Bundesgesundheitsminister Jens Spahn appelliert für Weihnachten an das Verantwortungsgefühl der Deutschen. In einem exklusiven Gespräch mit dem Podcast "Bosbach & Rach - Die Wochentester" für den Kölner Stadt-Anzeiger sagt Spahn: "Wir können sagen, was aus unser Sicht ideal ist, müssen aber auf die Verantwortung des Einzelnen setzen. Ich denke, es ist nicht der richtige Ansatz, dass wir für jeden Tag zu Weihnachten und für jede Tageszeit Regeln machen, die absolut und detailreich sind."
Spahn: "Wir wollen mit dem, was wir empfehlen, das Signal geben, bitte lasst uns gemeinsam schauen, wie wir über Weihnachten nicht unnötige Risiken eingehen." Ihm sei selbstverständlich klar, "dass wir ein Familienfest haben und dass man an Weihnachten im Zweifel auch mal nicht auf jede Ausformung jeder Regel achtet." Wichtig sei vor allem, dass man sich nicht unnötig oft treffe.
Im Gespräch mit Wolfgang Bosbach und Christian Rach stellt Spahn klar: "Jetzt zu sagen, 10 Personen könnte ich jeden Tag treffen, also mache ich jeden Tag eine schöne 10-Personen-Veranstaltung bei mir zuhause im Wohnzimmer: Kann man alles machen, finde ich aber in der Pandemie nicht das was heißt, man passt auf sich und andere auf." Der Bundesgesundheitsminister hofft, "dass die meisten sagen: Wir passen jetzt zu diesem Weihnachten mal ganz besonders aufeinander auf".
Wenig Hoffnung macht Jens Spahn im "Wochentester"-Podcast des Kölner Stadt-Anzeiger auf ein schnelles Ende des "Lockdown light": "Dass wir am 20. Dezember an einem Zeitpunkt sind, wo wir sagen, alles wird wieder so wie im Oktober, das sehe ich aus heutiger Sicht ausdrücklich nicht."
Spahn zur Perspektive einer Öffnung der Gastronomie im Januar: "Restaurants, wo es darum geht, zu speisen in kleinerer Runde, halte ich nicht per se für ausgeschlossen. Das hängt wirklich davon ab, wie sich die Infektionen entwickeln. Was ich mir aber nicht vorstellen kann ist, dass es Feierlichkeiten oder Geselligkeiten gibt im ganzen Winter."
Zum Widerspruch von überfülltem ÖPNV und geschlossener Gastronomie mit Hygienekonzept sagt Spahn: "Es ist eine Frage der Priorisierung: Der Weg zur Arbeit ist nun mal für viele wichtig für den Lebensunterhalt. Oder der Weg zur Schule für die Bildung, für soziale Chancen. Das haben wir miteinander höher gewichtet als die Frage, privat mal essen zu gehen."
Zur Perspektive eines Impfstoffs in Deutschland erklärt der Bundesgesundheitsminister im Gespräch mit dem Kölner Stadt-Anzeiger-Podcast "Die Wochentester": "Ich gehe - Stand heute - davon aus, dass wir in der zweiten Dezember-Hälfte eine Zulassung sehen werden." Defintiv fest stehe aber: "Es wird für dieses Virus keine Impfpflicht geben, egal was überall behauptet wird."
Über die Haupttreiber der Infektionszahlen sagt Spahn: "Die meisten Infektionen in Deutschland finden im Moment ''diffus'' statt. Das heißt: Sie finden vor allem nicht bei Super-Events statt. Nicht bei der Hochzeitsfeier, nicht bei der Chorprobe, nicht beim Zuckerfest. Sondern sie finden vor allem statt in familiären privaten Kontexten."
Sein Appell an die Bevölkerung: "Am einfachsten ist das Virus unter Kontrolle zu bringen durch unser aller Achtsamkeit. Wir sollten uns im Alltag so verhalten, als hätten wir das Virus und die anderen es, und als wollten wir verhindern, dass jemand anders sich ansteckt. Das ist unsere schärfste Waffe, wenn alle aufeinander aufpassen. Die können wir durch keinen staatlichen Zwang ersetzen."
Das vollständige Gespräch mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hören Sie im Podcast "Bosbach & Rach - Die Wochentester" für den Kölner Stadt-Anzeiger. Der Podcast mit Klartext-Politiker Wolfgang Bosbach und Star-Koch Christian Rach ist ab Freitag, 7 Uhr, abrufbar auf http://www.ksta.de/ , http://www.diewochentester.de/ sowie über Apple Podcasts, Spotify, Amazon Music, Deezer und Podimo.
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