Die positiven Auswirkungen der Corona-Beschränkungen auf die Luftqualität sind im November 2020 geringer gewesen als im Frühjahr dieses Jahres. Eine große Rolle spielte dabei der Verkehr. Das geht aus einer exklusiven "ZDFheute"-Analyse von Luftdaten der zehn größten deutschen Städte hervor, die erstmals um meteorologische Effekte wie Wind und Regen bereinigt wurden.
Insgesamt sank die Belastung mit Stickstoffdioxid (NO2) im November um sieben Prozent im Vergleich zum Vormonat. Zwischen dem 16. März und dem 19. April 2020 fiel der Rückgang mit 26 Prozent deutlich stärker aus.
Die deutlichste Abnahme der NO2-Belastung im November gab es in Frankfurt am Main und Stuttgart. Dort ging gleichzeitig auch der Straßenverkehr stark zurück. In Düsseldorf, Köln und Dortmund, wo die NO2-Werte wetterbereinigt nicht oder nur geringfügig sanken, nahm auch der Verkehr nur leicht ab.
Im Frühjahr waren während des ersten Shutdowns an einigen Messstationen in Deutschland gleichbleibende oder höhere NO2-Werte gemessen worden, obwohl gleichzeitig der Verkehr stark abnahm. Daraufhin mehrten sich Stimmen, die den Sinn von Diesel-Fahrverboten infrage stellten. Die wetterbereinigten Daten zeigen jedoch: Auch in diesen Städten ist die NO2-Belastung zurückgegangen.
Grundlage der "ZDFheute"-Analyse sind Staudaten des Telematikanbieters TomTom sowie Zahlen zur NO2-Belastung des Think-Tanks Centre for Research on Energy and Clean Air (Crea). Für "ZDFheute" hat das Crea Wettereffekte aus Daten aller Messstationen der zehn größten deutschen Städte exklusiv herausgerechnet. Daten und Teile der Analyse in maschinenlesbarer Form sind öffentlich verfügbar unter https://kurz.zdf.de/luft/ .
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