Einfacher Zahnbelag wächst sich in zunehmendem Alter zu einem massiven Problem aus. Deshalb sollte man Hund und Katze regelmäßig die Zähne putzen und dem Tierarzt zur Zahnkontrolle vorstellen.
Knapp 80 Prozent der erwachsenen Katzen leiden an Parodontalerkrankungen, 60 bis 80 Prozent der Hunde ab sechs Jahren weisen eine fortgeschrittene Parodontitis auf. Erste Probleme mit der Zahngesundheit treten oft schon bei zwei bis drei Jahre alten Hunden und Katzen auf. Das sind alarmierende Werte. Denn Zahnerkrankungen verursachen dem Tier nicht nur Schmerzen, sondern können unbehandelt den gesamten Organismus schädigen.
Dabei fängt alles ganz harmlos an. Die beim Fressen im Maul verbleibenden Nahrungsreste werden von den Bakterien in der Maulhöhle weiter abgebaut. Zusammen mit den dabei entstehenden Säuren und weiteren Stoffwechselprodukten bildet sich ein Zahnbelag (Plaque), der zunächst nur lose auf dem Zahn haftet. Zu diesem Zeitpunkt lässt sich dieser Belag noch problemlos beseitigen. Unterbleibt das, legt sich immer mehr Plaque zusammen mit Mineralien aus dem Speichel ab. Daraus entsteht Zahnstein, der fest mit der Zahnoberfläche verbunden ist. Es folgen Zahnfleischentzündungen, später Parodontitis und Zahnverlust. Außerdem nisten sich Bakterien unter dem Zahnbelag ein, die ihren Weg über das Blutsystem in den ganzen Körper finden, lebenswichtige Organe wie Herz und Nieren schädigen oder zu Gelenkentzündungen führen können.
Oft bleibt nur die Möglichkeit, stark schadhafte Zähne zu ziehen, um die Entzündungsherde zu entfernen. Beim Hund gehört dieser Eingriff zu den dritthäufigsten Operationen. Mit über 46 Prozent sind Zahnbehandlungen wie das Ziehen von Zähnen und die Entfernung von Zahnstein bei Katzen der weitaus häufigste Grund für einen medizinisch notwendigen Eingriff. Sie werden grundsätzlich unter Vollnarkose durchgeführt und gelten deshalb als Operation.
Eine der Ursachen für Beeinträchtigungen von Zähnen und Zahnfleisch ist das veränderte Fressverhalten von Hund und Katze. Das Futter unserer domestizierten Haustiere unterscheidet sich sehr von dem ihrer Vorfahren in freier Wildbahn. Die natürliche Zahnreinigung kommt dabei scheinbar zu kurz. Kranke Zähne bleiben zudem häufig lange unentdeckt. Hunde und Katzen fressen oftmals sogar mit schmerzenden Zähnen noch gut. Unangenehmer Maulgeruch, sichtbare Auflagerungen oder starkes Speicheln sind in jedem Falle Zeichen, dass ein Tierarztbesuch zwingend erforderlich ist.
Besser ist es aber, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Tägliches Zähneputzen ist keine Kosmetik, sondern ernsthafte Gesundheitsvorsorge, mit der man Hund und Katze bis ins hohe Alter unnötige Schmerzen und Krankheiten erspart. Welpen und junge Tiere lassen sich spielerisch darauf vorbereiten. Spezielle Zahnbürsten und Zahnpasta gibt es im Tierhandel oder beim Tierarzt. Hunde beschäftigen sich auch gerne mit Kaustreifen und säubern damit automatisch ihre Zähne. Auch für Katzen gibt es zahnpflegendes Futter. Ganz besonders wichtig ist es, das Tier von Jugend an regelmäßig, am besten einmal jährlich, dem Tierarzt zur Zahnkontrolle vorzustellen. Dieser kann auch beispielsweise Zahnfehlstellungen erkennen, den Zahnwechsel kontrollieren und auf besondere Risiken hinweisen.
Weitere Informationen:
https://ots.de/MYWDXb
https://ots.de/M455ng
Pressekontakt:
Abdruck Text und Foto (nur in Verbindung mit dieser Meldung)
honorarfrei bei Quellenangabe.
Weitere Informationen:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Dr. Sabine Schüller, Schwertberger Str. 14,53177 Bonn,
Tel. 0228 / 31 82 96, E-Mail mailto:bft@bft-online.de, http://www.bft-online.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/76750/4793755
OTS: Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Original-Content von: Bundesverband für Tiergesundheit e.V., übermittelt durch news aktuell