Wenn der Arm nach einer Brustkrebsoperation anschwillt und sich schwer anfühlt, Bewegungen schmerzen und die Kleidung plötzlich zu eng ist, kann das für ein Lymphödem sprechen. Entscheidend ist, es früh zu erkennen und schnell etwas gegen die Schwellung zu unternehmen. Denn mit der Zeit können sich die Beschwerden verstärken. Darauf macht der Hersteller von Kompressionsversorgungen JOBST® anlässlich des Brustkrebsmonats Oktober aufmerksam.
Bei einer Brustkrebsoperation ist es in der Regel nötig, von Krebs betroffene Lymphknoten zu entfernen. Damit soll eine Streuung der Krebszellen verhindert werden. Mittlerweile ist es üblich, nur noch den sogenannten Wächterlymphknoten unter der Achsel zu entfernen und im Labor auf Metastasen zu untersuchen. Ist er nicht befallen, müssen keine weiteren Lymphknoten entnommen werden. Durch den Eingriff kann es zu einer Unterbrechung des Lymphflusses kommen. Auch eine im Anschluss durchgeführte Strahlentherapie kann negative Auswirkungen auf den Lymphfluss haben.
Unmittelbar nach der Brustkrebsoperation kommt es daher relativ häufig zu einer Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe, die Schwellungen verursacht. Das sogenannte Lymphödem entsteht am häufigsten im Arm, manchmal aber auch zusätzlich an der Hand oder im Bereich der Brust. Meist ist es nur schwach ausgeprägt und bildet sich nach einigen Wochen oder Monaten von alleine wieder zurück. Sobald die Schwellungen wiederkehren oder über einen längeren Zeitraum anhalten, besteht jedoch Handlungsbedarf. In vielen Fällen tritt ein Lymphödem auch noch Monate oder Jahre nach einer Brustkrebsoperation auf.
"Die Häufigkeit eines Arm-Lymphödems hängt stark von der durchgeführten Therapie ab. Sie ist höher, je mehr Lymphknoten entfernt und wenn Lymphabflusswege bestrahlt wurden", erklärt die Ärztin und Lymphexpertin Dr. Barbara Netopil. Die Häufigkeit schwanke zwischen 2,5 Prozent bei der Entfernung des Wächterlymphknotens und rund 25 Prozent, wenn deutlich mehr als 12 Lymphknoten entfernt werden.
Lymphödem erkennen und behandeln
Das Lymphödem entwickelt sich stufenweise. Anfangs fühlt sich die Schwellung weich an und verschwindet wieder, wenn der Arm hochgelegt oder leicht massiert wird. Wenn man mit dem Finger auf die Haut drückt, bleibt eine Delle zurück. Manche Frauen bemerken das Lymphödem in diesem Stadium gar nicht, da der Arm nur ungefähr einen Zentimeter dicker ist als normal. Wird das Lymphödem nicht behandelt, wird aus der weichen eine harte Schwellung. Die Haut fühlt sich straff an und beginnt zu schmerzen. Häufig zeigen sich auch deutliche Einschränkungen in der Beweglichkeit. Die Schwellung ist hart und lässt sich nicht mehr mit dem Finger eindrücken. Auch das Hochlegen bringt keine Erleichterung mehr. Kleidung und Schmuck sitzen zu eng und sind unbequem.
"Ein Lymphödem im Bereich des Arms zeigt sich durch ein Spannungsgefühl nach Belastungen und eine Zunahme des Umfangs gegenüber dem gesunden Arm", so Dr. Barbara Netopil. Im Bereich der Brust könne das Ödem auch Schmerzen verursachen und mache sich durch eine Zunahme des Brustvolumens bemerkbar. In jedem Fall zeige sich eine Hautfaltenverdickung. "Betroffene sollten bei diesen Beschwerden ihren Arzt ansprechen, aber auch, wenn beispielsweise eine Entzündung mit Rötung und Fieber am Arm oder der Brust entsteht", rät die Lymphexpertin. Jetzt nicht zur Nachsorge zu gehen, aus Angst sich mit dem Corona-Virus anzustecken, könne ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. "Niemand muss Angst haben, zum Arzt zu gehen", so Dr. Barbara Netopil.
Nach einer Brustkrebsoperation kann ein Lymphödem von der für die Nachsorge zuständigen Ärzten sehr leicht diagnostiziert werden. Die einfachste Methode ist, den Armumfang zu messen. Bildgebende Verfahren, wie beispielsweise ein Ultraschall, können die Anamnese bestätigen. Ist das Lymphödem erkannt, kann sofort mit der Therapie begonnen werden. Sie besteht meistens aus mehreren Elementen: Kompressionstherapie, Lymphdrainage, Bewegungsübungen und Hautpflege. Die besten Erfolge lassen sich durch eine Kombination aller Behandlungselemente erreichen. So lässt sich das Lymphödem verkleinern und die Beschwerden lindern.
In der Brustkrebsnachsorge ist es bei einem Lymphödem besonders wichtig, dass das Kompressionsprodukt tagsüber getragen wird. "Eine Kompressionsversorgung am Arm sollte immer flachgestrickt sein. Sie sollte das Ödem voll umfassen. Zudem empfehlen sich schräge Abschlüsse am Oberarm und - falls eine Schwellung der Hand auftritt - auch ein zusätzlicher Handschuh", erklärt Dr. Barbara Netopil. Bei der Behandlung haben sich maßangefertigte Kompressionsversorgungen von JOBST® bewährt. Dank des luftdurchlässigen und atmungsaktiven Gestricks tragen sich die Produkte angenehm auf der Haut. Sie helfen, die Staubildung zu reduzieren und das Fortschreiten des Lymphödems zu verhindern.
Weitere wertvolle Informationen rund um das Lymphödem und seine Behandlung gibt es auf http://www.LymphCareDeutschland.de .
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