Die Intensivstationen kommen in Deutschland wegen der nach wie vor hohen Corona-Infektionszahlen an ihre Grenzen. In der Diskussion um die Triage-Regeln, die im Moment die behandelnden Ärzte ohne gesetzlichen Rahmen anwenden müssten, sieht der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Erwin Rüddel, kurzfristig keine Lösung. "Gerade bei dieser hoch ethischen, moralischen Frage werden wir so schnell sicherlich keine rechtliche Regelung hinbekommen", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im ARD-Mittagsmagazin.
"Wenn die Bitte aus der Ärzteschaft an uns herangetragen wird, dass wir das mit ihnen zusammen regeln sollen, dann wird sich die Politik nicht vor dieser Entscheidung drücken", sagte Rüddel wörtlich. Ein Gesetz müsse im "engen Austausch zwischen Ärzteschaft und Politik" diskutiert werden. "Wir sollten auf jeden Fall kein Gesetz machen gegen die Interessen der Ärzte." Wichtig sei, dass die Entscheidungsgrundlagen diskriminierungsfrei sind, also dass Alter, Geschlecht oder Vorerkrankungen sowie Langzeitprognosen keine Rolle spielen dürften, so Rüddel. In der aktuellen Situation sieht er allerdings zunächst die Bürgerinnen und Bürger in der Pflicht, dass es zu einer Triage gar nicht erst komme. Die Politik habe mit dem Lockdown die Voraussetzung geschaffen. Deshalb gelte so Rüddel: "An die Regeln halten, damit Ärzte keine Triage vornehmen müssen."
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