DAK-Gesundheitsreport 2020
Kaiserslautern und Donnersbergkreis: Krankenstand während Corona-Krise gestiegen
- Fehltage liegen im ersten Halbjahr 2020 insgesamt über Landesschnitt
- Weniger Atemwegserkrankungen als im Grippejahr 2018
- DAK-Gesundheit in Kaiserslautern begrüßt Krankschreibung per Telefon
Kaiserslautern 13. Oktober 2020. Der Krankenstand in Stadt und Landkreis Kaiserslautern sowie im Donnersbergkreis ist im ersten Halbjahr 2020 gestiegen. Die Zahl der Erkrankungen nahm während der Corona-Pandemie im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,1 Prozentpunkte zu. Mit 4,9 Prozent gab es in der Region einen höheren Krankenstand als im Landesdurchschnitt (4,5 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des ersten Halbjahres von 1.000 Arbeitnehmern 49 krankgeschrieben. Im gesamten Vorjahr 2019 betrug der Krankenstand in Stadt und Landkreis Kaiserslautern sowie im Donnersbergkreis 4,8 Prozent. Der höchste Krankenstand in Rheinland-Pfalz wurde 2019 in den Landkreisen Birkenfeld und Kusel mit 5,3 Prozent verzeichnet, der niedrigste mit 3,4 Prozent in Neustadt.
Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für Stadt und Landkreis Kaiserslautern sowie den Donnersbergkreis zeigt die Entwicklung des Krankenstandes im vergangenen Jahr und die wichtigsten Veränderungen im ersten Halbjahr 2020 auf. Hier wird deutlich, wie sich die Anzahl und Dauer der Krankschreibungen während der Corona-Krise in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres veränderten. Die Fehltage bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen stiegen am stärksten von allen Diagnosen um 21 Prozent an. Verletzungsbedingte Krankschreibungen nahmen hingegen um 30 Prozent ab. Weniger Ausfalltage entfielen auch auf Muskel-Skelett-Erkrankungen. Rückenschmerzen und Co. wurden um neun Prozent seltener verzeichnet. Sie verursachten damit weniger Arbeitsausfall in der Region als Atemwegserkrankungen.
Diese stehen aufgrund der Regelung des Gemeinsamen Bundesausschusses besonders im Blickfeld. Demnach konnten sich Patienten mit leichten Erkältungssymptomen von März bis Ende Mai telefonisch krankschreiben lassen. Die Auswertung des DAK-Gesundheitsreportes für Stadt und Landkreis Kaiserslautern sowie den Donnersbergkreis zeigt, dass die Fehlzeiten bei Atemwegserkrankungen im Vergleich zum Vorjahr zwar um 19 Prozent zunahmen, aber immer noch unterhalb des Wertes aus dem Grippejahr 2018 lagen. „Aus unserer Sicht ist das ein klarer Beleg dafür, dass einfache Lösungen für das Krankschreibungs-Geschehen sehr sinnvoll sind“, sagt Dirk Kaulen, Chef der DAK-Gesundheit in Kaiserslautern. „Wir müssen nicht nur bei COVID-19, sondern bei vielen Erkrankungen generell die Ansteckungsgefahr für das Praxispersonal und für andere Patienten mit bedenken. Wenn neue Formen der Kommunikation die persönliche Begegnung in der Arztpraxis ersetzen, ist das ein wichtiger Fortschritt.“
Drei Erkrankungsarten sorgten für mehr als die Hälfte der Fehltage
Der DAK-Gesundheitsreport für Stadt und Landkreis Kaiserslautern sowie den Donnersbergkreis analysiert neben dem ersten Halbjahr 2020 wie jedes Jahr auch die Fehlzeiten des vergangenen Jahres. Die Vollauswertung des gesamten Jahres 2019 zeigt, dass sich mehr als die Hälfte aller Fehltage auf drei Krankheitsarten zurückführen lassen. An erster Stelle stehen Muskel-Skelett-Probleme wie zum Beispiel Rückenleiden. Sie sind für mehr als jeden fünften Fehltag von Beschäftigten in der Region verantwortlich. Danach folgen psychische Erkrankungen wie Depressionen mit 18 Prozent. Atemwegserkrankungen wie Bronchitis und Sinusitis stehen mit 15 Prozent an dritter Stelle.
„Mit unseren Analysen zum Krankenstand in Kaiserslautern und im Donnersbergkreis setzen wir gezielt beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement an und bieten Arbeitgebern konkrete Hilfe,“ sagt Dirk Kaulen. „Unter dem Eindruck der Veränderungen erweitern wir unsere Online-Angebote für Beschäftigte und bieten Firmen in Stadt und Landkreisen Online-Workshops und Schulungen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, die gesundes Arbeiten im Homeoffice unterstützen“, so der DAK Chef. Die Angebote sind ortsunabhängig, stehen als Bestandteil des betrieblichen Gesundheitsmanagements allen interessierten Arbeitgebern und Arbeitnehmern offen und werden stetig den aktuellen Entwicklungen angepasst. Eine Liste aller Angebote sowie weitere Informationen gibt es online unter: www.dak.de/digitalesBGM
Die DAK-Gesundheit ist eine der größten Krankenkassen Deutschlands. Sie hat 152.000 Versicherte in Rheinland-Pfalz, davon rund 23.000 in Stadt und Landkreis Kaiserslautern sowie im Donnersbergkreis.