Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis sieht die Krankenhäuser in Deutschland gut gerüstet für den Umgang mit schwer an Covid-19 erkrankten Patienten im Herbst und Winter. "Ich bin der festen Überzeugung, dass wir Ärzte gute Arbeit leisten. Ich habe einige schwerstkranke Patienten gesehen, die jetzt wieder im Berufsleben stehen", sagt er im Gespräch mit der Wochenzeitung DIE ZEIT. Der Professor für extrakorporale Lungenersatzverfahren an der Universität Witten/Herdecke und Oberarzt eines Kölner Krankenhauses berichtet vom Lernprozess in der Pandemie. Anfangs habe man in einigen Fällen zu früh mit der Beatmung begonnen und damit teils schwere Nebenwirkungen riskiert, "aber nicht zu beatmen, ist oft noch schlimmer."
Die Sterblichkeit von Covid-19-Patienten werde sich in den kommenden Monaten senken lassen, erwartet Karagiannidis, weil sich inzwischen Behandlungsstandards herausgebildet hätten. "Wir wissen mehr über den richtigen Beatmungszeitpunkt, über Medikamente wie Remdesivir gegen die Virenlast in der Frühphase der Erkrankung und Dexamethason als Entzündungshemmer bei beatmungspflichtigen Patienten", sagt er. Außerdem habe man gelernt, dass viele Patienten Thrombosen und Lungenembolien entwickeln, was einen frühzeitigen Einsatz von Blutverdünnern nötig mache. "Das alles trifft aber vor allem auf den Umgang mit jüngeren Patienten zu", sagt der Experte für die Behandlung von Lungenkrankheiten und macht eine entscheidende Einschränkung: Gegen Vorerkrankungen und das Alter als Risikofaktor "werden wir nicht immer ankommen".
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