (Luftfahrt-Bundesamt). Daher musste eine neue Lösung entwickelt werden, die nicht nur auf die Anforderungen der eingesetzten Hubschraubermuster abgestimmt ist, sondern auch den Besatzungen eine schnellere und bessere Handhabung erlaubt. Der Part-21-Betrieb der DRF Luftrettung arbeitete in den vergangenen Monaten mit Hochdruck an der Entwicklung eines Prototyps der neuen Platte. Damit das Produkt auch den Bauvorschriften des Hubschraubers und den gesetzlichen Vorgaben entspricht, wurden umfassende Funktionstests vorgenommen und final die entsprechenden Zulassungen erwirkt. Das Supplemental Type Certificate der EASA befähigt die DRF Luftrettung, die Platte in ihre eigene Flotte (BK 117 C2 und BK 117 D2) einzubauen Zusätzlich wurde mit einer Form 1 des Luftfahrtbundesamts die grundlegende Eignung der Platte für Luftfahrtgeräte bestätigt: Damit ist der Weg auch für den Vertrieb an externe Kunden frei.
Patient*innen eine optimale notfallmedizinische Versorgung zu bringen und auf dem Luftweg schnell und sicher in die für sie geeigente Klinik zu transportieren, das ist die Hauptaufgabe der DRF Luftrettung: "Wir stehen für die Weiterentwicklung der Notfallmedizin. Das neue Produkt der DRF Luftrettung ist das beste Beispiel dafür, dass wir in der Lage sind, in kürzester Zeit innovative Lösungen inhouse zu entwickeln, die der Patientensicherheit zugute kommen. Wir sind stolz darauf, dass auch andere Luftfahrtunternehmen von der Kompetenz unseres Entwicklungsbetriebs profitieren können", erläutert Dr. Peter Huber, Vorstand der DRF Luftrettung.
Über die DRF Luftrettung
Die DRF-Gruppe mit Sitz in Filderstadt ist eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas. Insgesamt leistete die Gruppe 40.738 Einsätze in 2019. An 14 der 35 Stationen in Deutschland, Österreich und Liechtenstein sind die Crews rund um die Uhr einsatzbereit, an sieben Standorten kommen Hubschrauber mit Rettungswinde zum Einsatz.
Zur DRF-Gruppe gehört seit 2001 die österreichische ARA Flugrettung mit zwei Stationen sowie seit 2019 die Northern HeliCopter GmbH (NHC), die an drei Stationen Einsätze in der Luft- und Wasserrettung leistet. Außerdem ist die DRF Luftrettung im Netzwerk der AP³ Luftrettung an einer Station in Balzers/Liechtenstein beteiligt. Darüber hinaus holt die DRF Luftrettung mit eigenen Ambulanzflugzeugen Patienten aus dem Ausland zurück.
Für den kontinuierlichen Ausbau ihrer lebensrettenden Aufgabe ist die gemeinnützige Luftrettungsorganisation auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Weit über 400.000 Förderer weiß der DRF e.V. bereits an seiner Seite.
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