In Reaktion auf die Corona-Pandemie geht auch die International Clinical Hyperthermia Society (ICHS) neue Wege: Der 38. Jahreskongress des internationalen Zusammenschlusses von Wissenschaftlern und Ärzten findet Online statt und zwar am 5. November 2020. Die Konferenz tagt im Internet in Form von zwei virtuellen Sitzungen. Beide zeigen - wie konventionelle ICHS-Tagungen - die typische Verbindung von Theorie und Praxis der Hyperthermie. Sie thematisieren auf der einen Seite die klinische Anwendung der Hyperthermie, auf der anderen Seite die wissenschaftliche Forschung zur Wärmetherapie. Präsidentin der 38. Konferenz ist Prof. Elisabeth Arrojo, Direktorin des institutio médico de oncologia avanzada in Madrid, 2019 von der Politik ausgezeichnetes Oncothermiezentrum Spaniens.
Die ICHS versteht sich als interdisziplinäres Forum für Wissenschaftler, Ärzte und Hersteller von Medizinsystemen, um sich über klinische Erfahrungen und wissenschaftliche Studien weltweit auszutauschen. Prof. Dr. András Szász, Gründer der lokal- einsetzbaren Hyperthermie (Oncothermie) und Unterstützer des Kongresses: „Wenn wir international über Studien und Erfahrungen diskutieren, ist das Format nahezu zweitrangig. Vielleicht trägt die Konferenz im world wide web dazu bei, dass sich noch mehr beteiligen. Wichtig ist, dass wir eines erkennen. Covid-19 ist eine globale Bedrohung und massiv zu bekämpfen. Doch die Abwehr der Pandemie darf nicht bedeuten, dass etwa die Behandlung von Krebs oder anderen Erkrankungen aufgeschoben wird“, sagt Prof. Dr. Szász“. Er nimmt Bezug auf US-Studien, nach denen Krebs-Früherkennung und Therapien in Zeiten der Corona-Bedrohung aufgeschoben wurden und sich mittel- oder langfristig eine Sterblichkeit durch Brustkrebs erhöhen könne.
Mit Blick auf das Corona-Virus relativiert Prof.
Dr. Szász: „Zu hoffen ist, dass die Forschung bald einen Impfstoff gegen das Virus findet. Bis dahin können die Prävention und die Stärkung des Immunsystems Maßnahmen gegen die Epidemie sein.
Die Oncothermie als spezifische Form der Hyperthermie ist vornehmlich dazu ausgerichtet, bei speziellen, lokal-regionalen Tumoren zum Einsatz zu kommen und die Strahlen- oder Chemotherapie zu unterstützen. Sie kann dafür genutzt werden, das Immunsystem zu kräftigen. Sie tut dies im Rahmen einer multimodalen Komplementärmedizin.“